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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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sonst habe, und keine Zauber, die ich kenne, würden Euch gegen die Schwarze Magie Yah Chiengs nutzen.«
    Conan nahm den Reif. Er sah aus, als wäre er zu klein für seine kräftigen Finger, doch als er ihn trotzdem am Mittelfinger seiner Linken ausprobierte, glitt er ganz leicht darüber. Er schien über ein eigenes Leben zu verfügen und paßte, als wäre er für den Cimmerier gemacht. Er zuckte die Schultern. Jahrzehnte der Erfahrung hatten ihn gelehrt, sich nicht auf Zaubermittel zu verlassen. Half der Ring ihm, um so besser. Wenn nicht, würde es ihm nicht schaden, ihn zu tragen, denn er wußte, daß Pelias es gut mit ihm meinte.
    »Genug der Worte«, sagte der Barbar. »Ich habe eine lange Reise vor mir. Was ich jetzt brauche, ist ein Laib Brot, etwas Fleisch und eine Kanne Wein, dann ab ins Bett. Hättet Ihr vielleicht eine Lagerstatt für mich heute nacht?«
    »Jede Art, die Ihr vorzieht, mein Freund«, versicherte ihm Pelias. »Meine Diener werden Euch zu essen bringen und Euer Pferd versorgen.« Pelias klatschte in die Hände.
    »Das erinnert mich«, sagte Conan gähnend. »Ich muß Crom einen Ochsen opfern, ehe ich morgen aufbreche. Doch bitte behaltet es für Euch, denn erführen es die Leute, würden sie sagen: ›Conan wird alt, und in seinen alten Tagen noch fromm.‹«
     

3. Rache aus der Wüste
    3
     
    RACHE AUS DER WÜSTE
     
     
    Die Sonne blitzte auf Spitzhelmen und scharfen Lanzen. Sporen klingelten, und bunte Seide leuchtete, als drei Reiter in Rüstungen den schrägen Hang einer großen Sanddüne der Wüste im Südwesten Turans hochkamen. Rote Turbane waren um ihre Helme gewunden, und Schärpen der gleichen Farbe schmückten ihre Mitte. Über den Pluderhosen, die sie in kurze, schwarze Stiefel geschoben hatten, trugen sie Seidenhemden und darüber silberglänzende Kettenrüstung. An ihren Hüften hingen Krummsäbel, und aus den Halterungen an den Sätteln von zweien ragten die zehn Fuß langen turanischen Lanzen empor. Der dritte hatte statt dessen einen dicken, doppelgekrümmten Bogen in seiner Hülle und etwa drei Dutzend Pfeile in einem lackierten Lederköcher vor dem Sattel bei sich.
    Ein vierter begleitete sie, aber gegen seinen Willen. Seine beiden Handgelenke waren gefesselt, und der Strick um sie endete in der Linken des Bogenschützen. Tiefe Schleifspuren im Sand verrieten, daß der Gefangene kaum noch imstande war, mit den Reitern Schritt zu halten. Er trug den weißen Khalat der Wüstenzuagir, doch dieses Kleidungsstück war jetzt schmutzig und hing in Fetzen von ihm. Die Wangen seines langen dunklen Gesichts waren eingefallen, und aus seinen rotumrandeten Augen sprach unlöschlicher Haß. Ohne Schmerzenslaut oder Klage stolperte er keuchend den Hang hoch.
    Die turanischen Soldaten, die durch einen zwei Tage dauernden Sandsturm vom Rest ihres Trupps getrennt worden waren, suchten ihren Weg zurück nach Fort Wakla, einem turanischen Vorposten, tief im zuagirischen Wüstenland. Dem Zuagir waren sie gestern begegnet. Sie hatten seinem Pferd einen Pfeil ins Herz geschossen, und dem Nomaden, der ohnehin schon halb betäubt von dem Sturz war, einen Speerschaft über den Kopf gehauen. Der Befehlshaber von Fort Wakla hatte vor kurzem einen unerbittlichen Feldzug gegen die Wüstenstämme begonnen, die in letzter Zeit zur Plage für turanische Karawanen geworden waren. Jetzt waren die drei dabei, den Gefangenen nach Fort Wakla zu bringen, wo man ihm die Zunge lockern würde, ehe man ihn baumeln ließ.
    Am Dünenkamm hielt der kleine Trupp zur kurzen Rast an. Wasserbeutel wurden an aufgesprungene Lippen gehalten, während der Gefangene, völlig erschöpft, das letzte Stück auf allen vieren hochkroch. Sanddünen erstreckten sich, soweit das Auge reichte. Als erfahrene Krieger nutzten die Turaner ihre Verschnaufpause, um den Blick bis zum Horizont wandern zu lassen. Doch außer dem endlos scheinenden hügeligen Gelb war nichts zu sehen.
    Der größte der drei, der Bogenschütze mit dem Strick des Gefangenen, schien plötzlich zu erstarren. Er beschattete die Augen, um besser sehen zu können. Auf einer Düne, keine Meile entfernt, hatte er einen galoppierenden Reiter entdeckt. Bei einem zweiten Blick war er jedoch plötzlich nicht mehr zu sehen gewesen. Vermutlich war er hinter einer anderen Düne verschwunden. In diesem Augenblick aber raste er, eine ganze Staubwolke aufwirbelnd, eine Düne ganz in der Nähe hinunter. Der Truppführer wandte sich an seine Kameraden.
    »Bei den

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