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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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vor einem grünäugigen Schatten im Rücken unseres Anführers. Allerdings wußte ich nicht, daß dieses Übel bereits unter uns weilte. Wehe mir, der ich versäumte, die Warnung an meine Kameraden weiterzugeben!«
    »Macht Euch keine Vorwürfe«, versuchte Publius ihn zu beruhigen. »Conan lebt, und wir können unseren Göttern danken, daß die schöne Giftmischerin keine gute Rechnerin ist. Wir müssen dafür sorgen, daß niemand außer seinen Burschen ihn betreut, und es darf außer ihnen auch niemand das Zelt betreten. Wir müssen unseren Soldaten erklären, daß er an einer unbedeutenden Fußverletzung leidet, die ihm jedoch das Gehen verbietet. Inzwischen hat alles seinen normalen Gang zu gehen. Bis er gesundet, wenn er gesundet, übernehmt wohl Ihr das Kommando, Trocero.«
    Der poitanische Graf nickte ernst. »Ich werde tun, was ich kann, als stellvertretender Oberbefehlshaber. Und Ihr, Publius, müßt zusehen, daß unser Spionagenetz wieder geflickt wird, damit wir uns über Procas' Schritte auf dem laufenden halten können. Es ist Zeit für den Morgenappell, also muß ich euch verlassen. Ich werde die Burschen so hart drillen wie Conan, ja und härter sogar!«
     
    Bis Procas mit seiner Invasion begann, hatten die Löwen ihre beobachtenden Augen und lauschenden Ohren schon wieder ausgeschickt. Berichte über die Stärke des Invasors erreichten die Rebellenführer, die in Conans Zelt zusammengekommen waren. Trocero war in den letzten Tagen stärker ergraut, und die Erschöpfung hatte neue Linien in sein Gesicht gezeichnet. Trotzdem strahlte er Selbstsicherheit aus. Er fragte Publius:
    »Was wissen wir über die Zahl des Feindes?«
    Der Kämmerer beugte sich über seine Wachstafeln. Als er den Blick wieder hob, wirkte er beunruhigt. »Sie ist dreimal so hoch wie unsere«, antwortete er sorgenvoll. »Es verspricht ein schwarzer Tag zu werden, meine Freunde. Wir können nicht viel weiter tun, als uns zum Endkampf zu stellen.«
    »Seid guten Mutes!« tröstete ihn der Graf und klopfte dem wohlbeleibten Kämmerer auf den Rücken. »Ihr würdet nie einen guten General abgeben, Publius. Ihr würdet den Soldaten versichern, daß sie geschlagen sind, ehe die Schlacht überhaupt beginnt.« Er wandte sich an Dexitheus. »Wie geht es unserem Patienten?«
    »Er gewinnt nach und nach ein wenig seines Bewußtseins zurück, doch bis jetzt vermag er sich noch nicht zu bewegen. Ich glaube jetzt, daß er am Leben bleiben wird, Mitra sei gedankt!«
    »Nun, wenn er nicht reiten kann, wenn die Fanfaren schallen, dann muß wohl ich mich für ihn aufs Pferd schwingen. Haben wir schon Nachricht von Prospero?«
    Publius und Dexitheus schüttelten den Kopf. Trocero zuckte die Achseln und murmelte: »Dann müssen wir eben das Beste aus den vorhandenen Kräften machen. Der Feind wird bis morgen so nah sein, daß wir uns entschieden haben müssen, ob wir kämpfen oder fliehen werden.«
     
    Vom Berg herab strömte die schwere Reiterei und die Infanterie der Grenzlegion. Ein Trupp galoppierender Späher ritt voraus, und in ihrer Mitte saß General Amulius Procas in seinem Streitwagen. Die Rebellen, die sich zum Kampf gesammelt hatten, bildeten ihre Schlachtformation mitten auf der Ebene.
    Die stille Luft bot den Wartenden keinen Trost in ihren Ängsten und stummen Gebeten. Die breite Front der überlegenen aquilonischen Streitkräfte gestattete Graf Trocero keine Möglichkeit für geschickte Flanken- oder Umzingelungsmanöver. Doch sich jetzt zurückzuziehen, würde die sofortige Auflösung der Rebellenarmee bedeuten. Es war dem Grafen nur zu klar, daß ein zeitmäßig genau berechneter Rückzug mit Nachhutgeplänkel, um die Verfolgung zu verzögern, in diesem Fall nicht gegeben war. Ein solcher Rückzug mit gleichzeitigen Kampfmaßnahmen war lediglich mit erfahrenen, selbstsicheren Truppen möglich. Diese Männer hier, bereits durch ihre Niederlage am Alimane entmutigt, würden ganz einfach die Flucht ergreifen, jeder Mann für sich, und dann hätte die aquilonische Kavallerie ein leichtes Spiel mit ihnen und würde sie einen nach dem anderen niedermetzeln, bis die Nacht gnädig ihre dunklen Fittiche um sie breitete.
    Trocero, der den näherkommenden Feind von seinem Befehlsstand auf einem Hügel entgegenblickte, winkte seinem Burschen zu, ihm sein Streitroß zu holen. Er schnallte einen Riemen seiner Rüstung enger und schwang sich in den Sattel. Er wandte sich an die paar hundert Reiter, die sich um ihn geschart hatten, und

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