Computernetzwerke
sollte.
Kapitel 3
In diesem Kapitel geht es in erster Linie um grundlegende Dinge für die Netzwerkverkabelung und wie man im Fehlerfall die Anschlüsse und Verbindungen überprüfen kann. Die drei wichtigsten Kabeltypen für LANs sind zunächst die folgenden:
■ Koaxial-Kabel
■ Twisted Pair-Kabel
■ Lichtwellenleiter
3.1 Koaxialkabel
Das Koaxialkabel ist nicht nur in der LAN-, sondern auch in der Hochfrequenz- (HF) und Antennentechnik ein häufig verwendetes Medium. Dabei werden im Wesentlichen drei Typen unterschieden:
■ 50-Ohm-Koaxialkabel nach dem IEEE 802.3-Standard (CSMA/CD) für 10Base2-(RG58) und 10 Base5-Verbindungen.
■ 75-Ohm-Koaxialkabel nach dem IEEE 802.7-Standard für Breitbandnetze.
■ 93-Ohm-Koaxialkabel (RG 62) für IBM-Terminal-Verbindungen.
Für LANs ist im Grunde genommen lediglich das Koaxialkabel mit einer Impedanz von 50 Ohm (+/- 2 Ohm) von Bedeutung, das es in einer unterschiedlichen Ausführung für 10Base5 und für 10Base2 gibt. Das ursprüngliche LAN-Koaxialkabel laut 10Base5 hat eine ungefähre Dicke von 10 mm und wird in gelber Farbe geliefert, woher auch seine übliche Bezeichnung (Yellow Cable) stammt.
Mit einer Signalfrequenz von 10 MHz über eine Länge von 500 m betrieben, darf es eine Dämpfung von maximal 8,5 dB aufweisen. Das Gleiche gilt für das dünnere Koaxialkabel (RG58, ca. 5 mm Dicke), allerdings sind dann als maximale Länge nur noch 185 m zulässig. Hieraus resultiert also letztendlich die maximale Länge eines Ethernet-Segments. Koaxialkabel für Netzwerkverbindungen gibt es im Computer- und Elektronikfachhandel - je nach Länge - ab ca. 2,50 €. Wo die Längen der fertig konfektionierten Koaxialkabel bei einer Installation ausreichen, sollte nicht versucht werden, die Verbindungsleitungen selbst herzustellen, also Kabel und Stecker einzeln zu erwerben und die Stecker selbst anzulöten oder auch aufzuquetschen (crimpen). Das erscheint zunächst zwar preiswerter, ist jedoch oftmals für Netzwerkfehler verantwortlich.
Abbildung 3.1: Oben ein fertig gekauftes Koaxialkabel mit aufgequetschter Verbindung und unten ein selbst angefertigtes, das nach mehrmaligem Stecken aufgrund einer mangelhaften Konfektionierung aus dem Stecker rutscht und keine elektrische Verbindung mehr herstellen kann.
Das bei 10Base2, der üblichen Installationsart (Cheapernet), zu verwendende Koaxialkabel wird einfach von PC zu PC geführt, mittels T-Stücken zu einem Bus verbunden und an den beiden Enden jeweils mit einem Terminierungswiderstand (50 ü) abgeschlossen. Das Koaxialkabel ist dabei vom Typ RG58 und besteht aus einem Innenleiter, der das Datensignal führt, und dem Außenleiter, einer Abschirmung, die sich auf Massepotenzial befindet. Aufgrund der Tatsache, dass die Abschirmung als Geflecht das Datensignal nach außen hin schützt (abschirmt), ist die Störanfälligkeit dieser Verbindung relativ gering.
Innerer Kupferleiter
Abbildung 3.2: Der Aufbau des Koaxialkabels
Isolierung
Der Nachteil von 10Base2 und auch 10Base5 per AUI-Anschluss mit externem Transceiver ist zweifellos der, dass es bei einer Verkabelung mit Koaxialkabel keine Möglichkeit gibt, hiermit im Bedarfsfall eine Steigerung der Datenübertragungsrate auf 100 MBit/s (Fast Ethernet) oder höher vornehmen zu können, denn dies ist nur mithilfe von Twisted Pair-Kabeln möglich. Aus diesem Grunde werden Koaxialkabel für Computernetzwerke selten neu verlegt, zumal es auch keine passenden Komponenten wie Netzwerkkarten oder passende Hubs mehr zu kaufen gibt.
Exkurs
Mit dem dünnen Koaxialkabel (Cheapernet) darf die maximale Netzwerksegmentlänge 185 m nicht überschreiten. Es sind maximal 30 Stationen möglich, zwischen denen ein Mindestabstand von 0,5 m Kabel notwendig ist, und es sind nicht mehr als vier Repeater zulässig.
3.1.1 Überprüfen von Koax-Verbindungen
Wenn sich ein PC in einem Netzwerk nicht ansprechen lassen will, sollte nach der Kontrolle der Einstellungen die Aufmerksamkeit auf die korrekte Verkabelung gerichtet werden. Die Überprüfung eines Netzwerk(-segment)s mit Koaxialkabel (Cheapernet) lässt sich relativ einfach mit einem üblichen Multimeter im Widerstandsmessbereich durchführen.
Zuerst zieht man die T-Stücke (mit den Kabeln) bei allen an diesem Segment angeschlossenen PCs ab und an einem Ende auch den einen Widerstand, woraufhin sich von der anderen Seite des Segments her mit dem Messgerät ungefähr 50 Ohm messen lassen sollten, eben der Wert des
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