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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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übernommen.«
    »Wo ist das Hospital?«, fragte Carys.
    »Zwei Straßen von hier entfernt«, antwortete Mark automatisch.
    »Wir bringen ihn hin«, sagte Yuri.
    Selbst mit einer improvisierten Bahre war es kein leichtes Stück Arbeit. Sie mussten so vielen Trümmern ausweichen, und das Chinarestaurant an der Ecke Matthews und Second Street stand in Flammen. Ohne Firebots und Freiwillige Feuerwehr hatten sich die Flammen richtig in das Haus gefressen und drohten inzwischen sogar, andere Gebäude zu erfassen. Sie mussten einen weiten Bogen durch eine der Seitengassen einschlagen, die von Matthews abzweigten. Als sie weitergingen, verdunkelte sich allmählich der Himmel. Die Wolken waren dicker und dicker geworden und rotierten in einer Formation um die Regents, die an einen Zyklon erinnerte. Aus Richtung Horizont kamen weitere, dunklere Wolken heran. Bereits jetzt regnete es am anderen Ende des Trine’ba, und ein breiter Vorhang aus Wasser zog auf die Stadt zu. Wenigstens hält der Regen das Feuer auf , dachte Mark.
    Auf dem Rasen vor dem General Hospital rannte eine Menschenmenge durcheinander. Sie teilte sich nur zögernd, um Marks Gruppe mit der Bahre passieren zu lassen. Im Innern des Krankenhauses brannten Lichter, und ein Teil der medizinischen Ausrüstung funktionierte offensichtlich. Die Notaufnahme war vollgestopft mit Kindern und den am schwersten verletzten Erwachsenen. In der Rezeption lagen die Verletzten mit tiefen Schnittwunden und Schock durch Blutverlust. Die Schwester am Empfang warf einen raschen Blick auf den Mann auf der Bahre, erklärte seinen Zustand für nicht kritisch und beschied Mark, einen Platz im Gang für ihn zu suchen. Mehrere Leute mit Schaufeln und Besen beseitigten die Glassplitter von den polierten Dielenbrettern. Mark fand einen Bereich, der gerade sauber gemacht worden war, und setzte den Patienten ab.
    Als er sich erhob, erblickte er Simon Rand, der durch den Gang marschierte. Seine orangefarbene Robe hing an ihm herab wie ein ordinäres Stück Stoff. Selbst Simon hatte Glassplitter abbekommen; auf seiner Hand klebte ein großes Healskin-Pflaster, ein weiteres an seinem Halsansatz. Sein Gefolge war kleiner als für gewöhnlich. Eine junge Frau ging neben ihm her, gekleidet in ein schwarzes Top und Jeans. Es war Mellanie Rescorai, immer noch bezaubernd schön trotz des nüchternen, entschlossenen Ausdrucks im Gesicht. Mark war nicht weiter überrascht, dass sie nicht eine einzige Verletzung erlitten hatte.
    Sie bemerkte seine Blicke und lächelte ihm ein wenig reumütig zu.
    »Nun, was soll man sagen«, bemerkte Carys. »Gerade wenn man glaubt, der Tag könnte nicht mehr schlimmer werden …«
    Mark folgte Mellanie und Simon, und Carys, Yuri und Olga folgten ihm. Simon Rand hatte den gesprungenen, durchhängenden Marmorportikus am Hospitaleingang erreicht und hob die Arme. »Leute, wenn ihr vielleicht kurz zuhören könntet!«
    Die Menge auf dem Rasen näherte sich. Mellanie ernte zahlreiche wuterfüllte Blicke.
    Sie zuckte mit keiner Wimper. »Ich weiß, dass ich gegenwärtig vielleicht nicht die beliebteste Person in der Stadt bin«, sagte sie; »aber ich habe eine Verbindung zur Unisphäre. Um mit kurzen Worten zusammenzufassen, was sich ereignet hat: Vierundzwanzig Planeten des Commonwealth sind von den Primes angegriffen worden.«
    Während sie redete, hob Mark sein tragbares Array. Er fand nicht einen einzigen verfügbaren Netzwerkknoten, der ihn mit der planetaren Cybersphäre verbunden hätte, ganz zu schweigen von der Unisphäre. »Nein, du hast keine Verbindung«, murmelte er.
    Mellanie blickte zu ihm. Sie hatte soeben berichtet, dass Wessex den Angriff zurückgeschlagen hatte. Sie machte eine unauffällige Handbewegung, und ihre Finger zuckten als schwaches Echo ihres virtuellen Interfaces. Plötzlich hatte Marks tragbares Array eine Verbindung zu einem Knoten der Unisphäre in Runwich; die Kapazität war äußerst gering, gerade ausreichend, um ihn mit den grundlegendsten Funktionen zu versorgen. »Ich bin Reporterin«, sagte Mellanie leise. »Ich verfüge über eine Reihe von Inserts mit großer Reichweite.«
    Das war nicht richtig. Mark wusste, wie Netzwerke funktionierten, und was sie da erzählte, war blanker Unsinn. Verwirrt überlegte er, wie sie es fertig gebracht hatte, ihm eine Verbindung zu verschaffen.
    »Im Augenblick organisiert die Navy Evakuierungen auf jedem der angegriffenen Planeten«, fuhr Mellanie an die Menge gewandt fort. »Die planetare CST

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