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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hatte er sich auf schreckerregende Weise verändert. Neben dem Altarstein lag keine frische Leiche, sondern eine verdorrte braune Mumie.
    Ernst blickte Zelata auf sie hinunter.
    »Er hat nicht wirklich gelebt«, sagte sie. »Das Herz verlieh ihm nur eine Art von Leben, das selbst ihn täuschte. Ich habe ihn nie anders denn als Mumie gesehen.«
    Hadrathus beugte sich über das ohnmächtige Mädchen auf dem Altar, um ihre Stricke zu lösen, als zwischen den Bäumen eine gespenstische Erscheinung auftauchte: Xaltotuns von den unheimlichen Pferden gezogener Streitwagen. Lautlos näherten sie sich dem Altar, lautlos hielten sie an, so dicht neben der Mumie, daß ein Rad sie fast berührte. Hadrathus hob die sterblichen Überreste des Hexers in den Wagen. Ohne Zögern wendeten die Pferde und trabten südwärts den Berg hinunter. Hadrathus und Zelata und der graue Wolf blickten ihnen nach, wie sie den langen Weg nach Acheron nahmen, der den Lebenden verschlossen ist.
     
    Amalric war im Sattel erstarrt, als er den wilden, zerlumpten Reiter mit dem zerfetzten und blutbefleckten Schlangenbanner die Hänge herabstürmen sah. Plötzlich zuckte sein Kopf hoch, und er blickte zu dem Berg, der als Königsaltar bekannt war. Unwillkürlich riß er den Mund auf. Alle im Tal sahen den grell leuchtenden Pfeil, der, goldene Funken sprühend, vom Berg aufstieg und sich in weitem Bogen über das Tal senkte. Hoch über den Heerscharen zerbarst er zu blendender Flamme, die selbst die Sonne erbleichen ließ.
    »Das ist nicht Xaltotuns Signal!« donnerte der Baron.
    »Nein!« brüllte Tarascus zurück. »Es ist ein Zeichen für die Aquilonier! Seht!«
    Die bisher reglosen Reihen auf den Terrassen setzten sich endlich in Bewegung, und ihr gewaltiger Kampfruf brauste durchs Tal.
    »Xaltotun hat versagt!« schrie Amalric wütend. »Genau wie Valerius. Wir stecken in der Falle! Mitras Fluch auf Xaltotun, der uns hierhergeführt hat! Laßt zum Rückzug blasen!«
    »Zu spät!« rief Tarascus. »Seht!«
    Auf den Hängen senkte sich der Lanzenwald. Die Reihen der Gundermänner zogen sich nach rechts und links zurück wie ein Vorhang, und mit orkangleichem Donner brandeten die Ritter von Aquilonien zum Feind hinunter.
    Ihr Sturm war unaufhaltsam. Die Bolzen von den Armbrüsten der entmutigten Schützen prallten von Schildern und Helmen ab. Federbüsche und Banner flatterten im Wind. Wie eine Sturzflut überschwemmten sie die wankenden Reihen der Pikenträger.
    Brüllend gab Amalric den Befehl zum Angriff. Voll Todesmut trieben die Nemedier ihre Pferde dem Feind entgegen die Hänge hoch. Zahlenmäßig waren sie Conans Truppen immer noch überlegen.
    Aber sie waren erschöpft, saßen auf nicht weniger erschöpften Pferden und mußten hangauf. Die Poitanen dagegen hatten ihre Klingen heute noch nicht geschwungen, ihre Pferde waren ausgeruht, und sie ritten hangab – wie der Blitz. Und wie der Blitz schlugen sie zu. Sie rieben die schwerfälligen Reihen der Nemedier auf und jagten die Überlebenden kopfüber die Hänge hinunter.
    Den Rittern folgten die kampferpichten Gundermänner mit ihren Lanzen und die Bossonier, die im Laufen auf jeden sich noch rührenden Feind schossen.
    Hangab brandete die Flut der Schlacht und schwemmte die benommenen Nemedier auf dem Wellenkamm mit sich. Die Schützen hatten ihre Armbrüste von sich geworfen und flohen. Die wenigen Pikenträger, die den Sturm der Ritter überstanden hatten, wurden von den Gundermännern niedergemacht.
    In wildem Durcheinander brauste die Schlacht durch den weiten Talzugang hinaus in die Ebene. Verfolger jagten Fliehende, Fußsoldaten kämpften im Handgemenge, Pferde bäumten sich auf und schlugen um sich, während ihre Reiter aufeinander eindroschen. Aber die Nemedier waren am Ende, sie konnten sich nicht mehr neu formieren, um sich mit mehr Erfolg zu verteidigen. So versuchten sie, den Fluß zu erreichen. Vielen gelang es, ihn zu überqueren, aber das ganze Land war in Aufruhr. Die Bevölkerung jagte sie wie Wölfe. Nur wenige kamen in Tarantia an.
    Das eigentliche Ende kam jedoch erst nach Amalrics Tod. Der Baron, der vergebens versuchte, seine Männer um sich zu scharen, brauste geradewegs auf den Trupp Ritter zu, die dem Riesen in schwarzer Rüstung, mit dem Löwenwappen auf dem Überrock, folgten, über dessen Kopf das goldene Löwenbanner flatterte und daneben der scharlachrote Leopard Poitains. Ein hochgewachsener Ritter in glänzender Rüstung legte die Lanze an und stürmte dem Baron

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