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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wenig. Also sagte Pelias:
    »Das Schicksal hat bereits sein Netz gesponnen, und es läßt sich nicht mehr ändern. Doch hört mir zu: Paikang in Khitai ist Euer Ziel. Dort lebt Yah Chieng in seinem Purpurturm, beschützt von zweihundert riesenhaften khitaischen Säbelkämpfern, den besten im ganzen Osten. Er hat die Macht der rechtmäßigen Herrscher an sich gerissen und regiert mit Stock und Peitsche. Hütet Euch vor seinen Schwarzen Künsten. Mit einer Handbewegung kann er eine Armee vom Erdboden fegen. Ich weiß nicht, wie ich Euch helfen kann, aber ich werde es versuchen. Kommt bitte mit.«
    Der hagere Zauberer erhob sich und trat an einen kleinen Schreibschrank aus fremdartigem Holz mit Einlegearbeit aus Gold. Irgendwie wirkte er ungewöhnlich, als wäre es nicht irdische Kunstfertigkeit gewesen, die ihn hergestellt hatte. In seinem ganzen Leben hatte Conan kein ähnliches Möbelstück gesehen.
    Pelias drückte auf einen Schnörkel des reichgeschnitzten Holzbeins an seiner Seite. Eine winzige Lade sprang heraus, aus der der Zauberer einen Ring nahm. Er war von sonderbarer Schmiedearbeit und schimmerte weder in feurigem Gold, noch eisigem Silber, und auch nicht im satten Rot von Kupfer. Sein stumpfes Blau war von keinem Conan bekannten Metall. Uralte, seltsame Glyphen bedeckten den Reif ringsum. Conan beugte sich leicht über ihn und erkannte einige Symbole, wie er sie zuvor nur auf Friesen an Altären in den geheimen Tempeln bestimmter nichtmenschlicher Götter gesehen hatte, die in Stygien verehrt wurden.
    Auch das Siegel war ungewöhnlich. Es war rautenförmig und das obere und untere Ende ungemein lang und spitz. Wenn man nicht sehr vorsichtig war, konnte man sich leicht damit stechen.
    Pelias betrachtete den Ring einen Augenblick. Sein seltsamer stumpfer Blauschimmer war wie eine eisige Flamme. Der Cimmerier mit seinen barbarisch scharfen Sinnen spürte die Macht, die von diesem Ring ausging. Da richtete der Zauberer sich auf und strich eine graumelierte Strähne aus der Stirn.
    »Viele Monde sind vergangen, seit ich diesen Reif errang«, murmelte er. »Tage und Nächte kämpfte ich pausenlos gegen seinen Besitzer, einen mächtigen Zauberer aus Luxur. Die ungeheuren Kräfte, die wir auslösten, hätten das ganze Land zu verwüsten vermocht, hätten unsere Zauber und Gegenzauber sich nicht gegenseitig aufgehoben. Mit wirbelnden Sinnen und jagenden Geisteskräften kämpfte ich mit ihm durch Äonen schwarzer Zeit. Als ich glaubte, ich würde es nicht mehr lange durchhalten, gab er plötzlich auf. Er verwandelte sich in einen Falken und versuchte zu fliehen. Im gleichen Moment kehrten meine Kräfte wieder. Ich verwandelte mich in einen Adler, stieß auf ihn hinab und riß ihn. Ha! Das waren noch Zeiten, als ich mich meiner Jugend erfreute und meine Kräfte voll nutzte!
    Mein Freund, ich möchte, daß Ihr diesen Ring tragt. Er wird Euch auf Eurer Reise von unschätzbarer Hilfe sein. Habt Ihr je von Rakhamon gehört?«
    Conan nickte. Die südlichen Länder waren reich an Legenden, doch immer noch, obwohl seit seinem Ende eineinhalb Jahrhunderte vergangen waren, flüsterte man den Namen dieses schrecklichen Zauberers nur mit allergrößter Zurückhaltung. Hyrkanische Eindringlinge hatten seine Stadt gebrandschatzt, während er hilflos im Lotusschlaf gelegen hatte.
    Viele Adepten hatten nach seinen geheimen Werken gesucht, die, wie man sich erzählte, auf der Haut von Jungfrauen geschrieben waren, denen man sie lebendigen Leibes abgezogen hatte. Doch niemand hatte diese Bücher je gefunden. Wenn dieser Ring tatsächlich aus Rakhamons Hinterlassenschaft stammte, mußte er wahrhaftig mächtig sein.
    »Ja«, fuhr Pelias ernst fort. »Das ist Rakhamons Ring. Einige der übernatürlichen Kreaturen, die aus der Finsternis beschworen wurden, ließen sich nicht durch die üblichen Schutzzauber beherrschen. Deshalb fertigte er diesen Ring aus einem Metall an, das er während einer Reise in den eisigen Norden im Stein eines gefallenen Sterns entdeckt hatte. Durch geheime Riten von unbeschreiblich grauenvoller Art übertrug er grenzenlose Kräfte in diesen Ring. Mit Sicherheit weiß ich jedoch nur, daß sein Träger gegen jegliche Kreatur, und mag sie noch so mächtig sein, gefeit ist, die durch Zauber herbeibeschworen wurde.
    Wie er sonst benutzt werden kann, ist unbekannt. Vermutlich verschwand dieses Wissen mit den geheimen Bänden. Nehmt ihn, Conan. Er ist das einzige, womit ich Euch ein wenig helfen kann. Nichts, was ich

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