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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Schatten herbeibeschworen hatte. Erstaunt hielten die Piraten den Atem an und blieben wie angewurzelt stehen.
    Wo ein bewaffneter Zauberer gestanden hatte, befanden sich nun Dutzende und alle glichen sich vollkommen, zumindest äußerlich.
    »Greift sie an!« brüllte Conan und sprang die Leiter zu dem goldverzierten Achterdeck hoch. Sein mächtiges Breitschwert schlug klirrend auf Klingen und Schilde der magischen Truppen. Auf seltsame Weise war Conan erleichtert, als er feststellte, daß seine Gegner Männer aus Fleisch und Blut waren. Und sie kämpften gut. Doch Conan wütete wie ein ergrimmter Wolf unter ihnen, hieb ihre Waffen zur Seite und schlug eine Bresche durch ihre Verteidigung. Die brüllende Horde der Piraten stürmte ebenfalls aufs Achterdeck und stürzte sich in den Kampf, und ein Lärm setzte ein wie in einer höllischen Schmiede.
    Cimmerische Verwünschungen hervorstoßend, schlug und stach Conan auf die adlernasigen, kaltäugigen Gesichter ein, die sich vor ihm erhoben und blutüberströmt auf seinem Weg zurückblieben. Aber sie schienen nicht weniger zu werden, und Conan kämpfte mit der ungebändigten Wildheit des Barbaren, der er tief im Herzen immer noch war.
    Acht oder neun waren gewiß bereits unter seiner Klinge gefallen, als er sich von einem dichten Kreis der Krieger mit Vogelhelmen umringt sah. Seine Klinge war schartig wie eine Säge und bis zum Griff blutbesudelt. Sein Kettenhemd klaffte an vielen Stellen, wo die Sägezahnklingen es aufgerissen hatten, und seine breiten muskulösen Schultern bluteten aus kleineren Schnittwunden.
    Das Schwert mit beiden Händen schwingend und wie ein Wolf in der Falle knurrend, drosch er auf den stahlgespickten Ring um ihn ein. Ein weiterer Krieger fiel. Conan schleuderte mehrere drohende Klingen mit einer Drehung seiner Handgelenke zur Seite. Seine Lunge arbeitete heftig, sein Herz pochte wie eine piktische Kriegstrommel, das Blut dröhnte in den Schläfen, und er schwankte leicht, doch weiterhin schlug und stach seine Klinge wie der Blitz, und die Krieger stürzten zu Boden.
    Doch ein Schleier schien sich vor seinen Augen zu schieben, und die grimmigen Reihen der Gegner, die anscheinend nicht weniger wurden, verschwammen in rötlichem Dunst. Conan begann die Last seiner mehr als sechzig Jahre zu spüren. Halbherzig fluchte er auf Götter und Geschick, weil er nicht mehr die eiserne Ausdauer seiner Jugend hatte, und im nächsten Atemzug dankte er diesen gleichen Göttern, daß er im Kampf, mit dem Schwert in der Hand, fallen durfte.
    Doch irgendwie hatte er plötzlich die Umzingelung durchbrochen und sah sich einem einzelnen Krieger gegenüber, der am Ende des Decks stand, hinter sich nur Himmel und Wasser. Mit einem Satz hatte Conan ihn erreicht. Seine schwere Klinge stach durch die Kettenglieder aus rötlichem Metall geradewegs ins Herz des Gegners – und alles war vorbei.
    Keuchend und taumelnd wirbelte der Cimmerier herum zu den anderen Feinden. Sie waren verschwunden! Nur seine eigenen Männer standen ungläubig blinzelnd auf dem Achterdeck. Die Phantomkrieger waren nicht mehr. Jeder einzelne hatte sich in Nichts aufgelöst. Selbst die Leichen der Gefallenen waren weg. Conan lehnte sich auf erschöpften Beinen an die Reling. Ein Leichnam war geblieben – der des letzten Mannes, den er getötet hatte. Der Cimmerier torkelte auf ihn zu und riß den Schild des Mannes hoch. Wie vermutet, war die Rechte der Leiche dick verbunden.
    Conan holte tief Luft, dann ließ sein donnerndes Gelächter das Gemurmel der noch völlig verwirrten Piraten verstummen.
    »Sie waren nur Abbilder dieses Hundes hier!« erklärte er und stupste den Leichnam mit den Zehen. »Sie waren zwar durchaus echt – doch nur solange er selbst die Kraft hatte, ihnen Leben zu geben. Als er starb – lösten sie sich in Luft auf. Bringt unsere Verwundeten zurück auf die Karracke. Goram Singh, stell deinen Trupp zusammen und durchsuch das Vorderkastell. Beeil dich! Die Galeere hat ein Leck und wird bald versinken. Wenn es Schätze an Bord gibt, müssen wir sie schnell retten. Sigurd und Yasunga, kommt mit mir!«
    Conan kletterte die Leiter hinunter und stieß die Tür der Kajüte unter dem Achterdeck auf. Er nahm an, daß der Zauberer sich dort aufgehalten hatte. Er war hundemüde von dem wilden Kampf und erschöpfter als er vor seinen Leuten zugeben wollte. Seine sechzig Jahre drückten wie eine bleierne Rüstung auf ihn. Ein guter Schluck kräftigen Weines würden ihm zweifellos neue

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