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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Wort zu gönnen. Außerdem habe ich von einem Stamm von Kriegerinnen im Landesinnern gehört, die wildere Kämpfer als Männer sein sollen.«
    Conan blickte dem Beiboot nach, das sich mühte, den Strand zu erreichen. »Schon möglich«, gestand er Sigurd zu, »aber wir brauchen Wasser und auch Proviant. Wenn wir genug gefunden haben, brechen wir sofort nordwärts nach Kordava auf.«
     



10. Die Schwarze Küste
    10
     
    DIE SCHWARZE KÜSTE
     
     
    Der Hafen, in den sie eingelaufen waren, lag an der Mündung eines trägen Flusses, dessen Ufer dicht mit schlanken hohen Palmen und dichtem Unterholz bewachsen waren. Als das Beiboot gegen den Sand zu streifen begann, kletterten mehrere Männer hinaus und zogen es watend den Strand hinauf. Bogenschützen blieben als Wachen zurück, während die anderen sich mit den leeren Fässern zur Flußmündung kämpften. Außer Sichtweite kletterten sie das Ufer empor. Hin und wieder hielten sie an und kosteten das Wasser, um festzustellen, ob sie bereits eine Stelle erreicht hatten, wo es nicht mehr brackig war.
    Conan war mit weiteren Männern mit dem zweiten Beiboot an den Strand gerudert. Er blickte sich um, die Arme über der Brust verkreuzt. Die Form der Flußmündung erschien ihm irgendwie bekannt, unwillkürlich dachte er dabei an den Zikamba. Entweder hatte er dieses Küstenstück einmal auf einer Karte studiert, oder er war tatsächlich vor vielen Jahren selbst hier gewesen – auf einer seiner Reisen mit Bêlit. Sein grimmiges Gesicht wurde weich bei dem Gedanken an sie und die Horde schwarzer Piraten als ihrer Mannschaft. Bêlit, anmutig, geschmeidig und natürlich wie ein Panther! Bêlit, deren Augen tiefe, dunkle Sterne gewesen waren! Bêlit, seine erste und größte Liebe ...
    Mit der Plötzlichkeit eines Tropensturms brach eine brüllende Horde fast nackter Wilder aus dem Unterholz. Das Schwarz ihrer Leiber schimmerte durch Holzperlen, Federschmuck und Kriegsbemalung. Um ihre Lenden hatten sie sich Fetzen von Raubtierfellen geschlungen. Federbüsche wippten an Speerschäften.
    Mit einer Verwünschung sprang Conan zurück und riß seinen Säbel aus der Lederscheide.
    »Zu mir, Männer!« brüllte er seinen Leuten zu. »Zu den Waffen! Schnell!«
    Der Anführer der Schwarzen war ein muskulöser Riese mit dem ebenmäßigen Körper einer Statue – einer Statue aus schwarzem Marmor! Wie die anderen war er halbnackt. Er trug lediglich ein Lendentuch aus Leopardenfell und ein paar Holzperlenketten und Armreife. Eine Art Federkrone thronte verwegen auf seinem Kopf. Intelligente schwarze Augen blickten aus einem gutgeschnittenen Gesicht von majestätischer Würde.
    Conan blinzelte. Der Bursche kam ihm irgendwie bekannt vor. Aber der Cimmerier hatte jetzt keine Zeit, in seinem Gedächtnis herumzustöbern. Mit blitzender Klinge rannte er den Uferhang hinauf zu seinen sich hastig sammelnden Männern, um den Sturm der schwarzen Krieger abzuwehren.
    Plötzlich blieb der Führer mit der Federkrone stehen. Er streckte seine langen mächtigen Arme aus und brüllte: »Simamani, wote!«
    Dieser Befehl ließ die anstürmenden Schwarzen abrupt anhalten – alle außer einem, der an seinem Führer vorbeischoß, seinen Arm zurückriß, um einen Assagai mit scharfer Spitze auf Conan zu werfen. Sein Arm schwang bereits vor, als der schwarze Führer mit der Flinkheit einer zustoßenden Natter seine Hartholzkeule auf des Kriegers Schädel schmetterte. Der Übereifrige stürzte in den gelben Sand.
    Sofort schrie Conan seinen Männern zu, ebenfalls innezuhalten. Einen langen Moment standen die beiden Gruppen einander gegenüber, die Wurfspeere erhoben und die Pfeile an den Sehnen. Conan und der schwarze Riese waren einander so nah, daß sie sich fast berühren konnten. Beide keuchten. Schließlich öffnete der Schwarze die Lippen zu einem Blitzen weißer Zähne.
    »Conan!« sagte er auf Hyrkanisch. »Du hast doch nicht etwa deinen alten Kameraden vergessen?«
    Schon beim ersten Wort des anderen erinnerte sich Conan. »Juma!« brüllte er begeistert. »Bei Crom und Mitra, Juma!« Er ließ achtlos seinen Säbel fallen und umarmte den Freund alter Zeit, der laut auflachte. Die Freibeuter beobachteten die beiden erstaunt, die sich klatschend auf Schultern und Rücken schlugen.
    Vor vielen Jahren hatte Conan in den Legionen König Yildiz' von Turan, dem Reich fern im Osten, gedient. Juma war damals ebenfalls Söldner gewesen. Gemeinsam hatten sie an einer abenteuerlichen Expedition zum fernen Ende

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