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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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um sich zu übergeben. Dann beschloß er, sich schlafenzulegen. Er kehrte zu des Königs Mattenbank zurück und holte das Bündel, das er mit an Land gebracht hatte. Es enthielt die in eine Decke gewickelte Kobrakrone. Er hatte sie nicht an Bord zurückgelassen, da das Vermögen an Brillanten selbst den Verläßlichsten seiner Männer in Versuchung bringen mochte. Und da er sie alle als gute Freunde erachtete, zog er es vor, es lieber gar nicht soweit kommen zu lassen, den einen oder anderen vielleicht von der Rahe baumeln zu lassen.
    Er wünschte Sigurd, Zeltran, Juma und der steif dasitzenden Prinzessin eine gute Nacht und torkelte zur Hütte, die Juma ihm zur Verfügung gestellt hatte. Schon bald schnarchte er wie fernes Donnergrollen.
     
    In seinem benebelten Zustand hatte Conan den gehässigen Blick nicht bemerkt, mit dem einer von Jumas Männer ihn bedachte – ein mürrischer Bursche namens Bwatu. Er war es gewesen, der den Wurfspeer auf den Cimmerier hatte schleudern wollen und den Juma niedergeschlagen hatte. Als hochgestellter Krieger in Jumas Rat erachtete er diesen Schlag als tödliche Beleidigung. Während des ganzen Festes hatte sein Blick sich immer wieder mit dem Bündel zu Conans Füßen beschäftigt. Die Weise, wie der Freibeuterkapitän darauf achtete, ließ darauf schließen, daß es etwas Wertvolles enthielt.
    Bwatu paßte auf, in welche Hütte Conan sich zurückzog. Während das Fest unter der Pracht des Tropenmonds lärmend seinem Höhepunkt entgegenging, stand Bwatu auf und torkelte wie besoffen – er hatte sich jedoch zurückgehalten und kaum etwas getrunken – in den Schatten der Hütten. Kaum war er außer Sichtweite, kehrte er in eine enge tintenschwarze Gasse zurück. Ein Mondstrahl, der sich dorthin verirrte, ließ die scharfe Klinge eines Dolches aufblitzen. Er hatte ihn gerade erst von einem Seemann geschenkt bekommen, der sich mit einer seiner Frauen vergnügt hatte.
     
    Weit im Norden von Jumas Kral, in der Oase von Khajar in Stygien, hatte Thoth-Amon lange die Astralebene nach einem Hinweis auf das kostbare Relikt der Schlangenmenschen des vor Äonen untergegangenen Valusiens gesucht. Während Menkara und Zarono in Alkoven hinter seinem privaten Laboratorium schliefen, erkannte der mächtige Stygier die Hoffnungslosigkeit seines Unterfangens. Er saß reglos, den Blick brütend ins Nichts gerichtet.
    Schatten wallten und flimmerten in der großen Kristallkugel, die unsichtbare Hände vor dem Thron abgesetzt hatten. Ein schwaches Leuchten ging von unruhigen Gestalten innerhalb der Kugel aus und warf trügerische Schatten über die Reliefwände des Gemachs.
    Thoth-Amon hatte festgestellt, daß die Kobrakrone sich nicht mehr in ihrem uralten Versteck unter dem Steinidol Tsathogguas, des Krötengottes, befand. Nur andere Seefahrer, die durch Zufall oder mit voller Absicht zur namenlosen Insel gekommen waren, konnten die Krone entdeckt und mitgenommen haben. Durch die Kraft seiner Kristallkugel hatte Thoth-Amon die ganze Insel abgesucht, Fuß um Fuß. Die Krone war nicht nur von dort verschwunden, es hielt sich auch keine Menschenseele mehr auf der Insel auf. Genausowenig fand er eine Spur der zingaranischen Prinzessin, die von der Albatros geflohen war, wie Zarono ihm erzählt hatte. Sowohl das Verschwinden der Krone und Chabelas als auch die Vernichtung des Idols deuteten darauf hin, daß noch eine unbekannte Gruppe ihre Hand im Spiel hatte.
    Nichts brach die Stille in dem großen Gemach. Schatten huschten über die Wände und die Gestalt auf dem Thron, die aus Stein hätte sein können, so reglos saß sie.
     

11. Schicksalsstränge
    11
     
    SCHICKSALSSTRÄNGE
     
     
    Selten ließ Conan sich im Schlaf überraschen – wie jetzt. Der scheinbar milde, aber zu Kopf steigende Wein hatte ihn in tiefen Schlummer gewiegt, und so weckte ihn sein barbarischer Instinkt, der ihn gewöhnlich vor Gefahr warnte, zu spät. Nur langsam kam der Cimmerier zu sich. Dumpf spürte er, daß etwas nicht stimmte, doch es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, was es war.
    Im geflochtenen Schilf der Wände klaffte ein Schlitz von Kopfhöhe bis zum Boden. Durch ihn blies die kühle Nachtluft über Conans schweißüberzogenen Körper.
    Sofort tastete der Cimmerier nach dem Bündel, das er an seiner Seite abgelegt hatte – und taumelte fluchend auf die Füße, um in die Düsternis zu spähen. Die Kobrakrone war verschwunden!
    Wilde Wut bemächtigte sich seiner. Seine heftigen Verwünschungen schüttelten

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