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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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der Umzug zu. Der Cimmerier drängte sich zwischen den Herumstehenden und Dahinspazierenden hindurch, um die Sänfte mit der betörend schönen Frau einzuholen.
    Nur wenige Schritte befand sie sich noch vor ihm, da erstarrte er. Als die Vordersten sich daran machten, durch das Portal zu treten, hob sich ein Name im Singsang über den Straßenlärm:
    Doom – Doom – Doom ...
    Verwirrung, Furcht und Wut erwachten in dem jungen Barbaren, als die Erinnerung an jenen schlimmen Tag in seiner Kindheit wieder lebendig wurde. So bitter wallten diese Gefühle durch ihn, daß er die letzte Gruppe des Umzugs kaum bemerkte, obgleich sie sich nur in einer Armlänge von ihm vorbeibewegte. Aus jungen Männern, Knaben fast noch, war sie zusammengesetzt, die mit blutleeren Gesichtern dahintaumelten und ihren nackten Körper peitschten. Die Schnüre der Geißeln, mit denen sie sich Striemen auf Schultern und Rücken schlugen, waren aus Schlangenhaut, deren Spitzen in Schlangenfängen endeten. Sie waren so geschickt befestigt, daß jeder Peitschenhieb die Haut blutig riß. Scheinbar waren sie sich der Schmerzen nicht bewußt, denn sie riefen mit verzückter Miene:
    »Doom – Doom – Thulsa Doom – Thulsa Doom ...«
    Grimmig sah Conan ihnen nach, bis auch sie in dem dunklen Turm verschwunden waren. »In Shadizar in Zamora«, hatte die Hexe gesagt, »am Kreuzweg der Welt, wirst du finden, was du suchst.« Und tatsächlich war er hier durch Zufall auf die fanatischen Anbeter eines Mannes, Gottes oder Teufels gestoßen, der den Namen Doom trug.
    »Dummköpfe!« schnaubte Subotai und spuckte verächtlich auf das Pflaster. »Toren, Wahnsinnige, Schlangenverehrer, Todesanbeter! Überall in diesen Landen errichten sie die dunklen Türme, die Zitadellen Sets. Und immer ist es das gleiche: sie locken leichtgläubige junge Männer und Frauen in ihre Netze – Arglose, die ihre Familien und Liebsten verlassen, um in abstoßenden Orgien entartete Liebe mit Schlangen und wahnsinnigen Priestern zu treiben.«
    »Wer war diese Frau, die du Königstochter nanntest?« fragte Conan. »Ist sie nicht eine Priesterin des Schlangenkults?« Mit einer Mischung aus Ekel und Verlangen erinnerte er sich der in Gold- und Silberfäden gestickten Schlangen auf ihrem Gewand, die sich bei jeder ihrer aufreizenden Bewegungen gewunden hatten.
    »Sie ist Prinzessin Yasimina, König Osrics Tochter und Erbin des Rubinthrons. Du mußt ihr königliches Wappen gesehen haben, das sie als Anhänger an der Brust trug, aufdringlich genug hast du sie ja angestarrt!«
    »Was macht eine Königstochter unter diesen Schlangenjüngern?«
    Subotai schnitt eine Grimasse. »Sie gehört zu ihnen. Sie ist eine Hohepriesterin Sets. Vor längerer Zeit bereits umgarnten die Priester sie mit ihren Lügen und Drogen. Sie sind Blender und Betrüger, genau wie der Kaufmann sagte. Man munkelt, daß sie Reisende im Schlaf erwürgen, oder sie im Dunkeln erstechen – alles zu Ehren ihres schleichenden Gottes. Der Tod lauert hinter diesen verträumten Augen, Barbar.«
    »Unterstützt König Osric diesen schrecklichen Kult? Gehört er ihm an?«
    »Nein. Er beklagt das Geschick seines einzigen Kindes bitterlich.«
    »Warum schickt er dann nicht seine Soldaten aus und läßt diese Schlangenanbeter vernichten?«
    »Die Priester sind ungemein mächtig«, erklärte ihm der Hyrkanier. »Osric wagt nicht, offen gegen sie vorzugehen, denn in Zamora sehen viele in ihm noch den Fremden und wollen ihn nicht als König anerkennen. Sein Vater war ein corinthischer Abenteurer, der in der zamorianischen Armee zum General aufstieg und den Thron an sich riß, den sein Sohn verzweifelt zu halten versucht. Aber weshalb dieses plötzliche Interesse an einem Schwächling? Was schert uns sein Los?«
    »Seltsame Lande sind dies hier«, murmelte Conan. »Und ihre Bewohner sind noch seltsamer.«
     

Der Dieb
    Der Dieb

D ER D IEB
     
     
    Die beiden Abenteurer spazierten, da sie nichts Besseres zu tun hatten, durch die krummen Straßen von Shadizar. Die Prunkstraßen sahen sie sich genauso an wie die schmutzigen Gäßchen, und der Barbar nahm staunend in sich auf, was er sah und hörte – und roch. Fast alles war völlig neu für ihn. Aber er dachte auch über das nach, was ihn hierhergeführt hatte. Er nahm, vielleicht zu Unrecht an, daß die Hexe ihn aus einem bestimmten Grund hierhergewiesen hatte. Bis jetzt hatte er, außer dem Wort Doom nichts gefunden, das ihn an die Vanirplünderer oder das Feldzeichen ihres

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