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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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eine polternde Stimme aus dem Zelt. »Mit wem sprecht Ihr da noch, außer Publius? Kommt herein!«
    »Das ist General Conan«, wandte sich Trocero, sein Erstaunen unterdrückend, an die beiden Besucher. »Habt die Güte einzutreten, meine Herren.«
    Sie fanden Conan in Hemd und Kniehose auf sein Fellager gestützt. Unter der Fürsorge Dexitheus' hatte er sein volles Bewußtsein wiedergewonnen. Seine eiserne körperliche Verfassung hatte ihm geholfen, zu einem großen Teil die Wirkung des Giftes zu überwinden, das einem normalen Menschen den Tod gebracht hätte. Er konnte jetzt wieder denken und sprechen, aber noch nicht viel mehr, denn das Gift lähmte immer noch seine mächtigen Muskeln. Es ergrimmte ihn natürlich sehr, daß er sich ohne Hilfe nicht zu bewegen vermochte.
    »Götter und Teufel!« fluchte er. »Könnte ich nur aufstehen und ein Schwert schwingen, dann würde ich diesem Procas zeigen, wie man damit umgeht! Aber sagt, wer sind diese Argossaner?«
    Trocero machte Prinz Cassio und Hauptmann Arcadio mit ihm bekannt und berichtete über Procas' letzten Schritt. Conan knurrte.
    »Das muß ich selbst sehen. Burschen! Helft mir auf die Beine. Procas täuscht vielleicht den Rückzug nur vor, um uns des Nachts mit einem Überraschungsangriff zu beglücken.«
    Mit je einem Arm um den Hals seiner beiden Burschen schleppte sich Conan zum Eingang. Die Sonne, durch die Gipfel der Rabirianischen Berge wie gepfählt, warf dunkle Schatten über die Hänge. In mittlerer Entfernung spiegelten sich ihre letzten Strahlen dunkelrot auf der Rüstung der Aquilonier, die sich mit der Errichtung eines Lagers plagten. Das Schlagen von Hämmern auf Zeltpflöcke klang dumpf durch die Abendluft.
    »Glaubt Ihr, daß Procas verhandeln wird?« fragte Conan. Die anderen zuckten die Achseln.
    »Er hat sich nicht mit uns in Verbindung gesetzt und wird es vielleicht auch nicht tun«, sagte Trocero. »Wir müssen eben abwarten.«
    »Wir haben den ganzen Tag gewartet«, knurrte der Cimmerier, »und unsere Männer mußten derweilen im Harnisch in der glühenden Sonne stehen. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn etwas geschähe – irgend etwas, um diese aufreibende Warterei zumindest zu unterbrechen.«
    »Mir deucht, der Wunsch unseres Generals wird gleich erfüllt werden«, murmelte Dexitheus und beschattete die Augen mit der Rechten, als er zum fernen Lager der Königstreuen spähte. Die anderen starrten ihn an.
    »Was jetzt, mein Herr Priester?« fragte Conan.
    »Seht doch!« rief Dexitheus und deutete.
    »Ischtar!« hauchte Hauptmann Arcadio. »Ich will verdammt sein, wenn sie sich nicht aus dem Staub machen!«
    Und das taten sie ganz offensichtlich. Sie flohen nicht, machten sich jedoch zweifellos für einen geordneten Rückzug bereit. Trompeten hallten dünn aus der Ferne. Statt sich weiter mit der Befestigung ihres Lagers zu beschäftigen, brachen die Männer der Grenzlegion, die von hier aus nicht größer als Ameisen aussahen, die Zelte wieder ab, die sie eben erst errichtet hatten, beluden die Versorgungswagen und machten sich, Kompanie um Kompanie, auf den Weg zu den Rabirianischen Bergen. Conan und seine Kameraden schauten einander verblüfft an.
    Der Grund des Rückzugs wurde jedoch bald offenbar. In schnellem Marsch rückte aus dem Osten eine vierte Streitmacht über die Hügel heran. Trocero schätzte sie auf gut fünfzehnhundert Mann stark, als sie sich in weiten Reihen in Schlachtformation zum Kampf bereitmachte.
    Ein Späher der Rebellen spornte sein Pferd den Hang empor und sprang vor Conan aus dem Sattel. »Mein Lord General«, meldete er keuchend, »sie marschieren unter dem Leopardenbanner Poitains und der Standarte Baron Groders von Aquilonien!«
    »Crom und Mitra!« wisperte Conan, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Es war tatsächlich Prospero mit der Rebellentruppe, die er im Osten gesucht hatte.
    »Kein Wunder, daß Procas jetzt die Beine in die Hand nimmt. Nun, da wir in der Übermacht sind, kann er es tun, ohne sich die Ungnade seines hohen Herrn zuzuziehen. Er wird Numedides erzählen, daß drei Armeen ihn gleichzeitig umringt und zweifellos geschlagen hätten.«
    »General Conan!« mahnte Dexitheus. »Ihr müßt auf Euer Lager zurückkehren und ruhen. Wir können es uns nicht leisten, daß Ihr einen Rückfall erleidet.«
    Als seine Burschen ihm auf das Fellager zurückhalfen, flüsterte Conan: »Prospero, Prospero! Dafür schlage ich dich zum Ritter, wenn Aquilonien mein wird!«
     
    In Fadius'

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