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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Steinaltar und schaute hinab ins Tal, während der Wind mit seinem dunklen Bart spielte.
    Er konnte bis zu dem sich dahinschlängelnden Shirki sehen und zu den Bergen jenseits des Tales. Er sah den schimmernden Keil der Lanzer am Fuß der Terrassen, die Helme der Bogenschützen zwischen den Felsen und Sträuchern, die Ritter, die reglos im Sattel saßen, mit den Lanzen in den Händen, und die Banner, die über ihren Köpfen flatterten.
    In der entgegengesetzten Richtung zogen die dichtgeschlossenen Reihen der Nemedier in glänzenden Rüstungen durch den Taleingang. Hinter ihnen erstreckten sich die farbigen Zelte der Lords und Ritter und die grauen der einfachen Soldaten bis fast zum Shirki.
    Wie ein Fluß geschmolzenen Stahles strömten die Nemedier ins Tal, mit dem scharlachroten Drachenbanner über ihnen. Voraus marschierten die Schützen, mit ihren Armbrüsten halb erhoben und dem Finger am Abzug. Ihnen folgten die Pikenträger, und diesen die Hauptmacht der Streitkräfte: die Ritter unter ihren flatternden Bannern mit erhobenen Lanzen, sie saßen auf ihren Streitrossen, als zögen sie zu einem Bankett.
    Und auf den Hängen warteten die zahlenmäßig geringeren aquilonischen Truppen in grimmiger Stille.
    Dreißigtausend nemedische Ritter waren es, und wie bei den meisten hyborischen Nationen bildete die Reiterei die Hauptmacht. Das Fußvolk war nur dazu da, den Weg für ihren Angriff zu ebnen; es war einundzwanzigtausend Mann stark und bestand aus Pikenträgern und Schützen.
    Schon im Vormarsch schossen letztere ihre Armbrüste ab, ohne die Reihen zu brechen. Ihre Bolzen trafen entweder nicht so weit oder prallten von den überlappenden Schildern der Gundermänner ab. Und ehe die Armbrustschützen nahe genug herankamen, um etwas auszurichten, schwirrten die Pfeile der Bossonier in hohem Bogen herbei und trafen unbeirrbar ihr Ziel.
    Nach einer kurzen Weile lösten sich die Reihen der Armbrustschützen auf, und sie fielen zurück. Ihre Rüstung war zu leicht, und die Bossonier waren ihnen mit ihren Langbogen überlegen. Die westlichen Bogenschützen hatten zudem Deckung durch Büsche und Felsblöcke. Außerdem fehlte den nemedischen Fußsoldaten der Kampfgeist der Reiter, da ihnen natürlich klar war, daß sie von ihnen nur benutzt wurden.
    Die Pikenträger füllten die so entstandenen Lücken und rückten vor. Bei ihnen handelte es sich hauptsächlich um Söldner, die zu opfern ihre Herren absolut keine Bedenken hatten. Sie sollten den Vormarsch der Ritter decken, bis diese nahe genug am Feind waren, um selbst in den Kampf eingreifen zu können. Während die Armbrustschützen von beiden Flanken ihre Bolzen aus größerer Entfernung abschossen, marschierten die Pikenträger geradewegs in den Pfeilhagel von oben, gefolgt von den Rittern.
    Als die Reihen der Pikenträger sich unter dem Beschuß lichteten, schmetterte eine Trompete. Die Fußsoldaten wichen nach beiden Seiten aus und machten so den Reitern Platz, die herbeistürmten.
    Geradewegs in eine Wolke stechenden Todes galoppierten sie. Die langen Pfeile fanden jeden Spalt in ihrer und der Rüstung ihrer Streitrosse. Pferde, die die grasigen Terrassen hochstürmen wollten, bäumten sich auf und warfen ihre Reiter ab oder stürzten mit ihnen. Gerüstete blieben reglos auf den Hängen liegen. Der Sturm stockte, die Reiterflut ebbte zurück.
    Unten im Tal formierte Amalric seine Reihen neu. Tarascus kämpfte mit blanker Klinge unter dem scharlachroten Drachen, aber der Baron von Tor war der Herr des Tages. Amalric fluchte, als er den Wald aus glitzernden Lanzenspitzen über und hinter den Helmen der Gundermänner sah. Er hatte gehofft, sein Rückzug würde die Reiter dazu verlocken, den Hang herabzustürmen, um ihn zu verfolgen. Dann hätten seine Armbrustschützen von beiden Flanken auf sie geschossen, und seine Reiter ihre Reihen gelichtet. Aber sie hatten sich nicht gerührt. Troßknechte schleppten Wasser vom Fluß herbei. Die Ritter nahmen die Helme ab und gossen es sich über die schwitzenden Köpfe. Die Verwundeten an den Hängen schrien vergebens nach Wasser. Quellen im oberen Tal versorgten die Verteidiger. Sie mußten nicht dursten an diesem heißen Frühlingstag.
    Auf dem Königsaltar, neben dem alten verwitterten Stein, stand Xaltotun als einsamer Beobachter. Mit wippenden Federbüschen und angesetzten Lanzen stürmten die Ritter herbei, durch eine tödliche Welle sirrender Pfeile, und brandeten gegen eine spitze Mauer aus Lanzen und Schildern.

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