Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
– was Wilson wie die Vorankündigung weiteren Unheils erschien, während alle anderen sich darüber zu freuen schienen. Wessex hatte die Wurmlöcher der Aliens erfolgreich zerstört, doch Olivenza und Balya waren aus der Unisphäre herausgefallen, als die Schilde der jeweiligen CST Stationen durchbrochen worden waren. Die planetare CST Station auf Anshun hatte daraufhin die verbindenden Gateways abgeschaltet.
»Können Sie die verbliebenen Wurmlöcher der Aliens denn nicht auch überladen?«, wandte sich President Doi an Nigel Sheldon. Sie war begierig auf einen weiteren Sieg.
»Ich habe achtzehn unserer Wurmloch-Generatoren ausgebrannt und damit dreißig von ihren Wurmlöchern ausgeschaltet«, entgegnete Nigel. »Rechnen Sie selbst nach. Das ist kein gesundes Verhältnis. Ohne Wurmlöcher gibt es kein Commonwealth. Wie dem auch sein mag, ich bezweifle, dass wir genügend Energiereserven haben, um damit weiterzumachen wie bisher.«
Wilson schwieg. Er hatte hilflos mit ansehen müssen, wie Sheldon mehr und mehr Energie aus dem Verteilungsnetz des Commonwealth abgesaugt hatte. Sämtliche Big 15 Welten hatten auf ihre Reserven in den Niling D-Sinks zurückgreifen müssen, als der Ausstoß ihrer nuklearen Kraftwerke abgezogen worden war. Die Erde hatte unter einem unerwarteten, vollständigen Stromausfall gelitten, als Sheldon den gesamten lunaren Ausstoß umgeleitet hatte, um seine raumzeitverkrümmende Schlacht über Wessex fortzuführen, während jede andere Welt im Phase-Eins- und Phase-Zwo-Raum zumindest zeitweilige Zusammenbrüche und Blackouts erfahren hatte, als ihre heimischen Generatoren für den Kampf an der Front herangezogen worden waren. Für eine Weile war es ziemlich knapp gewesen – mehrere Schutzschilde über den Städten hatten alarmierend geflackert. Gegenwärtig waren alle hektisch damit beschäftigt, ihre Speicher wieder aufzuladen.
Es war eine verzweifelte Anstrengung gewesen, auch wenn Wilson zugeben musste, dass er keine andere Alternative sehen konnte. Doch hätten die Primes diesen Augenblick gewählt, um eine zweite Welle von Angriffen zu starten, wäre das Resultat katastrophal gewesen. Wilson hatte nur noch im Stillen gebetet.
»Glauben Sie, dass diese Primes vorhaben zu bleiben?«, wandte sich President Doi an Wilson.
»Für den Augenblick ja«, antwortete Wilson.
»Herrgott im Himmel, all das Geld, das wir Ihnen gegeben haben …«
»Genug, um ganze drei Kriegsschiffe zu bauen!«, schnappte Wilson zurück. »Ich bin nicht einmal sicher, ob heute dreihundert Schiffe ausgereicht hätten!«
»Die Aerobots und Schutzschirme über den Städten haben verdammt gute Arbeit geleistet«, sagte Rafael Columbia. »Ohne sie wären die Schäden um ein Vielfaches größer gewesen.«
»Aber die Zahl der Opfer!«, sagte President Doi. »Gütiger Gott, man, wir haben zwei Millionen Tote zu beklagen!«
»Mehr als zwei Millionen«, verbesserte Anna sie nüchtern. »Viel mehr.«
»Und es werden noch mehr werden«, sagte Wilson absichtlich schroff. »Dimitri, können Sie uns ein paar mögliche Alternativen für die nächsten Schritte des Gegners aufzeigen?«
»Sie haben unser Verteidigung aufgeweicht«, antwortete der russische Gelehrte. »Besetzung ist der nächste logische Schritt. Sie sollten sich auf eine Invasion im großen Maßstab vorbereiten.«
»Tunde, wie groß sind die ökologischen Schäden auf den angegriffenen Welten?«
»Mit einem Wort – gewaltig. Anshun hat die größten Schäden davongetragen. Die Stürme fangen dort gerade erst an, und sie werden den radioaktiven Niederschlag über den gesamten Planeten verteilen. Die Primes haben keine sauberen Atombomben eingesetzt. Die Dekontamination würde ein Vermögen kosten, das heißt, wenn sie überhaupt durchführbar wäre – was ich bezweifle. Es wäre billiger, jeden überlebenden Bewohner zu evakuieren und auf einer Phase-Drei-Welt neu anzusiedeln. Die anderen Welten sind in verschiedenen Stadien des klimatischen Zusammenbruchs und atomarer Verseuchung. Angesichts der allgemeinen Einstellung unserer Bevölkerung zu nuklearen und ökologischen Problemen wage ich zu behaupten, dass niemand dort bleiben will.«
»Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Wilson. »Ich möchte heute noch mit der Evakuierung anfangen.«
»Auf sämtlichen Welten?«, fragte Doi. »Ich kann dem nicht zustimmen. Wohin zur Hölle sollen sie denn alle gehen?«
»Zu Freunden, Verwandten, in Hotels, in Flüchtlingslager, das spielt doch keine Rolle! Das ist
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