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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Palmen sich vor ihnen öffneten, sahen sie, daß das Bauwerk, genau wie der Altar, aus massiven Blöcken roten Sandsteins errichtet war. Allein seiner Größe nach war es eher ein Palast denn ein Haus. Die Oberfläche und Kanten des Steins waren verwittert und zeugten von hohem Alter.
    Zu welch vergangener Zeit man dieses Gemäuer erbaut hatte, war schwer zu sagen. Die in den Stein gehauenen Schriftzeichen über dem Portal glichen keinen von denen, auf die Zarono bei seinen weiten Reisen jemals gestoßen war. Die Bauweise war von strenger Einfachheit, und Zarono vermochte sie mit keinem ihm bekannten architektonischen Stil zu vergleichen, außer vielleicht mit den Pyramiden, die sich bei Khemi aus der Wüste erhoben. Irgendwie erweckte das Ganze eher den Eindruck eines Grabmals als einer Behausung.
    Das schwarze Portal öffnete sich wie ein Rachen inmitten der gedrungenen Sandsteinformation. Ohne Zaudern schritt Menkara auf das steinerne Maul zu und beschrieb ein geheimnisvolles Zeichen in der Luft. Mit leichtem Schauder sah Zarono, daß es noch eine Weile, nachdem der Zauberer die Finger längst zurückgezogen hatte, grünlich glühte.
    Im Innern wirkte der Gebäudekomplex dunkel. Es herrschte Schweigen. Nirgends waren Wächter oder Diener zu sehen. Unerschrocken schritt Menkara voran, und notgedrungen folgte ihm Zarono.
    Hinter dem Vorraum führte eine über Jahrhunderte hinweg von beschuhten Füßen abgetretene Treppe in die dunkle Tiefe. Sie stiegen hinab, bis sie weit unter der Oberfläche der Wüste zu einem Korridor kamen. Sie folgten ihm zu einem Gewölbe.
    Gespenstisch grünes Licht von Kerzen in schlangenförmigen Haltern aus poliertem Kupfer erhellte den Raum. Im flackernden Schein sah Zarono zwei Reihen riesiger monolithischer Säulen – eine Reihe entlang der linken, die andere entlang der rechten Wand, in die Schriftzeichen der gleichen Art gehauen waren, wie er sie am Portal bemerkt hatte. Am Ende dieser Halle saß ein Mann auf einem Thron aus glitzerndem schwarzen Stein. Als die beiden Eindringlinge näherkamen, konnte Zarono ihn deutlich sehen.
    Er war ein dunkler Riese mit breiten Schultern und wachsamen geierhaften Zügen. Vom kahlgeschorenen Schädel bis zu den Füßen in Sandalen glänzte seine Haut in einem tiefen Braun. Schwarze Augen glitzerten bannend aus tiefen Höhlen. Er trug ein einfaches weißes Leinengewand, und das einzige Schmuckstück war ein kupferfarbiger Ring in Form einer Schlange, die sich dreimal um einen Finger der kräftigen Rechten wand und in ihren Schwanz biß.
    Aus der strengen Nüchternheit des Bauwerks und der einfachen Gewandung des mächtigen Zauberers erkannte Zarono plötzlich ein wenig vom inneren Wesen Thoth-Amons. Er war zweifellos ein Mann, dem materieller Besitz und Prunk nichts bedeuteten. Er war an anderem, an Unfaßbarerem interessiert – an der Macht über seine Mitmenschen.
    Als sie ein paar Schritte vor dem Thron stehenblieben, sagte Thoth-Amon mit kräftiger, klarer Stimme: »Seid gegrüßt, Menkara, kleiner Bruder!«
    Menkara warf sich auf alle viere und berührte mit der Stirn die schwarzen Fliesen. »Im Namen Vater Sets bin ich gekommen, erhabener Herr«, flüsterte er.
    Der beunruhigende Gedanke beschlich Zarono, daß selbst der Priester Angst hatte. Trotz der trockenen Wüstenluft rann kalter Schweiß über Zaronos Rücken.
    »Wer ist dieser Zingarier, den Ihr mitgebracht habt?« fragte Thoth-Amon.
    »Kapitän Zarono, ein Freibeuter, erhabener Herr, ein Abgesandter Villagros, des Herzogs von Kordava.«
    Die kalten Schlangenaugen musterten Zarono von Kopf bis Fuß. Der Freibeuter hatte das Gefühl, daß die Intelligenz dahinter fern aller irdischen Überlegungen lag und daß menschliches Tun sie nicht berührte.
    »Und was habe ich mit Zingara zu tun oder Zingara mit mir?« fragte Thoth-Amon.
    Menkara öffnete die Lippen, doch Zarono hielt es für angebracht, nun selbst zu sprechen. Mit einer Kühnheit, zu der er sich zwingen mußte, trat er näher, sank auf ein Knie und holte aus seinem Wams die Pergamentrolle, Villagros Schreiben. Er händigte sie Thoth-Amon aus, der sie mit der Kupferringhand nahm und auf seinen Schoß fallen ließ.
    »Mächtigster aller Zauberer«, begann er, »ich entbiete Euch die ehrerbietigen Grüße des Herzogs von Kordava, der Euch um einen kleinen Gefallen bittet, für den er bereit ist, Euch reich zu belohnen. Alles Nähere wird Euch dieses Schreiben erklären.«
    Thoth-Amon öffnete die Schriftrolle nicht. Er schien

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