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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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es dazu, daß das Löwenbanner am Alimane unterging, oder daß die poitanische Revolte nicht wirkungskräftig genug war, so würden keine Verbindungen zwischen den selbstsüchtigen Baronen und den Rebellen auf sie weisen.
    Die Vorsicht der Barone war verständlich, doch die Ungewißheit zerrte an den Nerven der Rebellenführer. Wenn sie auf der Ebene von Pallos ausharren mußten, bis die Poitanen ihr Geheimsignal schickten, würden sie dann Culario noch rechtzeitig erreichen? Trotz der heftigen Ungeduld seines barbarischen Wesens riet Conan, Geduld zu bewahren, bis das verabredete Zeichen kam. Aber seine Offiziere schwankten und waren zum Teil anderer Ansicht.
    So diskutierten die Rebellenführer bis tief in die Nacht hinein, Prospero wollte die Armee in drei Gruppen teilen und sie gleichzeitig über die drei geeignetsten Furten schicken, und zwar die von Mevano, Nogara und Tunais.
    Conan schüttelte den Kopf. »Procas wird genau damit rechnen.«
    »Was dann?« fragte Prospero stirnrunzelnd.
    Conan breitete die Karte aus und deutete mit einem narbigen Zeigefinger auf die mittlere Furt von Nogara. »Wir täuschen hier eine Überquerung vor, mit nicht mehr als zwei oder drei Kompanien. Ihr wißt schon, mit Tricks, die den Gegner überzeugen sollen, daß ihre Zahl bedeutend größer ist als in Wirklichkeit. Wir errichten leere Zelte, zünden Lagerfeuer und exerzieren einige Kompanien in Sichtweite des Feindes, dann ziehen wir sie in einem Bogen hinter ein Wäldchen, wo sie von ihm nicht gesehen werden können, und schicken sie von der anderen Seite nach vorn. Am Ufer werden wir ein paar Wurfmaschinen aufstellen, um die überquerenden Späher zur Eile anzutreiben. Die donnernden Geschosse werden Procas und seine Armee schnell herbeilocken.
    Ihr, Prospero, werdet Euch um dieses Ablenkungsmanöver kümmern«, fügte Conan hinzu. Der junge Offizier protestierte, weil er dadurch die eigentliche Schlacht versäumen würde, aber Conan winkte ab. »Trocero, Ihr und ich teilen die übrigen Truppen auf. Eine Hälfte wird die Mevanofurt nehmen, die andere die bei Tunais. Mit ein wenig Glück bekommen wir Procas in die Zange.«
    »Vielleicht habt Ihr recht«, murmelte der Graf von Poitain. »Mit dem Aufstand unserer Poitanen in Procas' Rücken ...«
    »Mögen die Götter Eurem Plan hold sein, General«, murmelte Publius und wischte sich die Stirn. »Wenn nicht, ist alles verloren.«
    »Ah, Ihr Schwarzseher!« brummte Trocero. »Krieg ist ein riskantes Geschäft. Wir haben nicht weniger zu verlieren als Ihr. Doch ob wir nun gewinnen oder verlieren, wir müssen zusammenstehen.«
    »Ja, selbst am Fuß des Galgens«, brummte Publius.
    Hinter der Abtrennung in Conans Zelt lag seine Geliebte auf einem Lager aus Fellen. Ihr schlanker Körper schimmerte im Schein einer Kerze, deren flackernde Flamme sich auf seltsame Weise in ihren smaragdgrünen Augen und in der verschleierten Tiefe des kleinen Obsidiantalismans spiegelte, der in dem duftenden Tal zwischen ihren Brüsten ruhte. Ein zufriedenes Lächeln spielte über ihre Züge.
     
    Noch vor dem Morgengrauen wurde Trocero von einem Posten wachgerüttelt. Der Graf gähnte, streckte sich, blinzelte und schob ungehalten die Hand des Soldaten zur Seite.
    »Genug!« donnerte er. »Ich bin wach, Tölpel, obgleich es wohl noch kaum hell genug für den Morgenappell ist ...«
    Sein Gesicht erblaßte und seine Stimme erstarb, als er sah, was der Mann ihm entgegenstreckte. Es war ein poitanischer Pfeil, der von der Spitze bis zum gefiederten Schaft mit verkrustetem Blut bedeckt war.
    »Wie kam er hierher?« fragte er. »Und wann?«
    »Erst vor wenigen Augenblicken, mein Lord«, erwiderte der Posten. »Ein Reiter aus dem Norden brachte ihn.«
    »Ah! Ruf meine Burschen! Gib Alarm und bring den Pfeil sofort zu General Conan!« befahl Trocero, während er aufstand.
    Der Posten salutierte und verließ das Zelt. Gleich darauf rannten zwei Burschen, die noch den Schlaf aus den Augen rieben, herein und halfen dem Grafen in seine Kleidung und die Rüstung.
    »Endlich tut sich was, bei Mitra, Ischtar und dem Crom der Cimmerier!« rief Trocero. »Du da, Mnester! Ruf meine Hauptleute zur Besprechung! Und du, Junge, sieh nach, ob die Schwarze Lady bereits gefüttert und getränkt wurde! Sattle sie, schnell! Schnall die Gurte fest, ich lege keinen Wert auf ein kaltes Bad im Alimane!«
    Noch ehe die Sonne sich rubinrot über die bewaldeten Gipfel der Rabirianischen Berge erhob, wurden die Zelte abgebrochen, die

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