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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Streitigkeiten zwischen den Stämmen waren durch die Wiederkehr des Wüstenfalken sofort vergessen. Aufgeregt und erwartungsvoll lauschten sie Conans Worten.
    »Durch einen Direktangriff ist dem Fort nicht beizukommen«, sagte er. »Wir haben weder Ballisten noch Belagerungsmaschinen, um offen etwas ausrichten zu können. Wie alle turanischen Vorposten ist auch das Fort mit Vorräten gut ausgestattet und wäre imstande, eine Belagerung ein ganzes Jahr durchzuhalten. Außerdem würde ein Ausfall kampferprobter Schwadronen unsere buntgewürfelten Reihen ins Wanken bringen. Wir müssen von innen an sie herankommen, wo sie mit Kavallerietaktik nichts ausrichten und wir unsere zahlenmäßige Überlegenheit nutzen können. Also müssen wir uns einer List bedienen.
    Rüsten wir eine Karawane mit der Beute aus, die hier in der Oase gehortet ist. Fünfzig von uns werden sie als Kaufleute, Sklaven und Karawanenwächter verkleidet zum Fort bringen, als wären wir unterwegs nach Kherdpur. Genau um Mitternacht überwältigen wir die Wachen am Tor, öffnen es und lassen die Horde ein. Unser Hauptziel sind die Unterkünfte der Mannschaft und der Offiziere und die Zitadelle des Satrapen. Was es an Beute im Fort gibt, wird unser sein, und wir werden mit den turanischen Hunden aufräumen!«
    Der Cimmerier erhob sich und rückte seinen Waffengürtel zurecht. »Ans Werk, ihr Wüstenfüchse. Vor Sonnenaufgang möchte ich eine Karawane sehen, die jedes Zuagir Mund wäßrig machen würde!«
     
    Kamelglöckchen klingelten, Staubwolken wirbelten unter den Füßen von Mensch und Tier auf, als die lange Karawane durch das Tor von Fort Wakla zog. Der Karawanenmeister, ein hagerer Kaufmann, wandte sich an den Wachoffizier: »Lord, ich bin Zebah, ein Shemit aus Anakia. Ich komme von Yukkub, um meine Waren in Kherdpur zu verkaufen.«
    »Wer ist das?« erkundigte sich der Hauptmann und deutete auf einen Riesen in weitfallendem Khalat. Sein Kafiyeh verbarg die untere Hälfte seines Gesichts. Viel mehr als scharfe blaue Augen waren von ihm nicht zu sehen.
    »Das ist mein persönlicher Diener und Leibwächter«, erklärte der Karawanenmeister, »ein Stygier. Die anderen sind angeheuerte Wächter, Kameltreiber und Sklaven. Bei Ashtoreth, bin ich froh, wieder hinter sicheren Mauern zu sein. Ich hatte schon befürchtet, Zuagirbanden würden uns überfallen. Meine Männer sind zwar wohlbewaffnet, wie der edle Hauptmann sehen kann, aber bei einer Überzahl der Hunde wäre der Ausgang doch zweifelhaft gewesen. Glücklicherweise waren die Götter uns gnädig, und wir blieben von diesem Ungeziefer der Wüste verschont.«
    Der Hauptmann der Wache grinste. »Eure Vorsichtsmaßnahmen waren unnötig, guter Mann. Im Augenblick könnte eine Frau allein die Karawanenroute reiten und würde nicht belästigt werden. Gestern rieb eine Schwadron der königlichen Garde eine größere Horde der Wüstenratten auf und nahm ihren Häuptling gefangen. Soviel wir wissen, entkam nur einer der Hunde.«
    »Ah!« sagte der Shemit. »Das ist wahrhaft eine erfreuliche Neuigkeit.«
    »Nun, das gehört zu unseren Pflichten. Aber zumindest dürften wir eine Weile sicher vor Überfällen sein. Veziz Shah hat befohlen, jeden Zuagir, ob Mann, Frau oder Kind, zu töten, der von unseren Streifen aufgegriffen wird. Bis Ihr nach Yukkub zurückkehrt, werdet Ihr die ganze Zuagirwüste kreuz und quer durchreiten können, ohne die Hundesöhne fürchten zu müssen.«
    »Ich werde Bel, als Zeichen meiner Dankbarkeit, ein Opfer darbringen«, versprach der Kaufmann, als die letzten Kamele durch das Tor stapften. Vier Wächter schlossen es. Die eisenbeschlagenen schweren Flügel knarrten auf ihren schenkeldicken Angeln. Dann rasteten die gewaltigen Riegel ein.
    Das Fort war im Grund genommen eine kleine befestigte Stadt. Eine hohe Steinmauer mit Zinnen, Brustwehr und Wehrgängen umgab die Vielzahl von Bauten. Wachsame Bogenschützen patrouillierten auf der Mauer. Kaufleute und Diebe fanden ihr Auskommen, denn gerade weil Fort Wakla so abgeschieden war, brauchte es für seine Garnison die Annehmlichkeiten der Zivilisation, wie Wein- und Spielstuben und dergleichen.
    Auf dem geräumigen Marktplatz in Fortmitte herrschte lebhaftes Treiben. Händler boten ihre Waren feil, und Soldaten in Kettenrüstung und Spitzhelm begutachteten diese genauso wie die verschleierten Frauen, und immer wieder machten Marktschreier auf besondere Spezialitäten aufmerksam. Auf einer Seite des Platzes erhob sich die trutzige

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