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Conan der Freibeuter

Conan der Freibeuter

Titel: Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter
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Klinge wehrte er mühelos ihre Angriffe ab und ging selbst zum Angriff über, bis einer nach dem anderen schwerverwundet oder tot auf dem blutigen Boden zur Ruhe kam. Die überlebenden jungen Blaublütigen wichen erschrocken vor diesem erstaunlichen Riesen zurück, der wie ein Tiger und Wirbelsturm zugleich kämpfte.
    Da bahnte sich ein hochgewachsener schlanker Mann in schwarzem Samt einen Weg durch die Menge, und Zarono stand Conan mit dem Schwert in der Hand gegenüber. Der Cimmerier blutete aus mehreren leichten Wunden, aber er schwang seinen Säbel so mühelos wie zuvor.
    Zarono war kein Feigling, sondern ein erbarmungsloser, hartgesottener Kämpfer, und keiner war mehr am Leben, der seinen Mut angezweifelt hatte. Andererseits war er auch gerissen und berechnend und verlor nie sein Ziel aus dem Auge. Doch hätte sein Blut jetzt nicht gekocht und wäre er zu klaren Gedanken fähig gewesen, hätte er vielleicht davon abgesehen, Conan persönlich zu stellen. Nun, jedenfalls empfand er glühenden Haß auf den Cimmerier, der ihm dreimal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und den er in seinem Grimm für den Tod seines Gönners Villagro und für seine eigene prekäre Lage verantwortlich machte. Seit der Auseinandersetzung in den Neun blanken Schwertern, als Conan ihn grün und blau geschlagen hatte, dürstete er nach Rache.
    Zarono machte sich keine Illusionen, was Thoth-Amons Dankbarkeit betraf, sollte er den zingaranischen Thron erringen. Zweifellos würden alle Ämter, die wirklich Macht und Reichtum mit sich brachten, mit stygischen Setpriestern besetzt werden. Aber zumindest würde Thoth-Amon sich herablassen, ihm einen kleineren Posten zu geben, von dem er leben konnte. Siegten jedoch die Anhänger der alten Dynastie, erwartete Zarono der Henker.
    Zaronos Schwert – eine schwerere Klinge als die Degen der meisten Zingarier – klirrte gegen Conans Säbel. Zarono machte einen geschickten Ausfall, den der Cimmerier abwehrte. Mit einer Finte lenkte Conan Zaronos Aufmerksamkeit von einem heftigen Hieb ab, den er gegen seinen Schädel führte. Zarono wich nach einer Seite aus, und der Säbel glitt schleifend von seinem Schwert ab.
    Ringsum tobte der Kampf. Schon viele von beiden Seiten waren gefallen und der Thronsaal zum Schlachtfeld geworden. Die zahlenmäßige Überlegenheit von Zaronos Anhängern begann sich bemerkbar zu machen. Die Königstreuen waren in zwei Gruppen getrennt und zurückgetrieben worden – eine Gruppe zum Fuß des Treppenaufgangs, über den Conan gekommen war, die andere, den greisen König in ihrer Mitte, in eine Ecke.
    Und immer noch kämpften Conan und Zarono. Der Zingarier erkannte allmählich, daß sein Rachedurst ihm da etwas eingebrockt hatte, das leicht sein Ende bedeuten mochte. Zwar waren er und Conan in etwa gleich gute Fechter, aber seinem Schwertarm fehlten die unglaubliche Kraft und die Unermüdlichkeit, die Conan auszeichneten. Er spürte, wie müde er wurde, aber Wut und Haß hielten ihn aufrecht. Er würde den riesenhaften Barbaren töten – oder beim Versuch umkommen.
    Inzwischen war Thoth-Amon gleichmütig wie immer vom Podium gestiegen. Er wich den Kämpfenden aus und schritt ruhig über den blutigen, mit Leichen bedeckten Boden zur Kobrakrone, die unbeachtet auf den Marmorfliesen lag. Mehrmals kam er dicht an dem einen oder anderen von Conans Männern vorbei, doch keiner machte auch nur Anstalten, nach ihm zu schlagen. Es war, als sähen sie ihn überhaupt nicht.
    Tatsächlich sahen sie ihn zwar, aber er benutzte seine Geisteskräfte, um ihnen den Wunsch zu nehmen, ihm etwas anzuhaben. Er war so damit beschäftigt, sich selbst zu schützen, daß er gar nicht daran dachte, Kontrolle über Conans Geist oder den eines anderen der Feinde zu übernehmen. Ganz abgesehen davon, wäre es ihm auch nicht möglich gewesen ohne seine magischen Gerätschaften und ohne die nötige Ruhe und Zurückgezogenheit, mit der er sich auf größere Zauberei vorbereiten mußte. Selbst seine grünen Strahlen hatte er verbraucht. Bevor er die Kraft wiedergewann, neue zu erzeugen, würde geraume Zeit vergehen.
    Gleichgültig stieg Thoth-Amon über die ausgestreckte Leiche Menkaras, den ein Unbekannter in der Hitze des Gefechts erstochen hatte. An der Krone angekommen, bückte sich der mächtige Stygier und hob sie auf. Sie fühlte sich immer noch heiß an, doch Thoth-Amon hielt sie ohne Anzeichen von Schmerzen fest in den Händen und drehte sie langsam. Mit einer wütenden Verwünschung

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