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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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gebraut. Es wird Eure Wunden heilen und eure müden Muskeln stärken.«
    Mit einem gewaltigen Schluck goß der Cimmerier den Trunk hinunter. Einen Augenblick verzog er das Gesicht. Durch seine Adern schien Feuer zu branden, und in seinem Kopf drehte sich alles. Doch das wurde schnell von einem Gefühl des Wohlbefindens und angenehmer Zufriedenheit abgelöst. Eine ungeheure Last schien von seinen Schultern genommen. Es war ihm zuvor gar nicht bewußt gewesen, wie erschöpft er durch seine Verletzungen und die Anstrengung gewesen war.
    Er nahm seinen verbeulten Helm ab und betastete die prickelnde Kopfhaut unter dem Verband. Das Haar war noch blutverkrustet, aber die Wunde war nicht mehr zu spüren. Die suchenden Finger fanden nicht einmal eine Narbe. Auch die Stichwunde an seiner Seite und die anderen Verletzungen waren nicht mehr zu spüren.
    »Das ist wahrhaftig ein wundersamer Trunk, Pelias!« staunte er.
    »Ja, er hat eine beachtliche Wirkung. Von den seltenen Zutaten abgesehen, bedurfte es auch mächtiger Beschwörungen, ihn so heilkräftig zu machen«, antwortete der Magier.
    Conan schlüpfte aus dem Kettenhemd. »Ich wollte, ich hätte ihn schon früher gekannt und gehabt. Er hätte mir viele Schmerzen erspart.«
    »Erzählt mir, was Euch zu mir führt – so allein und in Eile noch dazu, wie mir deucht. Ich habe von keinen Streitigkeiten oder Kriegen im Nordwesten gehört, für die Ihr meine Hilfe suchen könntet.«
    »Wäre es nichts als ein offener Krieg, würde ich mich gewiß nicht um Zauberkräfte bemühen«, erwiderte der Cimmerier. »Aber ich wurde zur Zielscheibe finsterer, unbekannter Mächte. Ich brauche Hinweise, die mich zu meinem Feind führen können.«
    Kurz und bündig berichtete er von der schicksalsträchtigen Nacht in Tarantia.
    Eine lange Weile grübelte Pelias, das Kinn auf eine Hand gestützt. Er hatte die Augen geschlossen, und man hätte meinen können, er sei eingeschlafen. Conan wußte jedoch, daß das Gehirn hinter dieser täuschenden Maske mit beispielloser Schnelligkeit und Schärfe arbeitete. Langsam hob Pelias die Lider.
    »Ein Dämon des finstersten Reichs jenseits der Berge der Nacht hat Eure Gemahlin entführt. Ich weiß, wie man seinesgleichen ruft, aber ich hielt mich für den einzigen im ganzen Westen, der dazu imstande ist.«
    »Dann beschwört diesen Unhold herbei, und wir holen die Wahrheit aus ihm heraus.«
    »Nicht so hastig, mein hitzköpfiger Freund! Man darf sich nicht Hals über Kopf in unbekannte Gefahren stürzen! Es dürfte Euch doch klar sein, daß dieser Dämon im Auftrag eines Zauberers handelte, dessen Kräfte denen gewöhnlicher Hexer weit überlegen sind. Beschwörten wir diesen Unhold hierher, hätten wir sowohl mit ihm als auch seinem Herrn zu rechnen, und ich weiß nicht, ob das nicht unsere Kräfte überstiege. Nein, ich weiß etwas viel Einfacheres. Der Spiegel von Lazbekri wird uns die Antwort geben.«
    Wieder trat er an den Schrank und öffnete ein anderes Türchen. Er holte eine stumpf schimmernde Schale heraus, deren Rand mit seltsamen Zeichen verziert war. Conan, der in seinem Leben weit herumgekommen war und von vielen geschriebenen und gesprochenen Zungen zumindest ein bißchen etwas verstand, erkannte die Glyphen nicht.
    Der Zauberer gab aus einem Döschen ein bißchen rotes Pulver in die Schale. Dann stellte er sie auf einen niedrigen Ebenholztisch unter dem einfachen Spiegel im Eisenrahmen. Er streifte die Seidenärmel ein wenig zurück und schrieb ein rätselhaftes Zeichen davor in die Luft.
    Blauer Rauch stieg von der Schale hoch. Er verdichtete sich, bis wallende Wolken das ganze große Gemach füllten. Kaum daß Conan die Umrisse des jetzt reglosen, in seiner Konzentration wie erstarrten Zauberers noch sehen konnte.
    Eine Ewigkeit, wie ihm schien, tat sich nichts. Ungeduldig verlagerte Conan sein Gewicht, da hörte er Pelias flüstern:
    »Die Abwehrkräfte dieses Zauberers sind ungemein stark, Conan. Ich komme nicht an ihn heran. Wer ist Euer Schutzgott?«
    »Hm, das wäre wohl Crom, der grimmige Gott der Cimmerier«, antwortete Conan. »Aber schon seit Jahren habe ich mit Göttern nichts mehr zu tun. Ich kümmere mich nicht um sie, und sie lassen mich in Frieden.«
    »Trotzdem, betet zu Eurem Crom um Hilfe. Wir brauchen sie.«
    Conan schloß die Augen, und zum erstenmal seit Jahrzehnten betete er: »O Vater Crom, der du dem Manne bei der Geburt die Kraft zu kämpfen und etwas aus sich zu machen in die Seele hauchst, hilf deinem Sohn

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