Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber
ein paar geringen redaktionellen Änderungen abgesehen, so, wie Howard sie schrieb und sie in den dreißiger Jahren in WEIRD TALES herausgegeben wurden.
Die Conan-Saga verläuft folgendermaßen: Conan, der Sohn eines cimmerischen Schmiedes, wurde in dem gebirgigen wolkenverhangenen Cimmerien auf dem Schlachtfeld geboren. In seiner Jugend nahm er am Überfall auf das aquilonische Grenzfort Venarium teil. Kurz darauf wurde er bei einem Einfall in Hyperborea mit einem Trupp Æsir von den Hyperboreanern gefangengenommen. Nachdem es ihm geglückt war, den hyperboreanischen Sklavenpferchen zu entkommen, wanderte er südwärts nach Zamora und den benachbarten Ländern, wo er sich als Dieb mehr schlecht als recht durchschlug. Er, der neu in der Zivilisation war und keine Gesetze kannte, kompensierte seinen Mangel an Bildung und Kultur durch seine angeborene Schlauheit und die von seinem Vater ererbte herkulische Statur.
Schließlich musterte er als Söldner in der Armee König Yildiz' von Turan an. Er kam in den hyrkanischen Landen weit herum und eignete sich die ersten Fähigkeiten im Bogenschießen und Reiten an. Später verdingte er sich als Söldnerführer in den hyborischen Reichen, wurde zum Kapitän einer Mannschaft schwarzer Korsaren an der Küste von Kush und musterte danach wieder als Söldner an, diesmal in Shem und den umliegenden Ländern. Eine Weile schloß er sich den Gesetzlosen, den Kozaki, der Steppen im Osten an, dann wurde er Pirat in der Vilayetsee. Nach erneutem Söldnerdienst, zur Abwechslung im Königreich Khauran, verbrachte er zwei Jahre als Häuptling der Zuagirnomaden von Shem. Danach folgten wilde Abenteuer in den östlichen Ländern Iranistan und Vendhya, in deren Verlauf Conan den Schwarzen Sehern von Yimsha in den himelianischen Bergen begegnete.
In den Westen zurückgekehrt, wurde Conan Pirat unter den Barachankorsaren und nach einer Weile Freibeuter für Zingara. Anschließend diente er als Söldner in Stygien und den schwarzen Königreichen, ehe es ihn nordwärts nach Aquilonien trieb, wo er – er ist jetzt etwa vierzig – zum Kundschafter an der piktischen Grenze wurde. Als die Pikten mit Hilfe des Hexers Zogar Sag die aquilonischen Siedlungen angriffen, versuchte er Fort Tuscelan vor der Zerstörung zu bewahren. Das gelang ihm zwar nicht, aber dafür konnte er das Leben einer größeren Zahl von Siedlern zwischen dem Donnerfluß und dem Schwarzen Fluß retten. Hier beginnt der vorliegende Band.
Der Schatz
des Tranicos
D ER S CHATZ DES T RANICOS
Robert E. Howard und L. Sprague de Camp
Nach den Ereignissen, die in der Story »Jenseits des Schwarzen Flusses« in CONAN, DER KRIEGER (HEYNE-BUCH Nr. 06/3258) aufgezählt sind, steigt Conan in der aquilonischen Armee schnell auf. Als General schlägt er die Pikten in der großen Schlacht von Velitrium und macht ihrer Verschwörung ein Ende. Danach wird er in die Hauptstadt Tarantia zurückgerufen, um als Held gefeiert zu werden. Er hat jedoch das Mißtrauen und die Eifersucht des entarteten und törichten Königs Numedides erregt. Man gibt ein Schlafmittel in Conans Wein und schleppt ihn betäubt in den Eisenturm, wo man ihn gefangenhält und zum Tod verurteilt. Aber der Barbar hat nicht nur Feinde in Aquilonien. Seine Freunde verhelfen ihm zur Flucht und besorgen ihm ein edles Roß und eine gute Klinge. An die Grenze zurückgekehrt, stellt er fest, daß seine bossonischen Truppen über das ganze Land verstreut wurden und man einen Preis auf seinen Kopf gesetzt hat. Er schwimmt über den Donnerfluß und macht sich durch die dunklen Wälder des Piktenlands zum fernen Ozean auf.
1
DIE BEMALTEN
Eben war die Lichtung noch leer gewesen, jetzt stand ein Mann mit angespannten Sinnen am Rand der Büsche. Kein Laut hatte die Eichhörnchen vor seinem Kommen gewarnt, aber die Vögel, die sich im Sonnenschein vergnügt hatten, erschraken über die plötzliche Erscheinung und flatterten in einem aufgeregt zeternden Schwarm hoch. Der Mann runzelte die Stirn und schaute hastig den Weg zurück, den er gekommen war, in der Befürchtung, die Vögel könnten seine Anwesenheit verraten haben. Dann machte er sich daran, mit vorsichtigen Schritten die Lichtung zu überqueren.
Trotz seiner riesenhaften kräftigen Gestalt bewegte der Mann sich mit der sicheren Geschmeidigkeit des Leoparden. Von einem Stoffetzen um seine Lenden abgesehen war er nackt und seine Haut von Dornen zerkratzt und schmutzbedeckt. Um seinen muskulösen
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