Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Computer der Unsterblichkeit

Computer der Unsterblichkeit

Titel: Computer der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
Vom Netzwerk:
keine glaubwürdige Nachricht über Mable erhalten.
    Zwei weitere Stunden vergingen, und nichts geschah, nur die Menge vergrößerte sich. Unter den Neugierigen war inzwischen ein neues Gerücht aufgekommen: Carney sei Mables alter Liebhaber. Die Kameraobjektive richteten sich auf ihn. Man umringte ihn und bat ihn um Autogramme.
    Endlich kam die Erlösung. Zum erstenmal in seinem Leben begrüßte Carney das Geheul der Polizeisirenen. Die Tagediebe und Zuhälter, die Penner, Trinker und Langfinger, deren Ohren stets auf dieses Geräusch abgestimmt waren, begannen in Durchfahrten und Hauseingängen zu verschwinden oder sich nach unverdächtigen Beschäftigungen umzusehen, die ihre Anwesenheit auf der Straße rechtfertigen konnten. Die anderen, langsamer im Begreifen, blieben stehen und starrten umher.
    Niemand im Viertel erinnerte sich, je eine so geräuschvolle Razzia erlebt zu haben. Das Sirenengeheul schien sich ungefähr drei Blocks straßenaufwärts von der Stelle zu konzentrieren, wo Carney gerade stand. In weniger als einer halben Minute hatten sich vage Spekulationen zu der Nachricht verdichtet, daß wieder eine nackte junge Frau festgenommen worden sei. Und die Menge stürmte in Richtung des Lärms.
    Endlich war Carney allein. Das Verlangen, die Professoren aufzusuchen, war größer als seine Neugier. Und wieder blieb es unerfüllt.
    Kaum hatten sich die Leute aus der Gegend verlaufen, rollte ein alarmierter Lastwagen, begleitet von vier Streifenwagen und einem Privatauto, langsam die Straße herauf und bog in die Durchfahrt ein. Die Fahrzeuge hielten vor dem Schlupfwinkel. Dies, so erkannte Carney mit Schrecken, war die echte Razzia. Die andere war nur ein Täuschungsmanöver, um die Leute abzulenken.
    Carney drückte sich in ein Tor und spähte hinüber. Tränen des Zorns und der Enttäuschung brannten in seinen Augen. Nun würden sie die Professoren und Bossy wegbringen, und dann konnte er nicht mehr erfahren, was mit Mable geschehen war. Er war jetzt überzeugt, daß ihr etwas zugestoßen sein mußte. Sonst wäre sie längst wieder in ihre alte Wohnung zurückgekehrt.
    Die Polizisten stiegen aus ihren Wagen und bildeten einen Halbkreis um die Kellertreppe. Ihre Maschinenpistolen zeigten nach außen. Aus dem Privatwagen kletterte ein Chauffeur. Er öffnete die Schläge zum Fond, und drei junge Männer stiegen aus. Zwei hatten die Hände in den Rocktaschen und blickten mißtrauisch in die Runde, der dritte war Joe, Carney starrte ungläubig über die Straße.
    Joe trug keine Handschellen!
    Joe zeigte auf die Kellertreppe. Carney wurde plötzlich schlecht. Er kämpfte gegen den Brechreiz an. Klarer als alle Worte bewiesen Joes Handlungen, daß er zum Verräter geworden war. Die Polizei hatte ihn umgedreht, und er leitete eine Polizeirazzia gegen sein eigenes Versteck!
    Aber die Polizisten blieben, wo sie waren. Der Lastwagen wurde mit dem Heck an die Treppe gefahren, die Ladeklappe geöffnet und ein Kran unter der Plane herausgeschwenkt. Dann stiegen die beiden Männer aus dem Lastwagen mit Joe und seinen zwei Begleitern die Treppe hinunter.
    Fünf Minuten später erschienen die beiden Professoren. Sie trugen Straßenanzüge und keine Handschellen. Am Kopf der Treppe drehten sie um und schienen Anweisungen nach unten zu geben. Der Haken des Krans wurde hinuntergelassen. Nach einer Weile kam er wieder zum Vorschein. Bossy, klar durch ihren Lattenverschlag zu sehen, hing an den Trossen. Die Last wurde in den Wagen gehievt, und Hoskins kletterte grinsend hinterher.
    Carney konnte nicht länger an sich halten. Er rannte über die Straße und in die Durchfahrt, ohne auf die Maschinenpistolen zu achten, die sich drohend auf ihn richteten. Joe sagte etwas zu den Polizisten, und die Spannung schien nachzulassen.
    »Ich will Bescheid wissen! Ich will endlich wissen, was los ist!« schrie er.
    Joe kam ihm entgegen und nahm Carneys Arm. »Gut, daß du gekommen bist, Carney«, sagte er. »Ich hatte Angst, du würdest dich verstecken und unauffindbar bleiben. Wir brauchen dich, Carney.«

13
     
     
    Als Howard Kennedys Büro um eine Polizeieskorte bat, wurde das Anliegen ohne Zögern und ohne Fragen erfüllt. Billings und Joe amüsierten sich über Carneys offenes Vergnügen an der Situation. Sie wurden noch immer im ganzen Land gesucht, und die Fahndung konzentrierte sich auf San Francisco, wo man sie vermutete. Aber die Polizeieskorte brachte sie ohne Halt durch die strengen Kontrollen an der Bay-Brücke.
    Nach

Weitere Kostenlose Bücher