Computernetzwerke
Pair-Anschluss der Fall ist, gibt es nicht. Eine Migration von Standard- zu Fast- oder Gigabit-Ethernet hat bei einem LWL-basierten LAN demnach auch den Austausch der Netzwerkkarten zur Folge.
Abbildung 2.25: Ein Medienkonverter für die Umsetzung von 100BaseFx auf 100BaseTX (oben) mit einem dazu passenden Switch
Abbildung 2.26: Diese Netzwerkkarte der Firma SMC kann zwar auf dem TP-Port (links) automatisch zwischen Standard- und Fast-Ethernet umschalten, der LWL-Port funktioniert jedoch ausschließlich mit 100 MBit/s.
Die sogenannten Kombikarten (Combo) stellen sich in puncto Medienanschluss als recht flexibel dar, weil sie über verschiedene Anschlüsse verfügen, was bei 10 MBit/s bedeuten kann, dass hier sowohl ein BNC-, ein TP- als auch ein AUI-Anschluss vorhanden ist oder möglicherweise ein TP- und ein LWL-Anschluss. Bei Fast-Ethernet-Netzwerkkarten ist dies in dieser Form eher selten am Markt anzutreffen, und gewissermaßen als Ausnahme hat die Firma SMC Networks einige Modelle, die Autonegotiation auf dem TP-Port unterstützen und außerdem einen LWL-Connector für 100BaseFX besitzen (siehe Abbildung 2.26), hergestellt.
Exkurs
100BaseFX-Netzwerkverbindungen können leicht und optisch unauffällig mit Polymer Optical Fiber (POF) und den dazugehörigen speziellen Komponenten aufgebaut werden.
Lichtwellenleiter (LWL) können statt mit Glasfaser auch mit Polymerfaser ausgeführt sein, die zwar über schlechtere optische Eigenschaften verfügt, andererseits aber recht preisgünstig und auch einfach - mit einem Faserschneidwerkzeug - zu bearbeiten ist. Deshalb gibt es bereits seit geraumer Zeit entsprechende POF-Komponenten (Wellenlänge typ. 650 nm), die bisher jedoch vorwiegend im industriellen Bereich, etwa für Maschinensteuerungen, zur Anwendung kommen.
Etwas stärker in das Blickfeld der gebräuchlicheren Netzwerktechnik ist die POF-Tech-nologie insbesondere durch die Firma T-COM gelangt, die ein Opto-LAN-Paket (Speedport) als Zubehör für T-DSL vertrieben hat. Dieses Paket besteht im Wesentlichen aus zwei Medienkonvertern, die 100BaseT in 100BaseF umsetzen, sowie 30 m POF-Kabel plus einem Cutter als Schneidwerkzeug. Dieses Kit ist in erster Linie dafür vorgesehen, einen ADSL-Router, der sich beispielsweise im Flur befindet, mit einem Media-PC - im Wohnzimmer - mit einem Netzwerk zu verbinden. Dabei soll die Verkabelung unauffällig sein, was mit den dünnen, typisch 1,5 bis 2 mm (inklusive Schutzmantel) dicken Fasern leicht zu erreichen ist, die im Gegensatz zu WLAN oder auch dLAN stabiles Fast-Ethernet im Duplex-Mode ermöglichen.
Für 100BaseFX mit POF gibt es von einigen anderen Firmen (Conrad, Diemount, Ratioplast) auch einzelne Komponenten, angefangen bei den Fasern, den Anschlussdosen, dann die Transceiver und spezielle Netzwerkkarten bis hin zu entsprechenden Switches, sodass sich hiermit eine komplette, störungssichere Hausinstallation herstellen lässt.
2.8 Gigabit-Ethernet
Auch wenn im LAN meist 100 MBit/s der Standard sind, ist Gigabit-Ethernet (1000 MBit/s) weiterhin auf dem Vormarsch, spätestens seitdem aktuelle Mainboards gleich über einem entsprechenden Controller mit TP-Buchse verfügen.
Abbildung 2.27: Eine Netzwerkkarte der Firma LynxTronic mit Schnellanschlussklemmen für Polymer Optical Fiber
J
Abbildung 2.28: Auf aktuellen Mainboards ist ein Gigabit-Controller standardmäßig integriert. Hier ein PHY-Chip der Firma Marvell (Alaska).
Gigabit in einem gewöhnlichen LAN wirkt zunächst etwas übertrieben, allerdings gibt es in einem LAN an irgendeiner Stelle eigentlich immer einen Engpass für den Datenfluss, und selbst wenn ein Netzwerk komplett mit Switches und Fast-Ethernet realisiert ist, geschieht dies dann bei den angebundenen Servern, wo quasi alle Daten zusammenlaufen und die Anwender somit einen regen Datenverkehr verursachen.
Daher leuchtet es ein, an dieser Stelle einen Gigabit-Switch zu installieren, der den Server über 1000 MBit/s anbindet und zur Anwenderseite hin mit Fast-Ethernet arbeitet. In den Servern sind dementsprechend Gigabit-Ethernet-Karten notwendig, wobei hier PCI mit 32 Bit nicht mehr ausreicht, weil sich dann der PCI-Bus als Flaschenhals für die Datenübertragung darstellt. Demnach sind in Servern vorzugsweise 64-Bit-PCI-Netzwerkkar-ten vorzusehen, während die Clients (weiterhin) mit den Fast-Ethernet-Karten für den 32-Bit-PCI-Bus arbeiten könnten.
Abbildung 2.29: Eine Gigabit-Netzwerkkarte für 1000BaseT der Firma Intel in
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