Computernetzwerke
insbesondere bei verhältnismäßig hohen Übertragungsraten und Distanzen als Netzwerkfehler äußert.
Bei einem Ethernet-Anschluss müssen zwei Aderpaare verbunden werden, die eben nicht nebeneinander liegen, wie es in der Abbildung 3.6 zu erkennen ist. Eine Verdrehung der Paarzuordnung hat bei Ethernet u. U. fatale Folgen. Es kommt dann zu langsamen Netzwerkverbindungen oder der Datenstrom reißt ab, was mit Fehlermeldungen einhergeht, die keineswegs auf ein fehlerhaftes Kabel hinweisen.
Beim Einstecken eines RJ45-Steckers ist darauf zu achten, dass der Plastikhebel (Retention Clip) des Steckers an der Buchse einrastet, denn nur so ist eine stabile Verbindung möglich. Für das Herausziehen eines Western-Steckers aus einer Buchse ist demnach der Plastikhebel (mit dem Daumen) herunterzudrücken, damit der Stecker wieder freigegeben wird.
Aus Unkenntnis über die Existenz dieser Stecksicherung am Western-Stecker wird immer wieder versucht, den Stecker mit einem hohen Kraftaufwand aus der Buchse zu ziehen, wobei mechanische Beschädigungen wie das Abbrechen des Plastikhebels die Folge sein können. Anschlusskabel mit abgebrochenem Plastikhebel sollten keinesfalls mehr verwendet werden, weil der Stecker durch geringe mechanische Beanspruchung aus der Buchse herausrutscht, wodurch dann gar keine oder nur eine sporadische elektrische Verbindung gegeben ist.
Der RJ45-Stecker (IEC 60603-7) hat für alle üblichen Ethernet-Realisierungen die gleichen mechanischen Abmessungen, was demnach auch für Gigabit-Ethernet gilt. Für Kabel ab der Kategorie 6 und somit bereits für 10GBaseT wird als RJ45-Verbinder eine geschirmte Ausführung (IEC 60603-7-5) empfohlen, bei der die Verdrillung der Aderpaare so weit wie möglich erhalten bleibt. Äußerlich ist dabei jedoch keine Veränderung gegenüber dem bisherigen RJ45-Stecker erkennbar.
Abbildung 3.7: Die GG45-Buchse ist für Cat7-Kabel spezifiziert.
Für Kabel der Kategorie 7 ist ein neuer Steckverbinder definiert worden: GG45 der Firma Nexan. Er ist rückwärtskompatibel zu Cat6- und Cat5-Verbindungen, und der RJ45-Steckverbinder ist um vier neue Kontakte erweitert worden, die durch einen mechanischen Schaltmechanismus in der Buchse aktiviert werden.
3.2.3 Kabelaufbau und Spezifikationen
Die Einzeladern, wovon maximal acht in einem LAN-TP-Kabel möglich sind, werden jeweils zu einem Paar verdrillt (Abbildung 3.8) und sind als isolierte Kupferleiter ausgeführt. Die Impedanz (Wellenwiderstand) beträgt typischerweise 100 Ohm +/-15%, wobei bei einigen zumeist älteren Kabeltypen (z. B. Cat3) der Wellenwiderstand 120 oder 150 Ohm beträgt.
Abbildung 3.8: In einem Twisted Pair-Kabel sind maximal vier miteinander verdrillte Kabelpaare vorhanden.
Bei Patch-Kabeln sind die Leitungen als Litze mit einem typischen Durchmesser von 0,40,5 mm ausgeführt und bei Kabeln für die feste Verlegung als Draht mit einem Durchmesser von jeweils 0,5-0,65 mm.
Die Stärke des Kupferleiters wird oftmals als American Wire Gauge (AWG) angegeben; dabei ist die Drahtdicke bei einem höheren AWG geringer. Die typischen TP-Verlegeka-bel der Kategorien Cat5-Cat7 werden als AWG24 spezifiziert, während AWG22-AWG27 im LAN-Bereich gebräuchlich sind.
Dämpfung und Inhomogenitäten
Die Dämpfung (in dB) bewirkt eine Reduzierung der Signalamplitude in Abhängigkeit von der jeweiligen Leitungslänge. Die korrekte Erkennung einer Signalamplitude, die im schlimmsten Fall im Rauschen untergehen kann, wird durch ein vorgegebenes SignalRausch-Verhältnis (Signal to Noise Ratio, SNR) spezifiziert. Wie die anderen wichtigen Parameter auch, wird diese Größe in dB (Dezibel) angegeben.
Standard
Kabel
<. Länge
1GBase2
Koax, RG5B
B,5 dB
1B5
m
1GBase5
Koax, Yellow Cable
B,5 dB
5GG
m
1GBaseT
TP, Cat3
13,1 dB
1GG
m
1GGBaseTX
TP, Cat5
1G,l dB
1GG
m
1GGGBaseTX
TP, Cat5
22 dB
1GG
m
Tabelle 3.3: Eckdaten von Kupferkabeln für Netzwerke
Auf Twisted Pair-Kabeln findet eine differentielle Datenübertragung (symmetrisch) statt, es gibt daher mindestens zwei Sendeleitungen (TXD+, TXD-) und auch zwei Empfangsleitungen (RXD+, RXD-). Die Datensignale werden hier nicht wie bei einer Koaxialleitung auf die Masse bezogen, sondern das Nutzsignal liegt zwischen TXD- und TXD+, was dementsprechend auch für das Empfangssignal auf den RXD-Leitungen gilt. Dadurch werden Störsignale weitgehend unterdrückt, denn ein äußeres Störsignal wirkt sich auf die beiden komplementären Signaladern aus und das hieraus resultierende
Weitere Kostenlose Bücher