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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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senkten die Schädel, wandten sie ihm zu und starrten ihn mit Augen wie große grüne Edelsteine an. Ihre schwerfälligen Reptilgehirne brauchten eine Weile, bis sie registrierten, daß es hier weiteres Fleisch gab. Erst da setzten sie sich auf Conan zu in Bewegung. Die Krallen an den Enden ihrer langzehigen Spreizfüße kratzten bei jedem torkelnd wirkenden Schritt über den Boden, und ihre riesigen Schwänze peitschten von Seite zu Seite.
    Rechts von Conan gähnte der Eingang zu einem weiteren Tunnel. Er raste darauf zu, doch noch ehe er ihn ganz erreicht hatte, ließen der Anblick von zwei großen grünen Augenpaaren und das Schleifen von Schuppen gegen Stein ihn anhalten. Zwei weitere Drachen waren durch den Lärm aufgewacht und wollten ihm nachgehen. Und dieser Tunnel war bestimmt nicht breit genug, daß er an ihnen hätte vorbeilaufen können.
    So rannte er als nächstes zu der Bronzetür. Aber sie hatte weder Knauf noch Klinke an dieser Seite und gab auch nicht nach, als er sich dagegenwarf.
    Die Drachen hatten ihn nun schon fast erreicht und begannen einen Halbkreis um ihn zu schließen. Schweiß rann über seine Stirn und tropfte brennend in seine Augen.
    Das hier war schlimmer als die Ratten. Sie waren zumindest warmblütige Säugetiere gewesen – seine Urväter, wie ein Zweig der Philosophen behauptete –, doch diese titanischen, schwerfälligen Saurier befanden sich am entgegengesetzten Ende der Entwicklung des Menschen. Fast gehirnlose Ungeheuer aus dem Urschlamm waren sie, Überbleibsel aus dem Morgengrauen der Erde, die von den stampfenden Schritten ihrer Vorväter, der noch weit gewaltigeren Saurier, erschüttert worden war – Millionen von Jahren, ehe der erste Mensch sich auf die Hinterbeine stellte und sich zu einer Vorrangstellung auf der Welt hochkämpfte.
    Näher kamen die Drachen, wie Fleisch gewordene Alpträume aus einer grauenvollen Hölle.
     

17. Tag des Blutes und Feuers
    17
     
    TAG DES BLUTES UND FEUERS
     
     
    Der gläserne Dolch sticht tief hinein –
    für einen Dämon ein Trank aus Blut.
    Doch er ereilt in grimmiger Wut
    die blutigen Schergen der Pein.
    Aus Die Gesichter des Epemitreus
     
    Unter der glühenden Mittagssonne schlurfte die Reihe stiller Menschen stockend auf die gewaltige Stufenpyramide aus schwarzem und rotem Stein zu. Sigurd spürte den Schweiß, der ihm in dieser Hitze über das Gesicht und den ganzen Körper rann.
    Nie hätte er gedacht, daß er seinen Tod als Teilnehmer oder vielmehr Opfer eines solch barbarischen Schauspiels finden würde. Ja, er hatte ihn sich ganz anders vorgestellt gehabt: auf einem brennenden Deck, beispielsweise, das glitschig vom Blut der Gefallenen war; oder in einer von Häusertrümmern verstopften Gasse einer gebrandschatzten Hafenstadt, wo die Flammen brennender Tempel den Himmel röteten; oder vielleicht auch in einem erbitterten Zweikampf mit einem anmaßenden Freibeuter im aufregenden Roten Tortage. Jedenfalls durch den kalten Kuß eines Schwertes oder Säbels, der in seine Rippen drang, und einem bärtigen Gesicht darüber, das grinste, während rote Schleier sich vor seine Augen schoben, ehe die ewige Schwärze nach ihm griff. Doch keinesfalls hatte er ihn sich so vorgestellt, wie er nun Wirklichkeit wurde.
    Er schaute sich auf dem brütendheißen Platz um. An allen vier Seiten erhoben sich, wie bei einer Arena, Reihen steinerner Bänke übereinander, und auf diesen Bänken saßen zu Tausenden Antilier aus den oberen Schichten, prunkvoll in Gold, Jade und Federn. Das einfache Volk, zum größten Teil nur mit Lendentüchern bekleidet, stand vor den Bänken auf dem Platz. Doch alle Zuschauer beobachteten gleichermaßen, mehr oder weniger schaudernd, die schrecklichen Opferungen auf der obersten Zikkuratstufe.
    Am Fuß der Stufenpyramide stand die Priesterschaft von Ptahuacan in wogenden Reihen. Ihre Stimmen hoben sich wie eine ferne Brandung in langsamem Wechselgesang, immer wieder übertönt durch das Grollen der riesigen, mit Menschenhaut überzogenen Trommeln, die wie ein gigantisches Herz pochten. Die Trommler saßen in einer halbrunden Nische in einer Zikkuratseite. Die hohen Wände dieser Einbuchtung waren weiß getüncht und mit grellbuntem Stuck – den Abbildern der Götter und Dämonen dieses exotischen Landes – verziert.
    Sigurd blickte hoch. Weit über der Menschenmenge, auf der Tempelstufe der Zikkurat, schwarz gegen den blauen Himmel, saß der Oberpriester in seiner Robe aus schillernden Federn auf seinem hohen

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