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Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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hierher.«
    »O doch. Unser Freund Nahor erwähnte, daß die Großen von Punt die Elfenbeindame vor jeder bedeutenden Entscheidung konsultieren. Ich glaube, du wirst die totenschädelige Göttin doch noch spielen.«
    »O Conan! Ich habe solche Angst! Wir können nicht hierbleiben, selbst wenn wir möchten, denn wir würden verhungern«, jammerte Muriela.
    »Unsinn, Mädchen! Wir haben Proviant für viele Tage auf unserem Packpferd, und hier kann man sich genausogut ausruhen wie anderswo.«
    »Aber was ist mit der Priesterin?« fragte das Mädchen besorgt.
    »Die alte Hexe kann uns nichts mehr anhaben, nachdem ihr Ungeheuer tot ist.« Conan grinste zufrieden und fügte hinzu: »Das heißt, wenn wir die übliche Vorsicht walten lassen. Ich möchte mir natürlich keinen Trunk von ihr vorsetzen lassen.«
    »Na gut, wie du meinst.« Murielas hübsches Gesicht wirkte bedrückt, als sie fortfuhr: »Ich bin zwar nicht wirklich ein Orakel, aber ich kann schon jetzt vorhersagen, daß dieses Abenteuer nicht gut für uns beide enden wird.«
    Conan legte beruhigend die Arme um sie. Im Licht des frühen Morgens, das sich durch die Öffnung in der Kuppel stahl, sah sie Blut aus den Schnittwunden an seiner Brust sickern.
    »Mein Geliebter, du bist verletzt, und ich wußte es nicht. Ich muß deine Wunden auswaschen und verbinden.«
    »Es sind nur ein paar Kratzer«, wehrte Conan ab. Aber trotzdem erlaubte er ihr, ihn in den mauerumgebenen Hof hinter dem Tempel zu führen. Dort wusch sie ihm das verkrustete Blut ab und verband ihm die tieferen Bißwunden mit Streifen, die sie von ihrem Seidenrock abgerissen hatte. Eine halbe Stunde später kehrten sie in die Tempelhalle zurück und ruhten sich hinter einer der mächtigen Säulen aus, die das Idol vor ihren Blicken verbarg. Einer hielt immer Wache, während der andere schlief, und so verbrachten sie den ganzen Tag und die folgende Nacht.
     
    Als Conan erwachte, vergoldeten die Strahlen der aufgehenden Sonne den Morgenhimmel, der Osten lag hinter einem roten Dunstschleier verborgen. Muriela lehnte mit dem Rücken gegen eine Säule, und Conans Kopf ruhte auf ihrem Schoß.
    Er streckte sich. »Ich muß uns etwas zu essen besorgen«, sagte er. »Hier, nimm einstweilen den Dolch. Es könnte sein, daß die alte Priesterin zurückkehrt.«
    Er kletterte die Leiter zu der kleinen Kammer hoch, durch deren Fenster sie eingedrungen waren. Dort befestigte er den Enterhaken am Sims, um am Seil hinunterzugleiten. Dann hielt er kurz an, denn er bemerkte eine Bewegung in der Ferne – oder glaubte zumindest, sie zu bemerken.
    Jenseits der Hügel, die den Tempel umgaben, lag eine weite Savanne, und an ihrem fernen Ende stand die Stadt Kassali, ganz in die glitzernde Morgensonne getaucht. Alles dort schien friedlich, als läge die Stadt noch tief im Schlaf. Da entdeckten Conans scharfe Augen eine Reihe schwarzer Punkte, die sich über die Ebene bewegten. Eine leichte Staubwolke stieg hinter ihnen auf.
    »Unsere Besucher kommen früher, als ich dachte«, knurrte er. »Ich darf die Gäule nicht angekoppelt lassen. Die Reiter würden sofort wissen, daß Fremde sich in ihrem Tempel befinden.«
    Er schwang sich über das Sims und ließ sich schnell hinunter. In Sekundenschnelle hatte er die Pferde freigebunden. Er schnallte den Sattelriemen seines Hengstes fester und galoppierte davon, die beiden anderen Rosse an den Zügeln. Nach kurzer Zeit kehrte er zurück. Er atmete schwer, denn er war den Hang in aller Eile hochgelaufen. Nun klomm er am Seil wieder zum Fenster empor, holte den Strick ein, dann hastete er zur Falltür.
    »Reiter kommen!« rief er keuchend hinunter. »Habe die Gäule im Wald angekoppelt – am Fuß des Hanges! Schlüpf in dein Göttinnengewand. Schnell!« Er warf Muriela ein Bündel hinunter.
    Dann kehrte er zum Fenster zurück. Er stellte fest, daß die Reihe von Punkten zu einer Reiterschar geworden war, die sich im leichten Galopp dem Tempelhügel näherten. Er raste zur Leiter, kletterte hinunter und rief:
    »Komm! Wir haben gerade noch Zeit, uns in der Orakelkammer zu verstecken. Weißt du noch, was du sagen mußt?«
    »Ja-a-a. Aber ich habe Angst. Wir hatten kein Glück damit, als wir es in Alkmeenon versuchten.«
    »Aber nur, weil dieser Gauner dort war und Bît-Yakin seine verdammten Gehilfen hatte. Dagegen ist das Ungeheuer der Priesterin hier tot, und außer den beiden sah ich niemanden im Tempel. Diesmal weiche ich nicht von deiner Seite.«
    Er nahm sie bei der Hand und zerrte

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