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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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wurden getränkt und auf Weiden mit üppigem Gras gebracht, als die Rebellen und ihre neuen Verbündeten Lagerfeuer anzündeten und sich zu einem geruhsamen Abend zusammensetzten.
    Bald machten die über die Ebene von Pallos flackernden Feuer den funkelnden Sternen am Himmel Konkurrenz, und das Lachen und Brüllen von viertausend Mann, vom Abendwind nordwärts getragen, drang wie Grabgesang an die Ohren von Procas' sich zurückziehenden Truppen.
    Im Zelt, das das Rebellenhauptquartier darstellte, scharten sich Prinz Cassio, Hauptmann Arcadio und die Rebellenführer um Conans Lager, um sich mit einem frugalen Mahl zu stärken und die Pläne für den nächsten Tag zu besprechen.
    »Wir werden sie alle gemeinsam bei Sonnenaufgang verfolgen!« rief Trocero.
    »Nein!« wehrte der jugendliche Prinz ab. »Die Anweisungen meines königlichen Vaters sind eindeutig. Nur wenn General Procas mit seiner Streitmacht tiefer in unser Territorium dringt, dürfen wir gegen ihn kämpfen. Der König hofft, daß allein schon unsere Anwesenheit den General von einer solchen Unüberlegtheit abbringen wird. Und nun, da die Aquilonier die Flucht ergriffen haben, sieht es auch ganz so aus, als hätte er recht.«
    Conan schwieg, aber das vulkanische Funkeln seiner blauen Augen verriet seine Enttäuschung und Verärgerung. Der Prinz warf einen von Ehrfurcht und Mitgefühl erfüllten Blick auf ihn.
    »Ich verstehe, wie Euch jetzt zumute ist, General Conan«, sagte er sanft. »Aber Ihr müßt auch unsere Lage verstehen. Wir möchten keinen Krieg mit Aquilonien, das doppelt so stark ist wie wir. Wir haben wahrhaftig bereits mehr als genug riskiert, indem wir Eurer Armee Zuflucht innerhalb unserer Grenzen boten.«
    Mit einer Hand, die vor Anstrengung zitterte, hob Conan seinen Bierbecher an die Lippen. Schweiß perlte auf seiner Stirn, als wiege das Getränk hundertmal soviel wie es wirklich tat. Er verschüttete ein wenig des Inhalts, trank den Rest und ließ den leeren Becher auf den Boden fallen.
    »Dann laß uns Procas allein verfolgen«, drängte Trocero. »Wir können ihn über den Alimane zurücktreiben, und jeder Mann, den wir töten, wird einer weniger gegen uns sein, wenn Poitain sich erhebt. Wenn die Überlebenden sich zu einer Schlacht entschließen sollten – nun, der Sieg hängt immer von den launischen Göttern ab.«
    Conan lockte dieser Vorschlag sehr. Jeder kriegerische Instinkt seiner barbarischen Seele drängte ihn, seine Männer zu einer Treibjagd auf die Königstreuen auszuschicken, sie zu hetzen und ihnen bis zum Alimane zuzusetzen, wie sie es mit seinen fliehenden Männern getan hatten. Die Rabirianischen Berge schienen für eine solche Art von Kriegsführung gegen den zahlenmäßig stärkeren Feind wie geschaffen. Zu Tausenden von Klammen, Schluchten und Spalten zerklüftet, baten diese Berge und himmelstürmenden Gipfel geradezu darum, jedem fliehenden Soldaten einen Hinterhalt zu stellen.
    Doch sollten Procas' Truppen sich entschließen, in Stellung zu gehen, mochte es leicht sein, daß das Kriegsglück ihnen, und nicht den Rebellen, lachte. Sie waren bereits jetzt knapp mit Verpflegung und Waffen, und das Regiment, das Prospero gefunden und hierhergebracht hatte, war völlig erschöpft, genau wie die Pferde, nachdem sie sich tagelang hatten verstecken und von dem leben müssen, was Berge und Ebene ihnen bieten konnten. Außerdem vermochte ein General, der nicht auf seinem Roß sitzen und sein Schwert schwingen konnte, nicht so leicht seine Anhänger zu großen Heldentaten anzufeuern. Immer noch durch Alcinas Gift geschwächt, hatte er keine andere Wahl, als im Lager zu bleiben, oder sich in einer Sänfte als Zuschauer mitschleppen zu lassen.
     
    Als die Nacht dem nebligen Morgen wich und Trompeten zum Morgenappell erschallten, schaute Conan, von zwei Burschen gestützt, hinaus auf das erwachende Lager und grübelte über seine Situation nach. Er durfte Procas nicht ohne Verluste nach Aquilonien zurückkehren lassen. Doch um gegen die mächtige Grenzlegion etwas ausrichten zu können, mußte ihm etwas einfallen, das sie nicht erwartete – etwas, das seiner geringeren Zahl den Vorteil brachte. Er benötigte eine Streitkraft, die beweglich und schnell im Manövrieren und doch fähig war, den Feind aus der Ferne anzugreifen.
    Als Conan auf die sich zum Appell sammelnden Männer starrte, blieb sein Blick auf einem Bossonier hängen, der auf ein Pferd sprang und zum Palisadentor galoppierte. Er hat offenbar einen Befehl an

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