Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
will diese gottverdammten Züge abgeschaltet haben! Sofort! «
    »Schon dabei, Sir. Die Kaos-Software wird aus den Systemen gelöscht. Wir müssten in wenigen Minuten wieder volle Sensorkontrolle haben.«
    »Herrgott noch mal!«, fluchte er in sich hinein. Wie viele Katastrophen kann man an einem einzigen Tag eigentlich anhäufen? Hastig verließ er das Gleis, auf dem er gestanden hatte, und lief auf die unregelmäßige Linie seiner Leute zu. »Okay, Männer, sehen wir zu, dass wir uns ein wenig besser organisiert kriegen! Wer war der Letzte, der unsere Zielperson gesehen hat?«
    »Vor zwei Minuten war er zweihundert Meter vor mir und rannte in Richtung Nordwesten.«
    Hogans virtuelle Sicht identifizierte den Sprecher als John King. Hogan markierte seine Position auf der Karte.
    »Positive Sichtung, Sir! Ich habe ihn auf der anderen Seite dieses Flachbett-Zuges gesehen!«, sagte Gwyneth Russell in diesem Augenblick. Sie befand sich fast eine Viertelmeile von John King entfernt.
    »Wann?«
    »Er ist vor vielleicht einer Minute hinter dem Zug verschwunden, Sir.«
    »Das kann ich bestätigen«, erklärte Tarlo. »Meine Squad befindet sich nördlich von Gwyneth. Der Flachbett-Rangierzug hat uns soeben erreicht. Die Zielperson befindet sich auf der anderen Seite.«
    Hogan überprüfte die Richtung, in der Tarlo operierte, auf seiner Karte. Ein schnell fahrender Zug mit zylindrischen Containern jagte über ein Gleis zwischen ihm und der Squad. Er glaubte einen weiteren Zug dahinter zu erkennen, durch die Lücken zwischen den Containern hindurch. Möglicherweise handelte es sich um den Rangierverband. Es war ein verwirrendes Geflacker von Bewegung.
    Der Hintergrundlärm verebbte ein wenig, und Hogan vernahm ein hohes Summen aus der Vertiefung zu seiner Rechten wahr, das Geräusch von Hochspannungsleitungen. Er wandte den Kopf in die entsprechende Richtung und runzelte die Stirn. Er hatte angenommen, dass es sich um eine Wasserrinne aus enzymgebundenem Beton handelte, ungefähr drei Meter breit und anderthalb Meter tief. Die graue Oberfläche kräuselte sich leicht, und der gesamte Gully hinter ihm bewegte sich im Gelände. Er war mit einem weiteren Gully verbunden, der zwanzig Meter entfernt parallel zum ersten verlief.
    Ein Maglev-Gleis!
    Hogan warf sich auf den harten Boden aus Granitsplit und riss die Hände über den Kopf. Ein Expresszug jagte mit heulendem Fahrtwind vorüber. Hogans Uniformjacke flatterte wie ein Segel im Sturm. Für eine Sekunde befürchtete er, der Luftdruck würde ihn vom Boden hochreißen. Er brüllte wortlos in das markerschütternde Inferno hinein, als eine animalische Angst von ihm Besitz ergriff. Dann war der Express vorbei, und sein blinkendes Hecklicht verschwand in der Ferne.
    Hogan benötigte eine Minute, bis seine Beine aufhörten zu zittern und sein Gewicht wieder tragen konnten. Langsam erhob er sich und blickte nervös zu dem unschuldigen Gully auf der Suche nach verräterischen Anzeichen eines weiteren Expresszugs.
    »Er ist nicht hier!«, rief Tarlo über Funk. »Sir, wir haben ihn verpasst!«
    Hogans Karte zeigte eine große Konzentration von Männern entlang einer Gleissektion mit Tarlo in der Mitte.
    »Wir können ihn unmöglich verpasst haben!«, widersprach Gwyneth. »Herrgott noch mal, ich habe ihn ganz deutlich hinter diesem Zug gesehen!«
    »Er ist nicht hier entlanggekommen, oder?«
    »Aber wo ist er dann, verdammte Scheiße?«
    »Kann irgendjemand die Zielperson entdecken?«, fragte Hogan.
    Ein Chor von negativen Antworten. »Nein, Sir! Hier ist er nicht, Sir!«
    Während Hogan sich auf unsicheren Beinen vom Maglev-Gleis entfernte, zeigte ihm seine virtuelle Sicht, wie das Netzwerk der Station allmählich wieder hochgefahren wurde. Renne hatte einen Fahrplan für den Kreuzungsbereich von der Verkehrskontrolle aufgerufen und benutzte ihn nun, um die Männer vor herannahenden Zügen zu warnen.
    »Alle sollen auf ihren Positionen bleiben«, sagte Hogan zu ihr. »Ich möchte, dass dieser Bereich abgeschottet wird. Er kann noch nicht weit sein. Wir riegeln die Umgebung ab, bis wir die volle elektronische Abdeckung wiederhergestellt haben.«
    »Verstanden, Sir«, antwortete sie. »Oh, wir haben soeben zusätzliche Hilfe erhalten.«
    Zwei schwarze Helikopter schwebten im Tiefflug über die Kreuzung. Auf ihren Unterseiten stand in weißer Schrift LAPD geschrieben. Hogan blickte wütend nach oben. Na, toll, einfach toll. Genau wie beim Fiasko in der Marina. Die Cops lachen sich

Weitere Kostenlose Bücher