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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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hielten, sind mit Korst im Endkampf gefallen. Wäre Rimanendo beliebt gewesen oder hätte er einen leiblichen Thronfolger hinterlassen, wäre es vielleicht anders, aber so, wie die Dinge liegen, werden sie bestimmt die Amnestie akzeptieren und froh über eine Chance sein, vom neuen Regime anerkannt zu werden.«
    »Es wäre vielleicht klug, auch das Angebot von Avvintis Freunden anzunehmen, die Offiziere und ganze Kompanien aus ihren Privatarmeen zum Aufbau unserer Streitkräfte zur Verfügung stellen wollen.«
    »Ich dachte, du traust Avvinti nicht?« brummte Conan.
    »Das tue ich auch nicht«, gestand Mordermi unverblümt. »Aber genausowenig traue ich Carico mit seiner verrückten politischen Einstellung – und ich habe bemerkt, daß viel zu viele seiner Anhänger sich um Aufnahme in meiner Armee bewarben.«
    Conan fand, daß er genügend andere Probleme hatte, als sich auch noch mit der politischen Besessenheit und den haarspaltenden Argumenten seiner Freunde zu beschäftigen. Seine Aufgabe war, die Zingaranische Revolutionsarmee zu etwas aufzubauen, das einen General überhaupt brauchte. Und damit sollte der Cimmerier Erfolg haben. Die Amnestie brachte eine Menge Rekruten aus ihren Verstecken, und Mordermis Gold lockte noch viel mehr an. Conan gelang es, ein Offizierskorps zusammenzustellen, das über die Erfahrung und Fähigkeit verfügte, ihm einen großen Teil der ermüdenden organisatorischen Arbeiten abzunehmen. Er überwand sich schließlich auch dazu, ihnen Selbstverantwortung zu übertragen – das fiel dem Cimmerier am schwersten, denn er war von Natur aus ein Einzelgänger und zögerte deshalb, anderen wichtige Entscheidungen zu überlassen.
    Gold, wie Mordermi gesagt hatte, war kein Problem für das neue Regime. Die geplünderten Schätze von Rimanendos Hof hatten die Beute aus dem königlichen Pavillon vergleichsweise zu einer Handvoll Messingmünzen in der Schale eines Bettlers gemacht. Und dieser Reichtum wiederum schien unbedeutend zu sein, wenn man an jene Beute dachte, die in Kalenius' Grabkammer zu finden war.
    Seit er die Letzte Wache gerufen hatte, ließ Callidios sich kaum noch sehen. Ob der stygische Zauberer sich in das Studium seiner Schwarzen Magie vergrub oder sich in den Dämpfen des gelben Lotus verlor, konnte Conan nicht sagen. Er vermutete letzteres, ja er hoffte es, denn Lotusträumer hatten gewöhnlich kein langes Leben. Was ihm viel mehr zu denken gab, war die Tatsache, daß Callidios und Mordermi sich oft sehr lange Zeit gemeinsam irgendwo zurückzogen und von niemandem gestört werden durften. Aber vielleicht war Mordermi so klug, dabei das Geheimnis der Befehlsgewalt über die Letzte Wache herauszubekommen.
    Eine dieser Zusammenkünfte führte zum Beschluß, die Grabkammer König Kalenius' zu plündern. Das überzeugte Conan noch mehr von Callidios' absoluter Beherrschung der Steinkrieger als ihre Herbeibeschwörung, um Korsts Streitkräfte zu vernichten. Denn nur wenn er die absolute Kontrolle über sie besaß, würden sie die Gruft plündern, die sie so unsagbar lange Zeit bewacht hatten.
    Als die Ungeheuerlichkeit dieses enormen Planes überprüft wurde, erschien er als offensichtlich logisch. Wer war besser dazu geeignet, eine Schatzkammer auszurauben, als jene, die sie bewachten? Und was vor allem zählte: Den zukünftigen Grabräubern vermochten Wasser und Druck nichts anzuhaben, die es zu überwinden galt, um in die Gruft zu gelangen. Genausowenig würden eingestürzte Gänge und unbekannte Gefahren innerhalb des überfluteten Königspalasts eine Bedrohung für die Letzte Wache darstellen. Conan empfand es als Betrug, wie er ehrenloser nicht sein konnte – einen Betrug an dem toten König, und schlimmer noch an den Wächtern, die unzählige Jahrhunderte den lebenden Tod erduldet hatten, damit diese Grabkammer unberührt bliebe.
    Doch wie Mordermi sagte: Kalenius konnte mit dem Gold jetzt nichts mehr anfangen. Conan war zu sehr ein Mann praktischer Vernunft, um ihm zu widersprechen. Doch trotz des Barbaren Verlangen nach reicher Beute war dies ein Schatz, den er vielleicht lieber für immer vergraben gelassen hätte.
    Es war ein makabres Schauspiel. Die Letzte Wache marschierte ins Meer und kehrte wieder aus der Tiefe der See zurück – beladen mit versiegelten Truhen und anderen Behältern aus Gold. In den Jahrtausenden, die seit dem Bau von König Kalenius' ewigem Palast vergangen waren, waren große Teile der kostbaren Ausstattung der Grabkammer und der wertvollen

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