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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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diesen Teil Kushs nicht. Doch vor Jahren, als er mit Bêlit die Schwarze Küste unsicher gemacht hatte, erzählte ihre schwarze Mannschaft, die Suba, Gruselgeschichten über den inneren Dschungel. Conan erinnerte sich, daß auch von einem Menschenfresserbaum die Rede gewesen war, aber er hatte das Ganze als allzu rege Phantasie der abergläubischen Schwarzen abgetan.
    Ihm war gar nicht mehr so wohl in seiner Haut, denn jetzt verstand er, was die geblichenen Gebeine am Fuß der Bäume zu bedeuten hatten. Die klebrigen Blätter würden sich nach und nach um seinen ganzen Körper wickeln, ihn zu der gräßlichen Öffnung heben und hineinschieben. Und dann würde dieser Teufelsbaum ihn lebend verschlingen. Seine Zellen sonderten höchstwahrscheinlich eine Säure aus, die das menschliche Fleisch auflöste, und auf irgendeine Weise spuckte der Baum dann die feinsäuberlich entblößten Knochen aus.
    Inzwischen hatten sich bereits drei dieser riesigen palmwedelgleichen Blätter um ihn gewunden, obwohl er wild mit den gebundenen Beinen um sich stieß und von Seite zu Seite rollte. Langsam begann der Baum ihn nun hochzuziehen. Jeder der haargleichen Auswüchse auf den Blattoberseiten drang schmerzend wie ein Hornissenstich in Conans Haut. Gerade dieser Schmerz und sein Abscheu verliehen seinen gewaltigen Muskeln neue Kraft.
    Trotz des ohrenbetäubenden Begeisterungsgebrülls von den Sitzreihen vernahm Conan ein schwaches Geräusch in seiner Nähe. Einer der Grasstricke war gerissen. Seine Kraft wuchs. Ein zweiter Strick barst.
    Zweifellos sonderten auch die Blätter eine Säure aus, und diese Säure bekam den Grasstricken nicht gut. Schon hatte der Cimmerier einen Arm frei. Er riß das Blatt fort, das sich um seinen Kopf wickeln wollte. Und nun barsten weitere Stricke, und er zog an den stechenden klebrigen Wedeln. Sie gaben nach, er stürzte in den Sand. Wo die Blätter seine Haut berührt gehabt hatten, bildeten sich juckende rote Flecken.
    Aus dem Wutgeschrei von den Sitzreihen zu schließen, war noch nie zuvor ein Gefangener den Bäumen entgangen. Aber zweifellos waren die Amazonen bisher auch klug genug gewesen, diesen Menschenfressern nur Opfer anzubieten, die durch Folterung und Gefangenschaft geschwächt waren. Nie hatten sie ihren Pflanzenhenkern einen Mann von überdurchschnittlicher Stärke und in vollem Besitz seiner Kräfte vorgeworfen. Conan riß den letzten Wedel von sich und beschloß, das Beste aus ihrer Unbedachtheit zu machen.
    Chabela, bereits von Kopf bis Fuß wie eine Mumie eingewickelt, war bereits auf halbem Weg zum Rachen ihres Baumes, als Conan zu ihr eilte. Er sprang hoch und klammerte sich an die Wedel, die Chabela hoben. Sein zusätzliches Gewicht war für die Blätter zuviel. Einige zerrissen in der Mitte, andere lösten sich ganz vom Baum. Conan fiel mit dem Mädchen in den Armen auf den heißen Sand. Eilig befreite er sie aus den Blättern, die sich wie in Schmerzen wanden, wenn er an ihnen riß. Auch Chabelas Haut war dort, wo die Blätter sie berührt hatten, mit roten Flecken überzogen. Und auch ihre Grasstricke waren von der Säure halbzerfressen. So hatte er keine Mühe, sie ganz zu lösen.
    Die Amazonen tobten. Einige Wachen waren in die Arena hinuntergesprungen und stürmten – die Bronze ihrer Harnische und Waffen blitzte in der Sonne – auf die beiden Gefangenen zu. Conan riß das letzte Blatt von Chabelas Gesicht und sprang auf, um sich nun den menschlichen Feinden zu stellen.
    Aber erstaunlicherweise kamen die Amazonen trotz ihrer Überzahl, ihrer Wurfspeere, Schwerter und Streitkeulen nicht ganz heran. Zehn bis fünfzehn Fuß entfernt blieben sie stehen, schwangen ergrimmt ihre Waffen und brüllten Drohungen und Verwünschungen. Aber nicht allein vor Conan hatten sie Angst, der mit bloßen Händen und (von einem Lendentuch abgesehen) nackt vor ihnen stand, sondern sie fürchteten auch – oder vor allem – die Bäume hinter ihm. Das wurde dem Cimmerier schnell klar. Nur wußte er nicht, ob es allein das Grauen vor den abscheulichen Menschenfresserbäumen war, das sie zögern ließ, oder ob sie die Bäume vielleicht als Gottheiten verehrten. Was immer der Grund war – ihr Zaudern brachte ihn auf eine Idee.
    Er drehte sich um und drückte die Schulter an den Baum, der ihn hatte verschlingen wollen. Die gebrochenen Wedel des Pflanzenungeheuers wanden sich und zuckten wie in unerträglichen Schmerzen, und sie machten keinerlei Anstalten mehr, nach Conan zu greifen. Der

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