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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Cimmerier aus.
    Bei diesem angsteinflößenden, fast unmenschlichen Schrei wich die Katze sichtlich zurück und knurrte. Dann sprang sie – doch von Conan weg auf die Kuppe zu, die sie zu umkreisen begann. Die fünf Männer auf der niedrigen Erhebung eilten mit Speeren, Dolchen und einem Säbel bewaffnet herbei, um sie abzuwehren. Doch das Tier interessierte sich weniger für die Menschen als die angebundenen Tiere.
    Conan lief den Hang zur Kuppe hoch, wo das Lagerfeuer fröhlich prasselte. Er riß einen brennenden Ast heraus und rannte weiter, geradewegs auf die Sumpfkatze zu, die sich erneut zu einem ihrer Riesensprünge geduckt hatte. Conans schnelle Bewegungen hatten den Zweig heftig auflodern lassen. Nun stieß der Cimmerier das brennende Ende ins Gesicht der Katze.
    Mit einem gräßlichen Schrei sprang das Tier zurück und verschwand wimmernd im Ried. Der Geruch versengten Haares und dünner Rauch blieben zurück.
    Als Conan den Hang wieder hochstieg, kam ihm ein Mann mit Turban – es war der Mann, der als einziger mit einem Säbel bewaffnet war – entgegen. Er war schlank, mittleren Alters, mit schwarzem Spitzbart. Er schien besser gekleidet zu sein als die anderen und auch etwas größer, obgleich alle fünf verhältnismäßig klein, dunkel und schlank waren – Zwerge verglichen mit dem riesenhaften Cimmerier.
    »Wir sind Euch sehr dankbar, mein Herr«, sagte der Mann im Turban. »Die Katze hätte zweifellos eines oder mehrere unserer Reit- und Packtiere geschlagen, dann wären wir in dieser von Dämonen heimgesuchten Wildnis verloren gewesen.«
    Conan nickte kurz. »Ihr schuldet mir keinen Dank. Doch wer hilft mir, meinen Hengst einzufangen, sofern die Sumpfkatze ihn nicht inzwischen angefallen hat?«
    »Nehmt mein Pferd«, bot der Führer ihm an. »Dinak, sattle das Packpferd und begleite unseren Besucher.«
    Da die angebundenen Tiere noch völlig verstört von der Begegnung mit der Sumpfkatze waren, hatte Conan seine liebe Not, das ihm angebotene Pferd zu beruhigen. Doch schließlich schwang er sich in den Sattel und machte sich auf die Suche nach Egil. Dinak trottete hinter ihm her. Die Spur war in dem niedergetrampelten Ried nicht schwer zu verfolgen, so hatte Conan Muße, sich umzudrehen.
    »Ihr seid Zamorier, nicht wahr?« fragte er Dinak.
    »Ja, mein Herr.«
    »Mir kam der Akzent bekannt vor. Wer ist denn euer Führer, der Mann mit dem Turban?«
    »Sein Name ist Harpagus. Wir sind Kaufleute. Und wer seid Ihr, mein Herr?«
    »Nur ein Söldner ohne Anstellung.«
    Conan lag auf der Zunge, Dinak zu fragen, weshalb sie durch eine weglose Wildnis ritten, anstatt der Straße zu folgen, die parallel mit ihrem Kurs hinter den Hügeln im Westen verlief. Aber als ihm klar wurde, daß der Zamorier ihm sehr wohl die gleiche Frage stellen mochte, schwieg er lieber und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Fährte.
    Die Sonne stand über der dunklen Linie der Berge im Westen, als sie auf das Streitroß stießen, das friedlich Riedsprossen kaute. Ehe die Nacht die Dämmerung verschlang, hatte Conan den Ausreißer zum Lager gebracht. Einer der Zamorier briet Lammkeule über dem Feuer. Conans Nasenflügel zuckten bei diesem köstlichen Geruch. Er und Dinak nahmen ihren Tieren die Sättel ab und banden sie nahe der blühenden Büsche an, die dem niedrigen Hügel freundliche Farbtupfer verliehen.
    »Bitte eßt mit uns«, forderte Harpagus Conan auf.
    »Nur zu gern«, versicherte ihm der Cimmerier. »Seit ich diese Marsch betrat, bekam ich nichts Gekochtes mehr zu kosten. Wer ist im Zelt?« Er warf einen neugierigen Blick darauf, denn eine schlanke Hand kam zum Vorschein, die den ihr gereichten Teller mit dem Abendessen entgegennahm.
    Harpagus antwortete erst nach einer kurzen Weile. »Eine Dame«, sagte er schließlich, »die den Blick Fremder meidet.«
    Conan zuckte gleichmütig die Schulter und beschäftigte sich mit dem Stück Lammkeule. Er hätte doppelt soviel vertragen, wie die Zamorier ihm zugeteilt hatten, und so streckte er das karge Mahl mit ein paar alten Zwiebäcken aus seinem Sattelbeutel.
    Ein Zamorier brachte einen Ziegenledersack mit Wein herbei, den er reihum gehen ließ. Harpagus strich sich mit den Fingern, von denen einer einen riesigen Ring trug, durch den Bart, und sagte:
    »Darf ich mir die Kühnheit erlauben, junger Herr, Euch zu fragen, wer Ihr seid und wie Ihr so ungemein gelegen zu uns gestoßen seid?«
    Conan zuckte die Schultern. »Reiner Zufall«, beantwortete er die zweite Hälfte der

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