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Computernetzwerke

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Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
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PCI-X-Ausführung
    Das Einsatzgebiet von Gigabit-Ethernet ist demnach vorwiegend in der Backbone-Tech-nologie zu sehen und weniger in der direkten Client-Anbindung. Das gleiche Argument wurde allerdings auch bei der Einführung von Fast-Ethernet ins Feld geführt, und in Anbetracht der Tatsache, dass bereits 10 Gigabit-Ethernet verfügbar ist, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis Gigabit-Ethernet das Fast-Ethernet bei der PC-Netzwerkanbindung verdrängt hat.
    Für Gigabit-Ethernet gelten die folgenden Standards:
    ■ 1000BaseLX: Definiert die Übertragung (802.3z) auf Lichtwellenleitern bei einer Wellenlänge von 1300 nm für Multimode- (50 und 62,5 pm, Core) und Monomode-Glasfasern (10 pm) über eine maximale Länge von 550 m (Multimode) bzw. 3000 m (Monomode).
    ■ 1000BaseSX: Die SX-Variante (802.3z) ist für Multimode-Glasfaser (50 und 62,5 pm, Core) bei einer Wellenlänge von 850 nm für Distanzen von bis zu 550 m vorgesehen.
    ■ 1000BaseCX: Dieser Standard (802.3z) setzt Twinax-Kupferkabel voraus, und es lassen sich hiermit bis zu 25 m überbrücken.
    ■ 1000BaseT: Unter Beachtung des hohen Anteils der verlegten Cat5-Kabel sowie der entsprechenden Geräte wurde diese Version (Standard 802.3ab) erst recht spät standardisiert. Über handelsübliches Cat5-Kabel lassen sich Entfernungen von maximal 100 m erreichen.
    2.8.1 1000BaseLX und 1000BaseSX
    Das bevorzugte Übertragungsmedium für Gigabit-Ethernet ist Glasfaser verschiedener Auslegungen, was unter 1000BaseLX (Long Wavelength) sowie 1000Base SX (Short Wavelength) firmiert. Der Vorteil von Glasfaser gegenüber den Kupferlösungen ist bereits unter 100BaseFX dargestellt worden, wobei bei Gigabit-Ethernet noch als weiteres Argument hinzukommt, dass es technisch gesehen hiermit kein Problem ist, auch 1000 Millionen Bits pro Sekunde zu transportieren, zumal die notwendigen Laserdioden recht preisgünstig und entsprechende Vorarbeiten hierfür bereits durch FDDI und den Fibre-Channel geleistet worden sind. Die zahlreichen technischen Kniffe, die bei 1000BaseT (Kapitel 2.8.3) notwendig sind, damit Cat5-Kabel zum Einsatz kommen kann, entfallen bei den glasfaserbasierten Gigabit-Ethernet-Implementierungen.
    Abbildung 2.30: Glasfaser-Kabel für die feste Verlegung gibt es mit einer Vielzahl einzelner Adern.

    Die Anzahl der möglichen Fasertypen hat gegenüber 100BaseFX zugenommen, wobei sich insbesondere in Fast-Ethernet-LANs bereits die Multimode-Fasern mit 62,5 pm Core-Durchmesser bei 1300 nm Wellenlänge etabliert haben, die auch für Gigabit-Ethernet verwendet werden können.
    Zunächst wurde allerdings das demgegenüber teurere 1000BaseSX mit 1300 nm favorisiert, das größere Entfernungen zu überbrücken vermag. In der Tabelle 2.4 sind die weiteren Daten gezeigt.
Standard
Faser
Wellenlänge
Reichweite
Kabeltyp
1000BaseSX
62,5/125 pm
850 nm
2-220 m
Multimode
1000BaseSX
50/125 pm
850 nm
2-550 m
Multimode
1000BaseLX
62,5/125 pm
1300 nm
2-440 m
Multimode
1000BaseLX
50/125 pm
1300 nm
2-550 m
Multimode
1000BaseLX
10/100 pm
1300 nm
2-3000 m
Monomode
    Tabelle 2.4: LWL-Verbindungen für Gigabit-Ethernet
    Spielt bei 10BaseFX sowie 100BaseFX eigentlich nur die Dämpfung des Mediums, die durch optische Übergänge wie etwa in den Anschlussdosen hervorgerufen wird, eine Rolle, sind bei Gigabit-Ethernet die Dispersionseigenschaften der Faser bzw. der gesamten Übertragungsstrecke von Bedeutung.
    Idealerweise wird das Licht im Mittelpunkt des Mediums transportiert, was aber nicht gegeben ist, wenn das eingestrahlte Licht nicht stark genug gebündelt ist, sodass es unterschiedlich oft an der Oberfläche reflektiert wird und somit unterschiedliche Strecken zurücklegt, was wiederum zu unterschiedlichen Laufzeiten und daher zu Verzerrungen der Signalinformation und Verfälschung der Daten führen kann.
    Demnach sind zunächst entsprechend hochwertige Laserdioden notwendig, und des Weiteren sind Qualität sowie Länge der Faser ausschlaggebend. Während man als Anwender weder etwas an den verwendeten Laserdioden noch an der Qualität der bereits fest verlegten LWL-Verbindungen ändern kann, fällt u. U. die mit Gigabit-Ethernet zu überbrückende Strecke kürzer aus, als es mit 100BaseFX der Fall ist. Wer also mit seinen installierten Strecken bereits in der Nähe der jeweiligen Maximalwerte (vgl. Tabelle 2.4) liegt, muss möglicherweise noch in spezielle optische Verstärker investieren oder die Geräte im LAN anders platzieren, damit das Signal auf dem

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