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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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Rinnsale sind zu schäumenden Wildbächen angeschwollen. Es wäre zwecklos, die Truppen in Marsch zu setzen. Sie würden nicht weiter als ein paar Meilen außerhalb der Stadt kommen.«
    Conan fluchte. »Eure Befürchtung, daß dieser Hexer in Tarantia seine Hand im Spiel hat, Trocero, scheint mir an Wahrscheinlichkeit zu gewinnen.«
    »Und wir haben Besuch«, fuhr Prospero fort. »Die Nordbarone, die sich auf den Rückweg nach Hause machten, ehe wir Culario erreichten, wurden vom Sturm überrascht und gezwungen, hierher zurückzukehren.«
    Ein Lächeln erhellte Conans grimmiges, narbenübersätes Gesicht. »Crom sei Dank! Endlich eine gute Neuigkeit. Führt sie herein!«
    Prospero bat fünf Männer in nasser, wollener Reisekleidung guter Qualität, von Kopf bis zu den Zehen mit Schmutz bespritzt, herein. Trocero stellte Baron Roaldo von Imirus vor, dessen Ländereien im nördlichen Poitain lagen. Er war ehemaliger Offizier der königlichen Armee. Dieser kühne, grauhaarige Recke hatte die anderen Barone und ihr Gefolge nach Culario geführt und machte sie nun mit dem Cimmerier bekannt.
    Conan gewann den Eindruck, daß diese Lords verschiedensten Wesens waren: einer kräftig, rotgesichtig und voll derben Humors; ein anderer schlank und elegant; ein weiterer feist und zweifellos den Tafelfreuden alles andere als abgeneigt und ein Freund scharfer Getränke; und zwei mit düsterer Miene und wortkarg. So sehr sie sich auch voneinander unterschieden, unterstützten sie doch alle aus ehrlichem Herzen die Rebellion, denn Numedides' Steuereintreiber machten ihnen arg zu schaffen, und an ihrem Stolz nagten die Königstruppen, die auf ihren Ländereien einquartiert waren, um dafür zu sorgen, daß der jährliche Tribut von Landherrn und Bauern auch nicht unterschlagen wurde. Sie ersehnten nichts mehr als den Sturz des Tyrannen, und ihr Blick suchte verstohlen seinen Nachfolger, um sich vielleicht schon jetzt in die Gunst des neuen Monarchen setzen zu können.
    Nachdem die Barone sich ein wenig ausgeruht und frisch gekleidet hatten, hörten Conan und seine Freunde sich ihre Beschwerden an und entlockten ihnen ihre heimlichen Hoffnungen. Conan versprach wenig, aber sein mitfühlendes Wesen hinterließ in jedem den Eindruck, daß er in einem neuen Regime eine wichtige Position einnehmen würde.
    »Laßt Euch warnen, meine Lords«, sagte Conan, »Ulric, Graf von Raman, wird mit seinen Truppen Eure Ländereien überqueren, wenn er südwärts marschiert, um gegen die Rebellenarmee vorzugehen.«
    »Welche Truppen kommandiert der Graubart denn schon?« schnaubte Baron Roaldo verächtlich. »Ein Lumpenpack, vermutlich. An der cimmerischen Grenze ist es seit langem schon ruhig, und so wird dort lediglich eine geringe Streitmacht benötigt, um den Frieden zu bewahren.«
    »Ich fürchte, Ihr täuscht Euch«, widersprach der Graf von Poitain. »Ich hörte, daß die Nordarmee volle Stärke hat und ihr eine beachtliche Zahl Veteranen so mancher Grenzkriege angehören. Raman selbst ist ein Meisterstratege, der dem Überfall auf Venarium vor vielen Jahren entkam.«
    Conan grinste grimmig. Als Junge, ein Kind fast noch, hatte er sich der wilden cimmerischen Horde angeschlossen, die Fort Venarium ausraubte, doch er erwähnte es nicht. Statt dessen sagte er zu den Nordbaronen:
    »Zweifellos wird Numedides Truppen aus der Westermark schicken, und da sie näher sind, werden sie auch früher ankommen. Ihr müßt die nördlichen Truppenteile zumindest so lange aufhalten, bis wir die bossonischen Königstreuen aufreiben können.«
    Graf Trocero musterte die Barone durchdringend. »Könnt Ihr eine Streitkraft um Euch sammeln, ohne daß die bei Euch stationierten Königstreuen darauf aufmerksam werden?«
    »Diese Heuschrecken«, sagte Baron Ammian von Ronda verächtlich, »schwärmen nur zur Erntezeit bei uns herum, um sich die Früchte unserer Arbeit zu holen. So die Götter wollen, werden sie sich nicht vor zwei Monaten sehen lassen.«
    »Aber«, gab der feiste Baron Justin von Armavir zu bedenken, »eine solche kriegerische Auseinandersetzung in unseren Landen wird sowohl unseren Beuteln als auch unseren Leuten schaden. Vielleicht gelingt es uns, Sir Ulric aufzuhalten, doch nur ein paar Stunden, bis er unser Getreide verbrennt, unsere Männer verjagt und grausame Rache an uns nimmt.«
    »Wenn es General Conan nicht gelingt, Tarantia einzunehmen, werden wir auf jeden Fall zu Bettlern«, konterte Roaldo mit grimmiger Miene. »Schon bald werden die

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