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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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ihrem Dämonengott hochstarrten. Doch was immer auch der Grund sein mochte, nicht eines der Opfer versuchte, dem blutigen Dolch zu entgehen, der sich unter dem schwarzen Schattenwesen unentwegt hob und senkte.
    Leiche um Leiche, mit blutigem Loch in der Brust und schlaffen Gliedmaßen, wurde vom Altar gezerrt und von den Unterpriestern in den dunklen Schlund eines Schachtes an einer Seite der Zikkuratplattform geworfen. Kaum war das getan, kam ein neues Opfer an die Reihe. Vier Unterpriester packten es an Armen und Beinen, ein fünfter löste seine Ketten, während der Opferpriester sich über das Opfer beugte und es Xotli anbefahl. Der Arm mit dem Dolch hob und senkte sich, Blut spritzte, ein weiteres Herz wurde hochgehoben, eine weitere schlaffe Leiche zum Schacht gezerrt.
    Sigurd, der an der Spitze der Piraten langsam die Stufen erklomm, bedauerte nicht, daß er als erster von ihnen sterben würde. Seit Conan nicht mehr war, hatte er die Verantwortung für seine Kameraden und den Befehl über sie gehabt, und es gehörte sich, daß der Führer seinen Männern ein Beispiel grimmigen Mutes bot.
    Schließlich war er an der Reihe. Der schwarze Schattenwirbel war erschreckend nah. Er spürte seine kalte Ausstrahlung und tief in seiner Seele den suchenden Blick seines verborgenen Auges und das Wesen dahinter, das es nach seinem Leben und Mannestum gelüstete.
    Er sah sich nun den maskierten Priestern gegenüber, deren nackte braune Oberkörper dick mit Blut besudelt waren. Ihre klauengleichen Hände krallten sich tief in sein Fleisch, als sie ihn, gewichtig wie er war, über den glitschigen Stein zogen. Er bemerkte, daß ihre Augen stumpf wirkten.
    Er lag nun auf dem Rücken, starrte zu der schwebenden Finsternis hoch und hörte das Klicken, als seine Handschellen und der Reif um seinen Hals abgenommen wurden. Hagere Hände umklammerten seine Hand- und Fußgelenke. Der Opferpriester kam in Sicht. Eine geschnitzte Teufelsfratze, von buschigen, smaragdgrünen Federn umgeben, bedeckte seinen Kopf. Eine hagere, blutbeschmierte Hand beschrieb ein Zeichen auf seiner haarigen Brust. Dann hob die andere Hand sich in Sicht. Sie hielt den Griff eines glasähnlichen Dolches. Der Arm schwang hoch unter der schwarzen Schattenmasse und begann sich herabzusenken ...
    Da hielt sie inne. Mit einem Zischen stieß Sigurd den Atem aus, den er unbewußt angehalten hatte.
    Der Opferpriester hob sich starr gegen den Himmel ab. Sein federbuschgeschmückter Kopf war etwas seitwärts geneigt, wie der eines erstaunten Geiers. Seltsame Laute kamen aus der Tiefe an Sigurds Ohr – Laute, wie das Dröhnen einer riesigen Glocke des Jüngsten Gerichts. Der Hierarch auf dem Thron hielt in seinem Gebet inne und brüllte eine Frage.
    Dann war ein gedämpftes Rauschen zu vernehmen, als sögen alle Antilier gleichzeitig den Atem ein. Dem folgte ein schriller, fast einstimmiger Aufschrei.
    Der Opferpriester taumelte. Er starrte auf etwas auf dem Platz unten. Jetzt hörte Sigurd ein stöhnendes, tiefes Brüllen – es hörte sich ähnlich wie das eines Krokodils in den Küstenflüssen Kushs an, war jedoch weit lauter und länger anhaltend.
    Die vier Unterpriester ließen Sigurd los, um ebenfalls über die Plattform hinunterzuschauen. Aufgeregt deuteten sie und redeten aufeinander ein.
    Währenddessen löste sich der seltsame Bann, der die Piraten gelähmt hatte. Ob es daher kam, daß die Priester am Fuß der Pyramide abrupt zu singen aufgehört hatten, oder weil die Aufmerksamkeit des Hierarchen abgelenkt war oder möglicherweise die der schwebenden schwarzen Kreatur über ihnen, hätte niemand zu sagen gewußt, aber das spielte auch keine Rolle.
    Sigurd rollte sich vom Altar. Yasunga, dessen Zähne im schwarzen Gesicht blitzten, schwang seine schwere Kette in glitzerndem Bogen. Sie traf den unachtsamen Opferpriester an der Schläfe und schmetterte ihn blutend und bewußtlos auf den Boden.
    Sigurd, der schneller als je in seinem Leben reagierte, warf sich auf den Unterpriester, der die Schlüssel zu den Ketten hatte. Die behaarten Hände des Nordmanns legten sich um den hageren Hals, und während er den federgeschmückten Akoluthen auf den Boden zwang schnürte er ihm die Gurgel ab.
     

18. Das Drachentor
    18
     
    DAS DRACHENTOR
     
     
    Sie halten das rote, tropfende Herz
    ihrer schrecklichen Gottheit entgegen.
    Die Menge wagt nicht, sich zu regen,
    starrt stumm und versteinert himmelwärts.
    Aus Die Gesichter des Epemitreus
     
    Conan sprang vorwärts und

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