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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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plötzliche Bewegung, die er mehr spürte als sah, und das scharfe Einatmen Dexitheus' warnten Conan vor der drohenden Gefahr. Numedides war auf den Dolch mit der vergifteten Klingenspitze gestoßen, der Alcina aus der Hand gefallen war, und jetzt erhob er sich, um in seiner Verzweiflung dem Cimmerier die Klinge in den Rücken zu stoßen.
    Conan wirbelte herum. Seine Linke schoß vor und erfaßte das herabsausende Handgelenk. Seine Rechte legte sich um Numedides' schwabbligen Hals. Mit den mächtigen Muskeln zwang Conan seinen heimtückischen Angreifer auf den Thron. Der König versuchte verzweifelt, mit seiner freien Hand Conans Finger zu lösen, während seine Beine zuckend um sich schlugen.
    Als Conans Nägel tiefer in den weichen Hals drangen, quollen Numedides' Augen schier aus den Höhlen. Sein Mund war weit aufgerissen, aber kein Laut drang heraus, bis die anderen im Saal, die mit angehaltenem Atem zusahen, die Wirbel brechen hörten. Blut sickerte aus den Mundwinkeln und vermischte sich mit dem Speichel im Bart.
    Numedides' wurde immer bläulicher, und allmählich erschlafften seine um sich schlagenden Arme. Der vergiftete Dolch fiel auf den Boden und glitt in eine Ecke. Conan behielt den Würgegriff bei, bis das Leben den fetten Körper verlassen hatte.
    Schließlich gab der Cimmerier die Leiche frei, und sie sackte vor dem Thron zu einem unförmigen Haufen nieder. Conan holte tief Atem, dann drehte er sich schnell um und zog das Schwert aus der Scheide, als er das Klacken von Schritten und Rasseln von Waffen und Rüstungen auf dem Korridor hörte. Etwa zwanzig seiner Männer, die ihn im Palast gesucht hatten, drängten sich an der Tür zusammen. Alle verstummten und aller Augen hingen an ihm, als sie sahen, wie er mit gespreizten Beinen, das Schwert in der Hand und triumphierend funkelnden Augen neben dem Thron von Aquilonien stand.
    Welche Gedanken Conan in diesem Moment durch den Kopf gingen, würde nie jemand wissen. Schließlich steckte er das Schwert in die Hülle zurück, bückte sich und riß die blutige Krone vom Kopf des toten Numedides. Mit einer Hand hielt er den schmalen Goldreif, mit der anderen öffnete er den Kinnriemen seines Helmes und legte ihn ab. Dann hob er die Krone mit beiden Händen und drückte sie auf seinen Kopf.
    »Nun«, fragte er. »Wie sehe ich damit aus?«
    Dexitheus fand seine Stimme als erster: »Heil, König Conan von Aquilonien!« rief er.
    Die anderen nahmen den Ruf auf, und schließlich stimmte sogar der Page mit ein, der mit großen Augen in seinem Versteck hinter dem Thron kauerte.
    Alcina kam mit den verführerisch wiegenden Schritten der Tänzerin, die Conan in Messantia so aufregend gefunden hatte, zu ihm und kniete anmutig vor ihm nieder.
    »O Conan!« rief sie. »Immer nur liebte ich dich, doch ich stand im Zauberbann des Hexers und mußte tun, was dieser Unhold befahl. Verzeiht mir und ich werde für immer Eure getreue Dienerin sein!«
    Stirnrunzelnd schaute Conan auf sie hinab und seine Stimme klang wie Donnergrollen in den Bergen. »Wenn jemand versucht hat, mich zu morden, wäre ich ein Narr, diesem jemand eine zweite Chance zu geben. Wärst du ein Mann, würde ich dich hier und jetzt töten. Doch ich vergieße kein Frauenblut. Verschwinde!« Er blickte sie finster an. »Bist du aber morgen noch in den Teilen des Landes, die mir ergeben sein werden, wirst du dein hübsches Köpfchen verlieren. Elatus, begleite sie in den Marstall und sattle ihr ein Pferd, dann bring sie aus Tarantia hinaus!«
    Alcina ging. Die schwarze Fülle ihres seidigen Haares verbarg ihr Gesicht. An der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah Conan an. Tränen glitzerten auf ihren Wangen. Dann verließ sie den Saal.
    Conan stupste die Leiche Nemedides mit den Zehen. »Spießt den Schädel dieses Aasgeiers auf eine Lanze, zeigt ihn in der Stadt herum, dann reitet damit zu Graf Ulric in Elymia und überzeugt ihn und seine Armee damit, daß ein neuer König in Aquilonien herrscht.«
    Einer von Conans Soldaten bahnte sich einen Weg durch seine Kameraden im Audienzsaal. »General Conan!«
    »Was gibt es?«
    Der Mann hielt an und schnappte nach Luft. Seine Augen waren so groß wie Umhangknöpfe. »Ihr befahlt Cadmus und mir, das Palasttor zu bewachen. Vor einer kurzen Weile hörten wir ein Pferd mit einem Gefährt aus den Marställen kommen, doch wir sahen weder das eine noch das andere. Da deutete Cadmus auf die Straße, wo sich im Mondschein der Schatten eines roßgezogenen Wagens

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