Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
einen Pfeil durch die Rippen geschossen?«
    Crassides lächelte durch den Bart. »Vielleicht werden die Jahre dich Weisheit lehren, obwohl ich es bezweifle. Hast du denn nie davon gehört, daß vor Jahren ein Barbar aus dem Norden, einer wie jener gerade, von dem Kriegsherrn einer der kleinen Stadtstaaten in Shem gefangengenommen wurde? Und daß er entkam, eine Bande zuagirischer Gesetzloser um sich sammelte und zurückkehrte, um Rache zu nehmen? Und daß diese wilde Horde die Stadt stürmte, sie zu Schutt und Asche machte und mitten in der Verwüstung den Schädel des Kriegsherrn auf eine lange Stange aufspießte, damit alle Überlebenden es sehen konnten? Vielleicht ist dieser Bursche von der gleichen Art wie jener Barbar.
    Allein kann er uns jedenfalls nicht viel Schlimmes zufügen. Und wenn er Böses gegen uns im Schilde führt, wird Pelias es durch seine geheimen Künste erfahren und entsprechende Maßnahmen treffen. Siehst du es jetzt ein?«
     
    Conan wußte, daß Pelias in einem Turm aus gelbem Stein am Nordrand der Stadt hauste. Als erstes wollte er ihn aufsuchen und sich dann später nach einer Unterkunft in der Stadt umsehen. Nach irgendeiner. Sein Leben in der Zivilisation hatte ihn nicht verweichlicht. Ein Laib Brot, ein großes Stück Braten und ein Krug schäumendes Bier waren alles, was er verlangte. Was seine Schlafstatt betraf, nun, er konnte auch auf dem Stubenboden einer Schenke schlafen, wenn er nichts Besseres fand.
    In Pelias' Turm übernachten wollte Conan nicht, auch wenn er noch so bequem ausgestattet war. Zu viele unheimliche Kreaturen mochten durch die nächtlichen Korridore von Pelias' Zuhause schleichen ...
    Ein gedämpfter Fluch und ein Angstschrei rissen ihn aus seinen Gedanken. Rechts wurde eine Tür aufgerissen, und ein junges Mädchen kam herausgestürmt, ohne auf den Reiter zu achten. Knapp vor den Pferdehufen stürzte sie auf das Pflaster.
    Conan zügelte sein Pferd. Das Mädchen hatte die Figur und das Gesicht einer Huri aus dem Paradies, an das manche Völker glaubten. Das stellte Conan mit einem Blick fest, denn ihr einfacher Kittel war zerfetzt und offenbarte mehr, als er verhüllte. Mit zitternder Hand strich sie das pechschwarze Haar aus der Stirn und warf einen verängstigten Blick auf die Tür zurück, die sich hinter ihr geschlossen hatte. Dann erst hob sie die Augen zu Conan, der unbewegt wie eine Reiterstatue saß. Furchterfüllt warf sie eine Hand hoch und drückte sie auf die Lippen.
    »Was ist denn los, Mädchen?« fragte der Cimmerier rauh und beugte sich ein wenig nach vorn. »Ist dein Liebster böse auf dich? Oder was sonst?«
    Mit grazilen Bewegungen erhob das Mädchen sich. »Zwei betrunkene Soldaten wollten mir Gewalt antun. Ich hätte Wein für meinen Vater kaufen sollen. Das Geld haben sie mir auch weggenommen!«
    Conans Augen funkelten, als er sich aus dem Sattel schwang. Sein barbarischer Ehrenkodex duldete nicht, daß ein Mann sich einer Frau gegenüber derart benahm.
    »Beruhige dich, Mädchen. Sie werden es bereuen. Öffne die Tür. Sind sie die einzigen Gäste?«
    Das Mädchen schaute ihn mit verstörten Augen an. Sie nickte bestätigend und ging ihm voraus zurück zur Schenke. Nach kurzem Zögern öffnete sie die Tür. Mit zwei langen Sätzen war Conan in der Wirtsstube. Hinter ihm fiel die Tür zu.
    Das Bild, das sich ihm hier bot, war keinesfalls so, wie er es erwartet hatte. Es gab keine besoffenen Soldaten hier, die durch ein paar Fausthiebe zur Vernunft hätten gebracht werden können. Statt dessen standen sieben wachsame Männer an den Wänden. Schwerter und Dolche schimmerten in ihren Händen. Als sie sich sofort auf ihn stürzten, bestand kein Zweifel, daß sie beabsichtigten, ihn zu töten.
    Die Überraschung hätte einen zivilisierten Mann einen Augenblick gelähmt – und das hätte genügt, ihn niederzumachen. Bei Conan war es anders. Seine primitiven Instinkte warnten ihn bereits, als er die Türschwelle überschritt – und sofort handelten seine blitzschnellen Reflexe. Die Zeit reichte nicht, sein mächtiges Breitschwert zu ziehen. Ehe er es aus der Scheide hätte, wären sie wie ein Rudel Wölfe über ihn hergefallen. Seine einzige Chance lag in sofortigem Angriff. Er mußte die Mordbuben durch seine Kühnheit überraschen, ehe sie ihm die Bewegungsfreiheit rauben konnten.
    Ein kräftiger Fußtritt schleuderte eine Bank auf die Beine von drei Angreifern, als sie auf ihn einstürmten. Sie landeten, wirr übereinanderfallend, fluchend auf

Weitere Kostenlose Bücher