Conan-Saga 16 - Conan der Befreier
er nur drei verkaufen. Sie erschienen in WEIRD TALES, einem Fantasy und Science Fiction Magazin, das von 1923 bis 1954 herausgegeben wurde. Obgleich das Honorar niedrig war und die Bezahlung häufig lang auf sich warten ließ, erwies WEIRD TALES sich doch als Howards zuverlässigster Abnehmer.
1932, nachdem die unverkauften Kull-Geschichten schon einige Zeit in dem Koffer verstaubten, den Howard als Aktenablage benutzte, schrieb er eine davon um. Er änderte den Namen des Helden in CONAN um und fügte der Handlung ein übernatürliches Element hinzu. THE PHOENIX ON THE SWORD (Im Zeichen des Phönix) wurde im Dezember 1932 in WEIRD TALES veröffentlicht. Die Story fand sofort Anklang, und mehrere Jahre lang verbrachte Howard den größten Teil seiner Arbeitszeit damit, weitere Conan-Abenteuer zu schreiben. Achtzehn dieser Stories erschienen noch zu Lebzeiten Howards, andere wurden entweder abgelehnt oder blieben unvollendet. In einigen seiner letzten Briefe erwähnte Robert, daß er überlege, ob er Conan nicht fallenlassen und nur noch Western-Romane schreiben solle.
Conan war sowohl eine Weiterentwicklung König Kulls, als auch eine Idealisierung seines, Robert Howards, Selbst – eine Vorstellung Howards, wie er gern gewesen wäre. Howard verherrlichte die Barbaren und das Barbarentum, genau wie Rudyard Kipling, Jack London und Edgar Rice Burroughs, die alle Robert E. Howard beeinflußten. Conan ist der rauhe, zähe, wurzellose, gewalttätige, weitgereiste, sorglose Abenteurer, stark, von kräftiger, großer Statur, so wie Howard – dessen Leben ruhig verlief, und der eher zurückgezogen und introvertiert war – sich selbst gern vorstellte. Conan vereint die Charakterzüge des texanischen Grenzerhelden Bigfoot Wallace mit Burroughs Tarzan und A. D. Howden Smiths Wikinger Swain, gewürzt mit einer Prise von Howards eigener düsteren Launenhaftigkeit.
Howard schrieb in einem Brief an H. P. Lovecraft: »Conan ist fertig aus dem Nichts gestiegen und trieb mich dazu, die Saga seiner Abenteuer niederzuschreiben ... Er ist ganz einfach die Verschmelzung mehrerer Männer, die ich kannte – Boxer, Revolverhelden, Alkoholschmuggler, Vormänner auf den Ölfeldern, Glücksspieler und hart arbeitende Männer. Sie alle zusammengenommen ergaben den Abenteurer, den ich Conan den Cimmerier nenne.«
Nach Howards Tod wurden mehrere seiner Stories postum in den Pulp-Magazinen veröffentlicht. Dann machte die Papierknappheit des Zweiten Weltkriegs den Pulps ein Ende, und die Conan-Geschichten gerieten, außer bei einem kleinen Kreis von Enthusiasten, in Vergessenheit. In den fünfziger Jahren veröffentlichte ein New Yorker Verleger die Conan-Stories in geringer Auflage in Buchform.
Ich bekam mit der ganzen Sache zu tun, als ich bei einem New Yorker Literaturagenten einiges noch unveröffentlichtes Howard-Material fand, das ich zur Herausgabe in dieser Serie überarbeitete. Zehn Jahre später sorgte ich für eine Taschenbuchausgabe der gesamten Reihe, einschließlich einiger neuer Conan-Abenteuer, die ich in Zusammenarbeit mit meinen Kollegen Lin Carter und Björn Nyberg schrieb. Jahrelang bemühten wir uns, unseren Stil dem Howards anzupassen – mit welchem Erfolg, das muß der Leser selbst beurteilen.
Dem vorliegenden Roman, bei dem meine Frau, Catherine Crook de Camp, uns bei der Ausarbeitung eine große Hilfe war, werden noch weitere folgen.
Inzwischen ist es Glenn Lord, dem Literaturagenten der Howard-Erben, durch hartnäckige Nachforschungen gelungen, den Koffer mit Howards Material aufzuspüren, der nach seinem Tod verschwunden war. Diese Fundgrube enthielt weitere Conan-Stories und -Fragmente. Auch sie wurden in diese Serie einbezogen. Die unvollendeten Geschichten schrieben Lin Carter und ich fertig. Glenn Lord sorgte auch für die Veröffentlichung Dutzender von Howards anderen Stories, die nichts mit Conan zu tun hatten. Manche waren bereits in Pulps erschienen, weitere noch nie herausgegeben worden. Nun, da Howards Erfolg überwältigend ist, bedauern die, die sich für sein Werk eingesetzt und es fortgesetzt haben, doch sehr, daß Howard ihn nicht mehr selbst erleben konnte.
Es gibt mehrere Erklärungen für das ungewöhnliche Anwachsen von Howards postumer Beliebtheit. Manche schreiben sie dem Zeitgeist zu. Viele Leser wurden der Antihelden müde, der stark subjektiven psychologischen Stories und der Betonung gesellschaftlich-wirtschaftlicher Probleme, von denen ein großer Teil der Romane in den
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