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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Soldaten der königlichen Garde gegenüber!
    Hunderte von ihnen müssen sich in den Wagen versteckt gehalten haben. Sie ritten durch unsere Reihen und metzelten uns nieder. Ihr erster Sturm kostete uns die Hälfte unserer Leute. Den Rest verstreuten sie zu kleinen Trupps. Wir kämpften tapfer gegen die vielfache Überzahl, und so mancher Turaner fand seinen Tod durch einen Dualispeer oder Krummsäbel.
    Doch unser Mut nutzte uns nichts, als die Reihen der Gerüsteten uns Überlebende umzingelten. Ich sah, wie mein Bruder unter dem Säbel des Amirs starb. Dann traf meinen Vater, Yin Allal, ein Schlag auf den Schädel, der ihn betäubt aus dem Sattel warf. Ich gab meinem Pferd die Sporen, und es gelang mir, mit Dolch und Säbel um mich hauend, die Reihen zu durchbrechen. Sie verfolgten mich eine lange Zeit, aber ihre Pferde waren müder als mein Tier, und sie gaben schließlich auf. Ich war auf dem Weg, unseren Stamm zu benachrichtigen, als die Hunde mich gefangennahmen. Inzwischen hat die Karawane natürlich die Mauern von Fort Wakla sicher erreicht. Die Turaner werden heute nacht ein Freudenfest geben, denn seit Jahrzehnten konnten sie keinen Zuagirhäuptling lebend in die Hand bekommen!«
    »Woher weißt du, daß dein Vater noch lebt?«
    »Im letzten Augenblick, ehe ich durchbrach, blickte ich über die Schulter und sah, daß zwei ihn zu den Wagen brachten. Er bewegte sich, wenn auch schwach.«
    Conan hing seinen Gedanken nach. Er erinnerte sich sehr gut an Yin Allal, der einer seiner unerschütterlichsten Anhänger gewesen war, als er selbst drei vereinte Zuagirstämme als Häuptling in tollkühnen Überfällen auf die Turaner geführt hatte. Jetzt, da er von der Notlage des alten Freundes gehört hatte, wollte er ihn natürlich nicht in den Händen seiner Feinde lassen. Er sprang auf. Seine blauen Augen blitzten entschlossen.
    »Nimm dir ein Pferd!« befahl er. »Wir reiten sofort zur Duali-Oase. Wir müßten sie noch vor Einbruch der Nacht erreichen. Und wenn mein Name inzwischen nicht vergessen ist, werde ich die Stämme wieder um mich sammeln und meinen alten Freund retten. Bei Crom! Diesen Hunden werden wir es schon noch zeigen!«
    Lachend schwang er sich in den Sattel. Er bedeutete seinem Begleiter, ihm zu folgen, und gab seinem Pferd die Sporen.
     
    Die Wüstennacht hatte sich über die Oase herabgesenkt. Die Sterne funkelten wie Edelsteine auf dem Blau des Himmels, und der Mond tauchte hin und wieder die im Wind fächelnden Palmwedel in kaltes Silber. In den Schatten des Laubwerks erhob sich eine große Zahl von Zelten – ein beachtliches Zuagirlager.
    Früher am Tag war es hier sehr ruhig gewesen. Die Wüstensonne hatte ihre goldenen Strahlen zu den Behausungen aus Kamelhaar geschickt. Verschleierte Frauen waren ihrer einfachen Arbeit nachgegangen, hatten Wasser aus dem Brunnen geholt und Fleischstreifen über den Lagerfeuern gebraten. Die meisten der Stammesbrüder hatten sich im Schatten der Palmen ausgeruht.
    Jetzt dagegen herrschte in der Oase hektische Betriebsamkeit. In der Mitte der Oase ragte ein Zelt über alle anderen hinaus. Aus ihm eilte dann und wann ein hagerer Wüstenfalke, rannte mit flatterndem Khalat zu seinem Pferd, schwang sich in den Sattel und brauste hinaus in die Wüste. Andere kehrten von ihren Aufträgen zurück, sprangen von ihren schweißnassen Reittieren und hasteten zu dem großen Zelt in der Mitte. Den ganzen Tag waren Zuagir von den benachbarten Stämmen der Kharoya und Qirlata eingetroffen. Jetzt war das mit den beigebraunen Zelten bedeckte Gebiet dreimal so groß wie am Tag zuvor. Hinter den Zeltklappen fanden aufregende Gespräche statt, und Männer eilten mit wichtigen Aufträgen hin und her. Und doch war die Geschäftigkeit wohlorganisiert, wie es in solchen Wüstenlagern selten war.
    Die Herzen der bärtigen Häuptlinge im mittleren Zelt schlugen vor Stolz und Zuneigung schneller. Die riesenhafte Gestalt in abgetragenem Kettenhemd auf dem Ehrenplatz war längst zum Helden der Legenden geworden. Vor langer Zeit hatte sie die sich gegenseitig befehdenden Stämme geeint und sie zu so tollkühnen und lohnenden Feldzügen angeführt, daß man sich jetzt noch an den Lagerfeuern davon erzählte. Ihr abergläubischer Geist erachtete die Rückkehr des Cimmeriers als gutes Omen. Die Tatsache, daß diese Rückkehr unmittelbar nach der Niederlage eines ihres Plündertrupps und der Gefangennahme eines ihrer mächtigsten Häuptlinge erfolgte, verstärkte diese Meinung.
    Kleinliche

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