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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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hinwegruderten.«
    »Statuen?« Callidios lachte. »Dann hast du sie also gesehen? Untersuch sie diesmal etwas näher, Cimmerier!«
    Ohne auf ihn zu warten, tauchte Callidios erneut in die Tiefe. Conan, der sich fragte, welch verrücktes Spiel der Stygier mit ihm trieb, folgte ihm.
    Wieder peinigte ihn der stechende Schmerz im Kopf, als der Wasserdruck stärker wurde. Conan dachte, daß außer bei Ebbe nur ein geschickter Taucher fähig wäre, den Spalt zu erreichen. Widerwillig empfand er plötzlich Respekt vor dem Stygier, denn die unterseeische Höhle zu finden, dazu gehörten Mut, Ausdauer und Geschicklichkeit. Trotzdem war ihm immer noch ein Rätsel, welchen Plan der Zauberer verfolgte.
    Callidios schwamm langsam über der dunklen Öffnung zum Hang. Auch wenn der Wald aus Seetang den Grund verbarg, schloß Conan doch aus der Stellung der Steinruinen, daß der Stygier die Wahrheit gesagt hatte: Das Erdbeben hatte gemeinsam mit dem zerstörerischen Wasser einen Grabhügel aufgebrochen, dessen verborgene Gruft nur die eines großen Königs sein konnte.
    Er schwamm näher an die Tunnelmündung heran und betrachtete die im Innern stehenden Statuen, die halb unter Trümmerstücken und Tang begraben waren. Es handelte sich um die lebensgroßen Figuren von Kriegern in Waffen und Rüstung archaischer, unbekannter Art. Der Künstler, der sie aus glänzendem schwarzen Stein gehauen hatte, hatte nicht die geringste Einzelheit außer acht gelassen. Das war genau zu erkennen, obgleich die Statuen stellenweise mit Entenmuscheln und Seetang bedeckt waren. Sechs standen dicht am Tunneleingang, und weitere waren tiefer im Innern zu sehen. Ja, jede einzelne war ein Kunstwerk. Wenn man sie bergen konnte, würden sie in Kordava zweifellos einen guten Preis bringen. Das also waren Callidios' Armee und sein unbegreiflicher Scherz. Gewiß, es mochten unvorstellbare Schätze im Innern des Grabhügels liegen, aber sie waren sicher vor jedem Dieb. Kein Wunder, daß Callidios Hilfe gesucht hatte, um die von ihm entdeckte Gruft zu plündern.
    Sandokazi schwamm an Conan vorbei, um sich ein besseres Bild von Callidios' Entdeckung machen zu können. Ihre sonnengebräunten Beine stießen kraftvoll aus, bis sie die Tunnelöffnung erreichte und dicht neben dem vordersten Steinkrieger anhielt.
    Da schoß der Arm der Figur vor. Eine Obsidianfaust schloß sich um ihren Hemdsaum.
    Sandokazi hatte sich bereits wieder umgedreht, weil sie zur Oberfläche zurücktauchen wollte. Sie blickte zurück, um zu sehen, wo sich ihr Hemd verfangen hatte. Ihr Schrei ließ Luftblasen aus ihrem Mund sprudeln.
    Die Statue hielt Sandokazi mit der Linken und zog sie näher zu sich, während die Rechte eine steinerne Steinkeule hob. Durch das Wasser kaum behindert, schwang sie zu einem tödlichen Hieb auf des Mädchens Kopf herab.
    Conan versuchte gar nicht lange zu begreifen, sondern zog seinen Dolch und tauchte hinab zu der verzweifelten Frau. Er packte sie an der Schulter und riß sie gerade noch rechtzeitig zur Seite, so daß die Keule sie verfehlte.
    Aus dem Augenwinkel sah Conan, wie sich eine weitere Steinfigur ihnen zuwandte. Seetang löste sich von halbbegrabenen Beinen, als sie, die Obsidianaxt schwingend, aus der Tunnelöffnung trat.
    Das Sprudeln aus Sandokazis Mund hörte auf, während sie hilflos mit den Beinen um sich trat. Conan stieß mit dem Dolch auf den schwarzen Arm ein, aber die Klinge glitt vom Stein ab. Die Streitkeule kam nun auf ihn zu. Der Cimmerier zog die Beine an, wich dem Hieb aus und trat mit aller Kraft gegen die Steinschulter, um das Mädchen freizubekommen.
    Ihr Hemd riß. Dadurch wurde Conan von dem Steinkrieger zurückgeworfen, doch mit ihm Sandokazi.
    Das halbertrunkene Mädchen in den Armen, stieß der Cimmerier zur Wasseroberfläche hinauf. Er schaute schnell noch einmal zurück. Der Steinkrieger starrte ihnen mit funkelnden Augen aus der Tunnelöffnung nach. Die Streitkeule hielt er hoch erhoben in der Rechten, und die Linke umklammerte einen Fetzen von Sandokazis Hemd – ein Beweis, daß sie keiner alptraumhaften Täuschung der Tiefe erlegen waren.
    Conan schoß mit dem Kopf aus dem Wasser, gefolgt von Sandokazi, die heftig würgte und nach Atem rang und in ihrer Panik immer noch um sich schlug.
    »Callidios, du verdammter Bastard!« fluchte Conan. »Du hast genau gewußt, daß diese Dinger leben! Weshalb hast du uns nicht gewarnt?«
    »Ich wußte, daß sie sich bewegen, sobald man sich nähert«, verteidigte sich der Stygier,

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