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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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warnen, wenn du den Berg in dieser Tarnung betreten willst. Dooms Leute sind nicht nur Blender, sondern auch erbarmungslose Verräter. Und keinesfalls kannst du das Schwert unter deiner Kutte verbergen. Es würde viel zu schnell auffallen.«
    »Dann werde ich es wohl zurücklassen müssen.« Conan öffnete den Waffengürtel unter dem Gewand. Er reichte dem Greis das uralte Schwert. »Sieh zu, daß es immer gut geölt ist, und versorg auch mein Pferd. Du wirst es nicht zu bereuen haben, wenn ich wiederkomme – falls ich zurückkehre.«
    Er setzte sich den Blumenkranz auf und machte sich auf den Weg. Der Alte murmelte ein paar Schutzzauber und blickte ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war.
     
    Der Serpentinenweg zum Berg der Macht wurde immer steiler. Conan holte mit seinen schnellen Schritten eine lange verstreute Reihe von Jünglingen und Mädchen ein. Ihre staubbedeckten Gesichter waren hager, ihre Augen leer. So auffallend war der Unterschied zwischen dem kräftigen Barbaren in seiner sauberen Kutte und dieser vom langen Fußmarsch mitgenommenen Gruppe, daß er ganz einfach nicht übersehen werden konnte.
    Maiden in frischen Gewändern kamen den Pilgern entgegen, ermutigten sie und winkten ihnen zu, ihnen zu folgen. Als sie um eine Biegung kamen, sah sich Conan einem Marmortempel gegenüber, der sich in seinem blendenden Weiß von dem düsteren Obsidian abhob, auf dem er ruhte. Diesen Schrein – einer der geringsten von Thulsa Dooms – schmückte ein Fries sich obszön und schlangengleich windender Gestalten. Unter seinem Kuppeldach mußten alle Pilger sich einer Reinigung und Läuterung unterziehen.
    Am Bogenportal reichte eine Frau Conan einen neuen Kranz, denn die Blumen des seinen welkten bereits. Er beugte den Kopf, damit sie ihn ihm aufsetze. Sie tat es, und er wollte weitergehen, aber mit erhobener Hand hielt sie ihn zurück. Fast etwas wie Panik erfaßte ihn, bis ihm klar war, daß es sich nur um einen rituellen Gruß handelte.
    »Du mußt alles aufgeben, großer Pilger«, murmelte das Mädchen im Singsang. »Du mußt dich in klarem Wasser sehen, wie du dich noch nie zuvor gesehen hast.«
    Leiernd wiederholte Conan die Antwort des Pilgers vor ihm: »Ich bin zur Läuterung bereit.«
    Als das Mädchen ihn vage anlächelte, wurde Conan bewußt, daß sie ihn nicht wirklich sah. Zweifellos stand sie unter dem Einfluß eines Rauschmittels. Ohne menschliche Wärme fuhr sie im Leierton mit der Begrüßungsformel fort: »Nun bist du sicher vor den Gefahren des Weges. Wir alle sind sicher hier im Schutz des Berges. Keine Ängste brauchen dich mehr zu quälen, denn dies ist der Pfad zum Paradies!«
    Conan murmelte eine unverständliche Antwort und eilte weiter. An der nächsten Biegung mußte er durch eine schmale Öffnung zwischen zwei Felsplatten hindurch und kam in ein natürliches Amphitheater – eine weite, windgeschützte Mulde. Zelte aller Arten und Größen kauerten auf dem Felsboden. Zu beiden Seiten der Öffnung standen kräftige Wächter, beeindruckend in ihrer Rüstung aus lackiertem schwarzen Leder. In einiger Entfernung sah er schwarzgewandete Priester, wie die aus dem Schlangenturm.
    Unwillkürlich zuckte er zurück, aber schnell faßte er sich und bemühte sich wieder um ein leeres Gesicht. Eine Priesterin, der sein Zögern aufgefallen war, eilte herbei. »Fehlt dir etwas?« fragte sie.
    Conan deutete auf die Wächter, deren Gesichter hinter den Visieren verborgen waren. »Wer sind sie?«
    »Unsere Freunde. Sie sind hier, uns zu schützen.«
    »Uns zu schützen? Wovor?«
    Beruhigend, als müsse sie ein verängstigtes Kind trösten, erwiderte die Priesterin:
    »Sehr oft vor uns selbst. Selten wissen wir, was für uns gut ist, und immer quälen uns Zweifel und Ängste. Wir sind so blind, daß wir kaum je den wahren Pfad sehen. Nur der Meister kann ihn uns weisen.«
    Sanft nahm sie Conans Hand und führte ihn zum Ende der langen Pilgerreihe, der er sich angeschlossen hatte, dort verließ sie ihn. Vom Rest mitgerissen war er plötzlich in einem Gedränge von Knaben und Jünglingen. Priester ordneten sie in eine lange Reihe ein und wiesen sie an, ihre vom Fußmarsch staubige Kleidung abzulegen. Auf der anderen Seite des Amphitheaters verschwand gerade eine Reihe von Mädchen außer Sicht.
    Unentschlossen stand der junge Barbar zwischen den verwirrten Jungen. Entledigte er sich seiner Kutte, würde der lange Dolch an seinem Gürtel auf seine Absicht hinweisen. Während die Reihe sich weiterbewegte,

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