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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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nadelspitzen Dolch an Chabelas Kehle drückte.
    »Laß die Fackel fallen, weißer Hund!« befahl die Amazonenkönigin mit eisiger Stimme.
    Conan fluchte, aber ihm blieb nichts übrig als zu gehorchen. Polternd landete die Fackel auf dem Steinboden.
    Die Amazonen umzingelten ihn. Mit dicken Stricken aus geflochtenem trockenen Gras banden sie seine Handgelenke zusammen und dann auch noch die Arme an die Seiten. Richtige Handschellen hatten sie nicht, da sie die Eisenherstellung und -bearbeitung nicht kannten. Die Schlösser der Zellentüren, nahm Conan an, hatten sie vermutlich von den ursprünglichen Erbauern der Stadt übernommen.
    »Wir haben ihn fest, o Königin!« grollte eine Kriegerin. »Warum stoßen wir ihm nicht gleich das Schwert ins Herz?«
    Nzinga betrachtete abschätzend Conans schweißglänzende Brust. »Nein«, wehrte sie schließlich ab. »Ich habe ein anderes Los für diesen Verräter im Sinn. Wenn er schon meine Liebe mit Füßen tritt, soll er meinen ganzen Haß zu spüren bekommen. Steckt sie beide bis zum Morgengrauen in den Sklavenpferch und werft sie dann den Kulamtubäumen vor!«
    Conan hatte das Gefühl, als zuckten sogar die harten Amazonen bei der Erwähnung dieser ihm unbekannten Bäume zusammen. Weshalb wohl? Was mochte an einem Baum so furchterregend sein?
     

16. Der Menschenfresserbaum
    16
     
    DER MENSCHENFRESSERBAUM
     
     
    Conan sah sich in den schrägen Strahlen der über dem Laubdach des Dschungels aufgehenden Sonne aufmerksam um.
    Die Amazonen hatten ihn und die Zingarierin auf den Hauptplatz von Gamburu gezerrt. An einer Seite stand der Palast der Königin mit den beiden verwitterten Statuen links und rechts des Portals. Conan lag in der breiten, aber nicht sehr tiefen Grube in der Mitte des Hauptplatzes auf dem Sand des Bodens. Bei seiner Ankunft in Gamburu war ihm die Ähnlichkeit dieser Grube mit einer Arena wie der im argossanischen Messantia sofort aufgefallen. Aber die Arena in Messantia hatte Tore gehabt, durch die wilde Tiere und Gladiatoren eingelassen wurden, die gegeneinander zu kämpfen hatten. Die Grube wies keine einzige Tür oder sonstige Öffnung auf.
    Doch noch auf andere Weise unterschied sie sich von den üblichen Arenen. Es gab hier eine Baumgruppe in der Mitte des Sandbodens. Das mußten die Kulamtubäume sein, von denen Königin Nzinga gesprochen hatte. Er betrachtete einen von ihnen. Er sah so gar nicht aus wie die Bäume, die er kannte – nun, vielleicht hatte er eine vage Ähnlichkeit mit einer Bananenstaude. Der Stamm wirkte schwammigfaserig, doch statt sich nach oben zu verjüngen, blieb sein Durchmesser gleich, und an seinem Ende befand sich eine feucht aussehende Öffnung – wie ein Mund. Unterhalb dieser Öffnung wuchs ein Kreis riesiger Blätter. Jedes Blatt war mehr als mannsgroß, breit und dick, die Oberfläche mit Stoppeln versehen, die etwa so hoch wie ein Finger breit waren.
    Prächtig anzusehen mit ihren Leopardenfellen, wippenden Federbüschen und klingelnden barbarischen Reifen und Ketten, füllten die Amazonen allmählich die Sitzreihen in der Arena. Viele hochgestellte Kriegerinnen, die Conan von Nzingas Banketten und anderen Festlichkeiten kannte, befanden sich unter ihnen.
    Heimlich prüfte er seine Fesseln. Die Armmuskeln schwollen an, die Schläfen pochten, aber die geflochtenen Stricke widerstanden allen Anstrengungen – zwar dehnten sie sich ein klein wenig, gönnten aber den Armen und Beinen, die ebenfalls um die Knöchel zusammengebunden waren, keine Bewegungsfreiheit. Welche Ironie, dachte Conan, daß ich, der ich schon Ketten aus Eisen zerrissen habe, nicht gegen Stricke aus Gras ankomme! Die Frauen, die ihn gebunden hatten, verstanden ihr Handwerk.
    Die Bankreihen hatten sich inzwischen gefüllt. Auf Befehl Königin Nzingas, die zwischen ihren Höflingen saß, zerrten Wachen Conan und Chabela zur Baumgruppe und zogen sich hastig zurück. Die beiden Gefangenen ließen sie hilflos im Sand liegen.
    Rings um die Grube hatten die Amazonen sich angeregt unterhalten. Jetzt deuteten sie aufgeregt, lachten und blickten erwartungsvoll auf die beiden Gefesselten und die Bäume.
    Plötzlich schrie Chabela auf. Gleichzeitig berührte etwas Conans Fuß. »Crom!« fluchte er.
    Ein riesiges Blatt vom nächststehenden Kulamtubaum hatte sich geneigt und begann sich um des Cimmeriers Knöchel zu wickeln. Wieder schrie Chabela, und nun sah Conan, daß das Blatt eines anderen Baumes sich um ihren Fuß wand.
    Conan schob das Kinn vor. Er kannte

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