Computernetzwerke
Ethernet standardisiert und können teilweise auch für andere Implementierungen (Token Ring, 100VGAnyLAN) verwendet werden, wobei insbesondere das Twisted Pair-Kabel der Kategorie 5 (Cat 5) universell einsetzbar und demnach sehr verbreitet ist. Hierfür ist ein Western-Stecker gemäß RJ45 als Standard anzusehen. Je nach LAN-Typ werden nur vier (z. B. Fast-Ethernet) oder auch alle acht Adern eines Cat5-Kabels (Gigabit-Ethernet) verwendet, wie es im vorherigen Kapitel bei den Ethernet-Standards näher erläutert ist. Die mit zwei Steckern fertig konfektionierten Netzwerkkabel werden üblicherweise als Patch-Kabel bezeichnet, mit denen man bei üblichen Hausinstallationen meist auskommt und die in bestimmten Standardlängen (0,5 m bis 30 m) angeboten werden.
Die sogenannten Verlegekabel sind demgegenüber für längere Strecken vorgesehen. Sie werden durch Wände und Decken und auch in Kabelkanälen verlegt und auf Kabelrollen mit 100 m Länge und mehr angeboten. Für den Anschluss sind entsprechende Dosen (in den einzelnen Räumen) zu setzen, und auf der anderen Seite, zum Switch oder Server hin, erfolgt die Verdrahtung in sogenannten Patch Panels. Demnach sind für diese Verbindungsart ebenfalls keine RJ45-Stecker zu »crimpen«.
Twisted Pair-Kabel gemäß den Kategorien 6 und 7 sind für 10GBaseT-Implementierun-gen einsetzbar, sodass es sich aus Gründen der Zukunftssicherheit empfiehlt, diese statt Kategorie 5-Kabel neu zu verlegen, auch wenn das Kabel momentan noch nicht ausgenutzt werden sollte. Natürlich sind die leistungsfähigeren Kabel auch teurer. Man kann feststellen, dass sich die Kosten von CAT5- über CAT6- bis hin zu CAT6a/CAT7 jedes Mal ungefähr verdoppeln, was grob gerechnet auch für die dazugehörigen Anschlussdosen gilt.
3.2.2 Steckverbindungen
Als Anschlussstecker kommt für Twisted Pair-Kabel meist ein Western-Stecker zum Einsatz, wobei es unterschiedliche Typen gibt, die sich sowohl in mechanischer als auch in elektrischer Hinsicht - in der Verwendung der einzelnen Adern - voreinander unterscheiden. In der Abbildung 3.5 sind die in Europa wichtigsten Western-Stecker mit ihren gebräuchlichsten Anwendungszwecken zu sehen.
Abbildung 3.5: Drei unterschiedliche Verbindungen mit Western-Steckern und TP-Kabeln. Links ein Kabel für den Modemanschluss mit RJ11-Stecker, in der Mitte ein ISDN-Kabel mit RJ45-Stecker, und das dickste Kabel (rechts) ist ein LAN-Kabel Cat5, ebenfalls mit RJ45-Stecker.
Das Format der Western-Steckverbindung ist zwar international genormt, nicht jedoch die Kontaktbelegung. Falls aus dem Kabelaufdruck oder der Beschreibung nicht hervorgeht, um welchen TP-Kabeltyp und welchen Einsatzzweck es sich handelt, sollte man Vorsicht walten lassen, denn auch falls der Stecker passen sollte, können Signale im Kabel »gebrückt« oder »verdreht« sein, sodass die Steckerbelegung eben nicht 1:1 ist und es zu elektrischen Beschädigungen der damit verbundenen Geräte kommen kann.
Insbesondere sehr kostengünstige Restbestände unbekannter Herkunft aus dem Elektronik-Versandhandel können hier für unangenehme Überraschungen sorgen, auch wenn sie als TP-Netzwerkkabel bezeichnet werden. Insbesondere Kabel mit RJ11-Stecker gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Belegungen für viele verschiedene Geräte, was letztendlich geräte- und /oder herstellerabhängig ist.
Außerdem ist es wichtig, dass das Differenzsignal (siehe folgendes Kapitel) stets auf einem Aderpaar liegt, damit sichergestellt werden kann, dass sich äußere Störungen auf das Kabel kompensieren können. Wie die Aderpaarzuordnung tatsächlich realisiert ist, kann aber nicht ohne Weiteres, etwa mit einem Multimeter im Widerstandsmessbereich oder einem einfachen Kabeltester, festgestellt werden. Hiermit ist nur ein Signaldurchgang detektierbar, der aber auch bei einer falschen Aderpaarzuordnung vorliegt.
Paar Paar Paar
Paa
/
2 3 4
5 6 7 8
h_^
Abbildung 3.6: Die Zuordnung der Leitungspaare am RJ45-Anschluss
Letztendlich wird die Aderpaarzuordnung durch die jeweilige Adapterschaltung wie etwa eine Netzwerkkarte bestimmt, die entsprechend ausgeführte Übertrager einsetzt. Diese Zuordnung darf dann natürlich nicht durch ein falsch verdrahtetes Netzwerkkabel aufgehoben werden, was immer wieder bei selbst angefertigten Twisted Pair-Kabeln passiert.
Exkurs
Die Verbindungen am Western-Stecker werden häufig falsch hergestellt, indem die korrekte Zuordnung der Leitungspaare nicht beachtet wird, was sich
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