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Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Säulen. Doch Spuren eines Kampfes waren nicht zu bemerken. Es hatte den Anschein, als hätte Muriela sich in Luft aufgelöst.
    Ein Schauder abergläubischer Angst überlief den Barbaren. Er kümmerte sich nicht um die Dogmen der Priester oder um orakelhafte Warnungen von Zauberern. Seine cimmerischen Götter mischten sich kaum in die Angelegenheiten der Sterblichen. Aber hier in Punt war es vielleicht anders. Ganz abgesehen davon war er schon zu oft mit Wesenheiten von jenseits irdischer Dimensionen zusammengestoßen, als daß er ihre Macht nicht zu respektieren gelernt hätte. Und tief in ihm schwelte eine angeborene Furcht vor dem Übernatürlichen.
    Seine Lampe war bei seiner verzweifelten Suche in der riesigen Halle erloschen. Er zündete sie wieder an und setzte die Suche fort, doch ohne große Hoffnung. Wo immer das Mädchen auch sein mochte, in der Tempelhalle war sie jedenfalls nicht mehr.
     
    Muriela erlangte allmählich die Besinnung wieder. Sie stellte fest, daß sie zusammengesunken an einer glatten Steinwand kauerte. Eine so tiefe Dunkelheit umgab sie, als hätte nie der schwächste Lichtschein sie durchdrungen.
    Sie erhob sich schwerfällig und tastete an der Wand entlang, bis sie zu einer Ecke kam. Vorsichtig setzte sie ihren Weg in der neuen Richtung fort, doch gleich darauf stieß sie auf eine andere Ecke, dann an wieder und wieder eine, bis das verwirrte und verängstigte Mädchen sicher war, sie habe ihr Gefängnis bereits mehrmals umrundet. Doch nirgends hatte sie eine Tür oder sonst eine Öffnung ertastet. Aber wie war sie dann hier hereingelangt? Hatte man sie durch eine Falltür heruntergelassen? Oder befand sie sich gar in einem tiefen Brunnenschacht? Sollte dieser Ort ihr Grab werden?
    Muriela drückte sich an die Wand und starrte in die vollkommene Finsternis. Sie versuchte sich zu entsinnen, was geschehen war, ehe sie das Bewußtsein verlor. Plötzlich kehrte die Erinnerung klarer zurück, als ihr lieb war. Voll Grauen spürte sie erneut die Berührung der knochigen Klauenhand dieser Kreatur, die sich in der Tempelhalle an sie herangeschlichen hatte, und dann hatte dieses andere Ungeheuer sie an seine haarige Brust gedrückt.
    Als die Erinnerung wiederkehrte, schrie sie auf und rief schluchzend Conans Namen.
    So schwach dieser flehentliche Ruf auch war, Conan hörte ihn doch. Seine katzengleichen Sinne, geschärft durch das Erbe seiner wilden Vorfahren, erkannten in dem Echo Murielas Stimme. Er wirbelte herum und suchte Muriela in dem Korridor, aus dem – wie er glaubte – der Schrei gekommen war. Die orangefarbene Flamme seiner rußenden Lampe wurde schwächer, als die Düsternis der Nacht das flackernde Licht zu verschlucken suchte.
    Obgleich die steinigen Korridore und finsteren Kammern unbewohnt zu sein schienen, horchte der Cimmerier wachsam auf den geringsten Laut. Als er ein schleifendes, kaum vernehmbares Geräusch aus dem schwarzen Schlund eines Seitengangs hörte, blieb er stehen und streckte die Hand mit der Lampe aus.
    Ein runzliges Wesen, kaum größer als ein Kind und eher eine Mumie als ein lebender Mensch, spähte lauernd aus dem Gang. Uralt mußte es sein, wie der Stein unter Conans Füßen, und genauso tot, und doch brannte ein Feuer in den tiefen Augenhöhlen des eingefallenen Gesichts. Das Geschöpf schreckte vor dem Lampenlicht zurück und streckte abwehrend die Hand aus, als befürchtete es, geschlagen zu werden.
    Dann nahm eine zweite Erscheinung in der Dunkelheit hinter der ersten Form an. Diese monströse Kreatur schob die erste grob zur Seite und stürzte sich wie ein Raubtier auf Conan. So überraschend kam dieser Angriff, daß der Cimmerier nur einen flüchtigen Blick auf eine gewaltige Masse schwarzen Pelzes gewann, ehe ihm die Lampe aus der Hand geschlagen wurde. In absoluter Dunkelheit mußte er um sein Leben kämpfen.
    Seine Reaktion war rein instinktiv wie die eines in die Enge getriebenen Leoparden. Er befreite sich mit aller Kraft aus den affengleichen Armen, die ihn zu erdrücken suchten, und hieb blindlings, mit Fäusten wie Schmiedehämmer, um sich. In der Finsternis war er nicht imstande festzustellen, um welche Kreatur es sich bei seinem Angreifer handelte, aber jedenfalls war es eine, die sich aufrecht auf zwei Beinen bewegen konnte. Er spürte am Schmerz in seinem rechten Arm, daß er einen Volltreffer gelandet haben mußte, und hörte das Knirschen des Unterkiefers.
    Der unbekannte Angreifer stürmte jedoch sofort wieder auf Conan ein und

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