Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
Vom Netzwerk:
geblieben war, und der Berg, den ein mächtiger König einst hatte errichten lassen, wurde zu einer namenlosen Untiefe. Als Spielball von Untergang und Erdbeben versank die geheime Grabkammer Kalenius' in der See, wo nun die Gezeiten und Stürme von mehr als einem Jahrhundert unermüdlich die letzte Barriere zu einem unterirdischen Palast wegspülten. Wenn ihr an dem Beweis meiner Worte interessiert seid, dann folgt mir.«
    Trotz all seiner Skepsis begann Conan sich nun doch zu interessieren. Die Aussicht, eine königliche Grabkammer plündern zu können, ließ ihm die Gedanken durch den Kopf schwirren. Wenn auch sein Ruhm die Jahre nicht überlebt hatte, so würde doch zumindest Kalenius' Gold die Zeit überdauert haben.
    »Diese Grabkammer ...«, begann Conan.
    Aber Callidios tauchte bereits in die Tiefe.
    Conan fluchte noch einmal heftig, ehe er tief Luft holte und den Atem anhielt. Dann folgte er dem Stygier.
    Das Salzwasser brannte anfangs in den Augen, doch nachdem er sich daran gewöhnt hatte, konnte er recht gut sehen. Dicht neben ihm entdeckte er Sandokazi – ihr weißes Hemd, das im Wasser an ihr klebte, verbarg nichts von ihrer geschmeidigen Figur. Callidios schwamm vor ihnen von der Kuppe des versunkenen Berges weg und tauchte immer noch tiefer. Der Wasserdruck stach wie mit Nadeln in Conans Kopf, aber er biß die Zähne zusammen und folgte weiter dem Stygier.
    Als sie die Untiefe hinter sich hatten, fiel der Grund immer mehr ab. Seetang verhüllte den unterseeischen Hang und verbarg so seine genauen Konturen. Conan bemerkte vage Umrisse von riesigen Steinplatten, die wirr aus dem Meeresgrund ragten. Als er sich genauer umsah, glaubte er, auch Trümmer geborstener Säulen zu sehen.
    Conans Lunge schmerzte, und er empfand einen scheußlichen Druck im Kopf, als Callidios über einem dunklen Fleck am Hang anhielt. Der Stygier gestikulierte heftig nach unten und tauchte an die Oberfläche. Mit dem letzten bißchen aufgespeicherter Luft schwamm Conan zu der angedeuteten Stelle.
    Teilweise von Algen verhangen, gähnte ein Spalt in dem versunkenen Berg. Geborstene Steinplatten und gebrochene Säulen ragten aus diesem Spalt und hatten eine Geröllablagerung des Hangs bis in die dunklen Tiefen der früheren Küste gebildet. Als Conan an der Öffnung vorbeischwamm, sah er, daß die Trümmer tief hineinreichten. Von Geröll und Seetang halbverborgen standen im Tunneleingang zu beiden Seiten Reihen von Steinfiguren, die sich schwach von der Dunkelheit im Innern abhoben.
    Da seine Lunge nach Luft schrie, tauchte Conan hastig hoch. Als er aufschaute, sah er aus der sonnenbeschienenen Mauer der Oberfläche Callidios' knochige Beine Wassertreten, neben ihm Sandokazis schlanke Schenkel, die durch das hochgerutschte Hemd aufreizend entblößt waren. Conan stieß neben ihnen mit dem Kopf aus dem Wasser.
    »Nun?« fragte Callidios. »Hast du es gesehen?«
    »Ich sah Steinruinen und eine Höhle im Hang«, brummte Conan und rieb sich die Augen. Unweit von ihnen schaukelte der Kahn in den sanften Wellen.
    »Genau, wie ich es euch sagte!« jubelte der Stygier. »See und Erdbeben haben endlich den Grabhügel aufgerissen, und der Weg zu König Kalenius' Grabkammer liegt nun frei. Lange habe ich nach diesem Tunnel gesucht und nach einem Beweis, daß es wahrhaftig Kalenius' Gruft ist – und habe ich ihn nicht gefunden? Hatte ich nicht recht?«
    »Du hast von einer mysteriösen Armee gefaselt, die uns helfen könnte, Rimanendo zu stürzen«, erinnerte ihn Conan. »Wir haben dich begleitet, um dafür einen Beweis zu sehen, statt dessen zeigst du uns versunkene Ruinen und einen wasserüberspülten Grabhügel. Mir scheint, dein Versprechen, uns zu helfen, war nichts als leere Prahlerei. Was du wirklich willst, ist unsere Unterstützung in deiner Suche nach zweifelhaften Schätzen in einer unterseeischen Gruft!«
    »Glaubst du vielleicht, ich hätte euch und eure Banditenfreunde eingeweiht, wenn ich ohne eure Hilfe auskäme?« fragte Callidios spöttisch. »In dieser Grabkammer liegen Schätze, wie du sie dir nicht in deinen kühnsten Träumen ausmalst, Cimmerier – sonst wäre ich nie aus Stygien geflohen, um nach ihnen zu suchen. Aber ich habe nicht vergessen, daß ich euch einen Beweis meiner Macht versprach, die ich für euch einsetzen kann. Denk mal nach. Was sonst hast du dort unten gesehen?«
    »Nichts als einen Spalt und zerborstene Säulen«, erwiderte Conan. »Und einige Statuen, ähnlich denen, über die wir

Weitere Kostenlose Bücher