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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Herzschlägen durch den Kopf. Als die Drachen sich von ihm abwandten, raste er an der Wand entlang zur gegenüberliegenden Seite, wo Stäbe als Leiter in die Wand gehauen waren. Der Wächter, der zuvor faul auf der Plattform über dieser Leiter herumgesessen hatte, war aufgesprungen. Er starrte mit großen Augen zu Conan hinunter und brüllte unverständliche Fragen.
    Conan erreichte den Fuß dieser Leiter. Der Wächter war bewaffnet, er würde deshalb die Plattform nicht ungehindert erreichen können. Da drehte ein Drache, der von der Leiche nichts abbekommen hatte, sich zu dem Cimmerier um, und seine lange, gegabelte Zunge schnellte heraus. Sofort beschloß Conan, es lieber mit dem Wächter aufzunehmen, als sich noch einmal dieser Meute Riesenechsen zu stellen.
    Mit der Flinkheit eines Affen auf der Flucht vor einem Löwen kletterte Conan die Stäbe hoch. Als der erste Drache am Fuß der Leiter angelangt war, befand er sich bereits zwanzig Fuß höher, außer Reichweite der Reptilrachen und -klauen.
    Nun stand ihm der Kampf mit dem Wächter bevor. Er zog den Dolch aus seiner Scheide am Rücken und nahm die Klinge zwischen die Zähne, ehe er weiterkletterte.
    Kurz danach starrte er geradewegs in das verblüffte Gesicht des Braunhäutigen, der am Rand der Plattform kauerte. Der Mann redete verstört auf ihn ein und schwenkte drohend sein Schwert mit der Glasklinge.
    Conan hielt sich mit der Linken an einem Stab, gerade unterhalb der Reichweite des Wächters fest und schlang ein Knie um einen anderen, um größere Bewegungsfreiheit zu haben. Mit der Rechten nahm er den Dolch aus den Zähnen, schloß zielend ein Auge, schwang den Arm weit zurück und schleuderte den Dolch. Die Klinge flog blitzend durch die Luft und bohrte sich bis zum Griff in die Halsgrube des Antiliers.
    Mit einem würgenden Gurgeln taumelte der Wächter auf die Füße. Sein Schwert klapperte auf den Boden, als er mit beiden Händen nach der Klinge in seiner Kehle griff. Dann verlor er das Gleichgewicht und stürzte über die Plattform. Hastig wehrte Conan den Fallenden ab, um nicht von der Leiter geworfen zu werden. Plumpsend schlug der Wächter auf. Sein gurgelnder Schrei erstarb im Rachen eines Drachen. Wieder versuchten alle, ein wenig von der Mahlzeit abzubekommen.
    Schwer atmend zog Conan sich auf die Plattform. Er setzte sich an den Rand und ließ die Beine baumeln. Die letzte Stunde hatte ihn mehrmals dem Tod sehr nahegebracht.
    Ein paar Drachen blieben am Fuß der Leiter stehen und stierten hoffnungsvoll zu ihm hoch. Es dauerte eine Weile, bis sie aufgaben und sich zurückzogen. Jene, die ihre Bäuche noch nicht hatten füllen können, setzten sich wieder im Kreis um den vom einfallenden Tageslicht erhellten Fleck und schauten erwartungsvoll zu der Öffnung in der Decke hoch. Sie wurden nicht enttäuscht. Mit dem Pfeifen der Luftverdrängung schoß eine weitere Leiche den Schacht herab und wurde sogleich von dem schuppigen Empfangskomitee willkommen geheißen.
    Nachdem Conan sich von den Anstrengungen ein wenig erholt hatte, stand er auf und schaute sich um. Hinter der Plattform befand sich ein Tunnel, der mit einem Bronzegitter verschlossen war. Dahinter führten Stufen in die Dunkelheit. Auf einen leichten Druck ließ das Gitter sich öffnen. Innen befand sich eine große Nische rechts in der Wand, mit einem riesigen Bronzerad. Die Speichen reichten als Griffe über den Rand hinaus. Das Rad erinnerte Conan an die – allerdings etwas kleineren Steuerruder, wie einige der großen zingaranischen Galeonen sie hatten. Das Rad war dick mit Grünspan überzogen, als wäre es schon sehr lange nicht mehr benutzt worden.
    Conan runzelte nachdenklich die Stirn. Sein Blick wanderte zu der bronzenen Flügeltür hinter dem Kreis wartender Drachen. Warum war dieses Tor dort angebracht worden? Dazu war zweifellos schwere, langwierige Arbeit erforderlich gewesen. Vermutlich führte ein Tunnel hinter ihm in die Außenwelt. Sein einziger Zweck schien zu sein, die Drachen auf die Bürger loszulassen. Aber weshalb sollte der Hierarch so etwas wollen?
    Die Antwort kam ohne Überlegen. Die Drachen dienten einem zweifachen Zweck. Durch sie konnte die Hierokratie sich der Leichen der Opfer entledigen, und sie konnte sie als letzte Waffe im Fall einer erfolgversprechenden Revolution durch die unterdrückten Bürger einsetzen.
    Wie öffnete man dieses Tor? Conan war nicht sicher, aber sein Blick schweifte zurück zu dem alten Bronzerad.
    Es bestand kein Zweifel,

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