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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Conan. Er hob ein walzenförmiges Gemüsestück hoch, das etwa einen Fuß lang und dicht an dicht mit dicken runden Körnern besetzt war. »Und wie, zum Teufel, ißt man so was?«
    Sie verstand schließlich, daß er den Namen dieses Gemüses wissen wollte. »Mahiz«, erklärte sie.
    » Mahiz, eh? So, und jetzt zeig mir, wie man es verzehrt. Und setz dich endlich und iß mit, sonst verschling' ich alles und lasse nichts für dich übrig.«
    Nach einer Weile begriff sie. Er folgte ihrem Beispiel und nagte den Maiskolben ab. Auch nach den Namen anderer Dinge in Sicht fragte er sie. Als sie mit dem Essen fertig waren, konnte er bereits ein paar einfache Sätze mit Catlaxoc wechseln.
    Conan spülte das üppige Mahl mit einem Krug gegärtem Fruchtsaft, der ihm fremd war, hinunter, dann rülpste er und blickte Catlaxoc an, die die Augen niederschlug und lächelte. Schließlich drehte sie den Kopf bedeutungsvoll einem Alkoven am anderen Gemachende zu.
    Conan grinste. »Es stimmt zwar, daß ich nicht mehr so jung bin wie früher und ein bißchen müde von meinem Spaziergang auf dem Meeresboden, von dem Kampf gegen Menschen, Haie und Kraken ganz zu schweigen, aber wir werden ja sehen.«
    Er stand auf, streckte sich, hob Catlaxoc auf die Arme und trug sie zum Alkoven.
     
    An einem Abend, mehrere Tage später, nahm Conan Abschied von dem Freudenmädchen Catlaxoc. Sie klammerte sich weinend an seinen Arm, daß er sanfte Gewalt anwenden mußte, um frei zu kommen. Er trug nun Baumwollumhang und -kittel eines einfachen Antiliers. Catlaxoc hatte ihm diese Kleidung besorgt und ihm auch die Anfangsgründe der antilischen Sprache beigebracht. Er wußte, daß die Stadt Ptahuacan hieß und die letzte der Nachkommen der Atlanter war. Seine alte Kleidung verschnürte er zu einem Bündel, das er sich über die Schulter schlang.
    Am Tage wagte er sich immer noch nicht auf die Straße, denn seine Größe und die Fremdartigkeit seiner Hautfarbe und Züge wiesen ihn sofort als Fremden aus. Aber er wußte nun in etwa, wie die Stadt angelegt war und welche Art von Verkleidung er benötigte, um seinen Plan durchzuführen.
    Der Abend verstrich, und Conan zweifelte allmählich daran, daß er das Gesuchte finden würde. Schließlich schlich er durch eine dunkle Gasse auf einen weiten Platz zu, als ein Mann in phantastischem Federumhang die Gasse betrat und ihm entgegenkam.
    Conan erstarrte flüchtig, dann sprang er den Fremden wie ein schlagender Löwe an. Ehe der Mann auch nur einen Laut hervorbrachte, hatte er ihn mit einem Fausthieb auf die Schläfe ins Land der Träume geschickt. Er zerrte die schlaffe Gestalt in einen dunklen Torbogen. Ein wenig schwitzte er bei dem Gedanken, wie leicht etwas hätte schiefgehen können. Ein Schrei des Gefiederten, und Conans Unternehmen wäre gescheitert.
    Er betrachtete seinen Gefangenen genauer. Wenn er annahm, daß die Krieger mit der gläsernen Rüstung auf den Drachenschiffen von antilischer Durchschnittsgröße gewesen waren, dann war dieser Bursche ein Riese. Doch da bemerkte er, daß er Stelzenstiefel mit einer sieben Zoll dicken Sohle trug. Um Einfältige mit seiner Größe zu beeindrucken? Der Kerl sah wie ein Priester oder Zauberer aus mit seinem kahlgeschorenen Schädel, den vielen Talismanringen an den Fingern und den Halsketten mit Siegeln, Amuletten und winzigen Idolen.
    Conan schaute die Hände des Mannes genauer an. Ja, er mußte ein Priester sein. Bei keinem anderen Beruf würden die Hände so weich und schwielenlos bleiben.
    Der Mann war ungewöhnlich ausstaffiert. Unter dem Federumhang war sein braunhäutiger Körper nackt, wenn man von einem engen, in kleine Falten gelegten Rock absah. Dicke Goldreifen, in die geheimnisvolle Glyphen graviert waren, schmückten seine Handgelenke, Arme und Fußgelenke. Zum Federumhang, ähnlich dem des Zauberers auf der grünen Galeere, gehörte eine ebenfalls gefiederte Kapuze. Der Umhang war aus grobgewobener Wolle, und die Federn, deren prächtige Farben selbst in dieser Düsternis zu erkennen waren, waren dicht an dicht durch das Gewebe gesteckt und jede einzelne mit einem dicken Knoten gehalten. Ein feines Futter aus dichtgewebtem seidenähnlichem Garn verhinderte, daß Federkiele und Knoten die Haut aufkratzten.
    Conan dachte, wenn er den Federumhang ohne die Stelzenstiefel trug, würde er nur um ein wenig größer als der Mann mit den Stiefeln sein. Wenn er die Arme unter dem Umhang verbarg und die Kapuze tief ins Gesicht zog, würde man ihm vermutlich

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