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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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zu bleiben, während er Fabio durch den schmalen Pfad zurück folgte.
    Den gestern freigeschlagenen Dschungelpfad schlich der Cimmerier mit katzengleicher Lautlosigkeit hinter dem bebenden Wachtposten her. Seine blauen Augen drangen durch die Dunkelheit, und seine Nasenflügel blähten sich, um verräterische Gerüche wahrzunehmen.
    Fabio blieb stehen und deutete.
    Wo der Mondschein durch das Laubwerk drang, lagen zwei Männer mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Conan bückte sich und drehte sie um, doch er wußte schon zuvor, was er sehen würde. Die beiden Piraten, die Gonzago um Werkzeug geschickt hatte, waren schwerbeladen auf dem Rückweg gewesen, als der gräßliche Tod sie ereilt hatte. Die Segeltuchsäcke lagen neben den Leichen, deren Gesichter bis fast zur Unkenntlichkeit verstümmelt waren.
    Conan runzelte die Stirn. Er kniete nieder und berührte mit der Fingerspitze das in den Boden sickernde Blut. Es war noch warm. Also wußte er: Die beiden Männer hatten erst in den letzten Minuten ihren Tod gefunden – durch die gleiche Hand oder Klaue wie der Kapitän.
     
     
    7
     
    GEFLÜGELTES GRAUEN
     
    Conan und Fabio hasteten zur Lichtung zurück, wo der Rest der Piraten unruhig ihrer harrte. Jetzt ließ sich die gespenstische Methode des Mörders nicht mehr verheimlichen, denn Fabio hatte ihn über seinen Opfern kauern sehen. Und er berichtete den Lauschenden aufgeregt, was sich zugetragen hatte.
    »Wie ein großer Mann – ein Mann mit Schwingen, kahlem Kopf, den gelben Augen einer Katze und einem langen krummen Kinn. Zuerst dachte ich, er trägt einen schwarzen Umhang, aber als er seine Arme ausbreitete – so –, sah ich, daß der Umhang in Wirklichkeit mächtige Schwingen waren, Flügel wie die einer Fledermaus ... einer gigantischen Fledermaus.«
    »Wie groß war er?« knurrte Conan.
    Fabio zuckte die Schultern. »Größer noch als Ihr.«
    »Was tat er dann?« fragte ihn der Cimmerier.
    »Er hieb mit den Krallen an seinen Schwingenenden zu und durchschnitt ihre Kehlen. Und dann – dann sprang er in die Luft und verschwand.« Fabio benetzte seine trockenen Lippen.
    Conan schwieg mit finsterem Gesicht. Die Männer schauten einander furchterfüllt an. Noch nie hatten sie von einer mannsgroßen Fledermaus gehört, die im Dunkel der Nacht Kehlen aufschlitzte. Es war einfach unglaublich, und doch gab es vier Leichen, die die Geschichte Fabios bestätigten.
    »Glaubt Ihr, es ist Siptah selbst, Conan?« fragte ein Pirat.
    Conan schüttelte seine rabenschwarze Mähne. »Soviel ich gehört habe, ist Siptah ein stygischer Zauberer, nicht mehr – ein Mensch wie du und ich, auch wenn er Meister der schwärzesten aller Künste ist.«
    »Welche Art von Tier ist es dann?« fragte ein zweiter.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte der Cimmerier. »Vielleicht einer der Dämonen, den Siptah aus den tiefsten Tiefen der Hölle herbeigerufen hat, um seinen Turm vor unwillkommenen Besuchern zu schützen. Oder ein Überlebender einer monströsen Rasse, die im Dunkel längst vergessener Zeit ausgestorben ist. Doch was immer es auch ist, es ist aus Fleisch und Blut und kann deshalb sterben. Wir müssen es töten, ehe es uns, einen nach dem anderen, umbringt oder uns dazu treibt, diese unglückselige Insel mit leeren Händen zu verlassen.«
    »Wie könnten wir die Kreatur töten?« fragte ein hakennasiger Shemit namens Abimael. »Wir wissen nicht, wo ihr Bau, ihre Höhle oder ihr Nest ist, und das müssen wir herausfinden, wenn wir sie überfallen wollen.«
    »Überlaßt das mir«, sagte Conan kurz. Er starrte in die lodernden Flammen. Etwas in ihrer Wildheit schien ihn zu faszinieren – und da kam ihm ein Einfall.
    »Sicherlich befindet sich die Behausung dieses geflügelten Ungeheuers in Siptahs Turm, denn ein Vogelmensch braucht weder Türen noch Fenster.«
    »Aber über der Brustwehr läuft der Turm spitz zu, wie könnte er dort hineinkommen?«
    »Vielleicht gibt es hinter der Brustwehr eine Öffnung, die wir von unten nur nicht sehen«, vermutete Conan.
    »Wenn Ihr recht habt, wie sollen wir dann an diese verfluchte Kreatur herankommen?« fragte Fabio. »Wir können nicht fliegen, und der Turm hat, wie wir wissen, weder Fenster noch Türen.«
    Conan nickte und grinste. Doch ähnelte dieses Grinsen mehr dem Zähnefletschen eines Wolfes als dem Lächeln eines Menschen.
     
     
    8
     
    DER TOD VON OBEN
     
    Gegen Morgengrauen hatten die Männer getan, was zu tun war, und ruhten sich nun müde, aber wachsam ein wenig am

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