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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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Posten zurückgerufen und die Wagen beladen. Als auch die letzten Morgennebel sich verzogen hatten, war die Armee bereits in drei Kolonnen auf dem Marsch zum Saxulapaß durch die Berge und dahinter nach Aquilonien und in den Kampf.
     
    Das Land wurde rauh und die Straße immer holpriger. An beiden Seiten erhoben sich kahle Hügel mit gezackten Felsen durchzogen. Das waren die Vorläufer der Rabirianischen Berge, die westwärts ihren stattlichen, größeren Brüdern folgten.
    Stunde um Stunde schleppten sich die Krieger und Bediensteten die steilen Hänge hoch und auf der anderen Seite wieder hinunter. Die Sonne brannte auf sie herab, während sie die schweren Wagen über die Höhen zerrten und sich wie ein Schwarm Bienen um sie drängten, um die Karren zu schieben, zu heben und zu ziehen. Auf den abfallenden Hängen wurde jedes Rad mit einer Kette umwickelt, damit es sich nicht drehen konnte und die Kette als Bremse diente. Staubwolken stiegen auf und verschmutzten die kristallklare Bergluft.
    Von jedem Kamm, den sie überquerten, sah es aus, als zöge das Hauptgebirge sich immer noch weiter von ihnen zurück. Endlich, als die purpurnen Schatten des Spätnachmittags die östlichen Hänge jedes Hügels umschmeichelten, war es, als würde plötzlich ein Vorhang zurückgezogen. Die Bergkette lag vor ihnen und mit ihr der Saxulapaß, eine tiefe Klamm in der mittleren Gipfelregion, die aussah, als hätte ein wütender Riese sie mit der Axt hineingeschlagen.
    Als die Armee sich zum Paß hochkämpfte, schickte Conan einen Trupp guter Bergsteiger die steilen Wände der Kluft empor, um sich zu vergewissern, daß kein Hinterhalt ihrer harrte. Die Späher signalisierten, daß alles in Ordnung war, und so marschierte die Armee hindurch. Die Schritte der Männer, das Klappern der Ausrüstung, das Trommeln der Hufe und das Knarren der Wagen schallte von den Felswänden zu beiden Seiten wider.
    Am Ende des engen Passes schlängelte sich der Weg in die Tiefe und verlor sich zwischen den dicht wachsenden Zedern und Fichten, die die Nordhänge bedeckten. In der Ferne, hinter den mittelhohen Bergen, war bereits der Alimane zu sehen, der sich wie eine silberne Schlange, von den letzten Strahlen der Sonne beschienen, durch das Flachland wand.
    Mit den Ketten um die Wagenräder folgten sie dem Serpentinenweg ins Tal. Beim ersten Funkeln der Sterne am Nachthimmel erreichten sie eine Gabelung. Hier hielt die Armee an und schlug ihr Lager auf. Conan stellte ausreichend Posten auf, um sich vor einem unerwarteten Überfall des Feindes von der anderen Seite des Flusses aus zu schützen. Doch nichts störte die Ruhe der müden Truppen, außer vielleicht das Knurren eines Leoparden, den der Ruf eines Postens verscheuchte.
    Am nächsten Morgen nahmen Trocero und seine Abteilung die rechte Abzweigung, die sie zur Furt von Tunais bringen würde. Conan und Prospero mit ihren Truppen folgten der linken Gabelung, bis sie kurz vor Mittag zu einer weiteren Abzweigung kamen. Hier bog Prospero mit seiner kleineren Abteilung nach rechts, zur mittleren Furt, der von Nogara, ab. Conan setzte seinen Marsch mit den restlichen Fußsoldaten und der Reiterei weiter westwärts fort zur Mevanofurt.
    Kompanie um Kompanie, Schwadron um Schwadron von Conans Rebellen zog die schmalen Straßen entlang. Sie lagerten des Nachts noch einmal in den Bergen und setzten dann ihren Weg fort. Als sie endlich die letzten Hügel des Vorgebirges hinter sich hatten, sahen sie zwischen Tannengehölzen erneut das breite, schimmernde Band des Alimanes, der Argos von Poitain trennte. Gewiß, Argos beanspruchte einen Streifen Land am Nordufer des Flusses, der bis zur Mündung des Alimanes in den Khorotas reichte, doch unter Vilerus III. hatten die Aquilonier dieses Gebiet besetzt und da sie die Stärkeren waren, es auch nicht mehr zurückgegeben.
    Als Conans Division das Flachland erreichte, befahl der Cimmerier seinen Männern, von jetzt ab möglichst den Mund zu halten, und falls sie sprechen mußten, dann nur im Flüsterton. Soweit es möglich war, sollten sie auch dafür sorgen, daß die Pferdegeschirre und Rüstungen nicht klirrten und die Wagen nicht allzusehr knarrten und rasselten. Die Karren hielten schließlich zwischen größeren Baumgruppen, und die Männer schlugen ihre Zelte außerhalb Sichtweite der Mevanofurt auf. Vorausgeschickte Kundschafter meldeten, daß kein Feind zu sehen sei, brachten jedoch die unerfreuliche Neuigkeit mit, daß der Fluß durch die Schneeschmelze

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