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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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KAPITEL 1
    Operation Echoortung stank zum Himmel.
    Keine Frage. Silas Smith erkannte einen Haufen Scheiße, wenn er ihn roch. Klar, es war das übliche Gemisch aus Schweiß, Zigarettenrauch und Verzweiflung. Aber es blieb trotzdem Scheiße. Hübsch verpackt und ihm, Silas Smith, geradewegs in den Rachen gestopft.
    Verdammt, ihm platzte gleich der Kopf … Der dröhnende elektronische Mist, den man im Pussycat Perch allen Ernstes Musik nannte, drohte seinen Schädel zu zertrümmern, vom ersten Moment an, als er durch die Tür gekommen war. Die Industrial-Sounds pulsierten durch das ehemalige Lagerhaus und dröhnten in Silas’ Schädel, immer im Takt mit dem dumpfen Pochen in seinem linken Knie. Mitten in diesem Strudel aus Licht, Lärm, Schmerz und der miesen Stimmung, in der er sich seit seiner Rückkehr in diese verfluchte Stadt befand, konnte Silas kaum mehr tun, als grob festzustellen, wo er sich befand.
    Er blinzelte in das Stakkato vielfarbiger Lichtblitze. Jeder Atemzug brannte in seiner Lunge, Rauch und die schwül-feuchten Ausdünstungen von jeder Menge freigesetzter Energie krochen ihm in die Nase. Die Tanzfläche war völlig überfüllt, ein Meer aus Licht und zuckenden, zappelnden, schweißglänzenden Leibern. Auf drei Bühnen zeigten Tänzerinnen mit reichlich nackter Haut an Metallstangen akrobatische Kunststücke. Der hämmernde Lärm bohrte sich in Silas’ Hirn, und schon jetzt war er noch angepisster als in dem Augenblick, als er hereingekommen war.
    Jemanden in diesem Leiberchaos zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit. Wie die meisten Clubs heutzutage glaubte das Perch an Erfolg durch viel zu laute Musik, viel zu viele Menschen und viel zu viel nackte Haut.
    Sex, Drogen und Schuldenberge, die zu hoch waren, um sie jemals abzutragen: Es war keine Kunst, das in den glänzenden Augen der aufgegeilten Zuschauer und dem toten, marionettengleichen Blick der Frauen zu erkennen, die für sie tanzten.
    Das Beste also wäre, Jessica Leigh zu finden und zu machen, dass er wieder hier herauskäme. Wo zum Teufel war die Bar?
    Silas brauchte mehrere Minuten, dann entdeckte er das vernarbte Holz des Tresens hinter den Wogen aus Kunden, die dort anbrandeten, um Drinks zu ordern. Noch länger brauchte er dafür, sich in der sexuell aufgeheizten Atmosphäre einen Weg durch die Menge zu bahnen. Tänzer wogten um ihn herum, Betrunkene torkelten an ihm vorbei. Es gelang Silas, sich den halben Weg durch die Menschenmasse zu kämpfen, ehe ein Stoß seine Gehirntätigkeit auf bloße Schmerzwahrnehmung reduzierte.
    Instinktiv fing er die Frau ab, die mit ihm kollidiert war. Ihr Ellenbogen war in seinem Unterleib gelandet, ihr Knie gegen seines geknallt. Ihre genuschelte Entschuldigung nahm er kaum zur Kenntnis. Fluchend versetzte er ihr einen Stoß und drängte sich an ihr vorbei durch die Menge. Währenddessen fischte er in der Tasche seiner Jeansjacke nach einem Aspirin, das er für solche Fälle immer bei sich trug.
    Verglichen mit der Todesfalle Tanzfläche war das Gedränge vor der Bar ein Meer der Ruhe. Silas umklammerte die Holzkante des Tresens am Ende der Theke.
    Auf diese Weise erhob er Anspruch auf einen kaum einen halben Quadratmeter großen Freiraum. Gleichzeitig warf er die Schmerztablette ein.
    »Was darf’s denn sein?«
    Silas drehte sich in Richtung der vom Brüllen heiser gewordenen Stimme, die die Frage halb in sein Ohr geschrien hatte. Er blickte auf roten Samt und samtene, nackte Haut. Mit einem reflexartigen trockenen Schlucken würgte er die Schmerztablette hinunter.
    Die Frau war Sex pur mit einer Goldschleife drumherum.
    Fantastische Figur, schlank, aber mit sehr hübschen weiblichenRundungen, die eine weinrote Korsage füllten, die Verschnürung aus Goldbändern. Die Deckenbeleuchtung tauchte die nackten Arme und bloßen Schultern in leuchtende Farben, sprenkelte Glanzlichter in einen wilden dunklen Haarschopf. Die vollen Lippen der Göttin waren zu einem ironischen Lächeln verzogen und blutrot angemalt. Damit konnte sie ganz sicher sein, dass Männer wie Silas ihr ihre volle Aufmerksamkeit widmen würden.
    Und aufmerksam war er nun. Genau wie sein Schwanz. Sich selbst bissig daran zu erinnern, dass der Silas, den er kannte, Striplokale verabscheute, nützte nichts. Mit einem Mal war sich Silas bis in die Haarspitzen hinein des dumpfen Dröhnen des Basses in seiner Brust bewusst. In seiner engen Jeans pulsierte es genauso.
    »Ich habe gefragt, was es denn sein darf?«, wiederholte die

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