Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln
Ungeheuern sind.
Trotz Lovecrafts Kritik spricht viel für Howards Verwendung echter historischer Namen und solcher, die er davon ableitet, denn seine selbsterfundenen weisen eine allzu große Ähnlichkeit miteinander auf (Ka, Kaa-u, Ka-nu, Kaanuub; Thak, Thaug, Thog etc.). Der Grund dafür ist wahrscheinlich ein Mangel an linguistischer Feinheit Howards. Als er seine Kull-Geschichten beendete und sich den Conan Stories zuwandte, stand sein Entschluß offenbar fest, keine weiteren erfundenen Namen mehr zu benutzen, sondern echte aus Geschichte und Geographie, wenn auch manchmal leicht abgeändert. Diese Leihnamen sind gewöhnlich sehr passend gewählt und euphonisch. Sie drücken den Zauber des Altertums aus, ohne daß der moderne Leser sie als zu schwierig empfindet.
Ganz abgesehen davon, lieh auch Lovecraft sich echte Namen der Geschichte (Menes, Kranon, Sarnath) auf genau die gleiche Weise aus, die er an Howard kritisierte.
Howards geographische Bezeichnungen stammen hauptsächlich aus den bekannteren Mythologien: aus den Sagen des klassischen Altertums (Stygien), den nordischen Göttersagen (Asgard) und der Bibel (Kush); und aus den üblichen Atlanten, wenn ihm dort irgendein Name zusagte. Von solchen Bezeichnungen abgesehen, deren Ableitung offensichtlich ist, verwendete Howard jedoch auch eine große Zahl weiterer, deren Herkunft komplexer ist und die auf die beachtliche Belesenheit Howards hinweisen.
Jeder eifrige Leser des Adventure Magazines der 20er Jahre wird in Howards Geschichten des hyborischen Zeitalters den Einfluß der historischen Abenteuererzählungen von Harold Lamb und Talbot Mundy erkennen, die zu jener Zeit in diesem Magazin veröffentlicht wurden. Lambs Stories hatten gewöhnlich asiatischen Hintergrund und beschäftigten sich mit Themen wie den Kreuzzügen, den Eroberungsfeldzügen der Mongolen und Türken und dem Aufstieg des Russischen Reiches. Howards Geschichten von Conan und den Kozaki halten sich eng an Lambs Erzählungen über die Kosaken des 16. und 17. Jahrhunderts.
Mundys Geschichten handelten gewöhnlich im modernen Indien, in Afghanistan, Tibet oder Ägypten. Mundys Bild dieser Länder ist von Romantik gezeichnet und deutet auf alte Magie und okkulte Weisheit hin. Howards Stygien und Vendhya sind im Grund genommen Mundys Ägypten und Indien, nur mit anderen Namen. Möglicherweise hat auch Kipling Howard beeinflußt.
Außer den Stories von Lamb und Mundy dürfte Howard noch viele weitere aus Adventure gelesen haben. Ein eingehenderes Studium läßt auch einen Einfluß von anderen führenden Autoren von Abenteuer-Stories erkennen, wie Frederick Faust, A. D. Howden Smith und Sax Rohmer. Die Geschichten, wie »Jenseits des Schwarzen Flusses« [Beyond the Black River], »Der Schatz des Tranicos« [The Treasure of Tranicos] und »Wölfe jenseits der Grenze« [Wolves Beyond the Border] haben als Vorbild Robert W. Chambers Romane über die Indianerkämpfe, die zu einem großen Teil im oberen New York des späten 18. Jahrhunderts handelten, und möglicherweise auch J. Fenimore Coopers Romane.
Andere Romane, die ihn beeinflußten, waren die von Jack London (den er sehr bewunderte), Howard Pyle und Edgar Rice Burroughs. Er las auch Reiseerzählungen, wie die von Sir Richard Burton und – möglicherweise – Rosita Forbes. Zweifellos befaßte er sich eingehend mit der Geschichte. Seine Kenntnisse der Moslemwelt des Mittelalters waren beachtlich, wie sein Originalmanuskript »Falken über Ägypten« [Hawks over Egypt] (von mir als Conan Geschichte »Der wahnsinnige König« [Hawks over Shem] überarbeitet) bewies. Diese Erzählung befaßt sich mit der Herrschaft und dem Verschwinden des wahnsinnigen Kalifen Hakîm im 11. Jahrhundert.
Die phantastische Seite von Howards Geschichten entspringt offenbar zum größten Teil dem Einfluß Lovecrafts und Clark Ashton Smiths, was viele von Howards Namen andeuten (Crom, Valusien, Commorien etc.) Es steht nicht fest, daß Howard Eddisons Der Wurm Ouroboros [The Worm Ouroboros], Heyne-Buch 06/3833, gelesen hat, Ähnlichkeiten in Bezeichnungen bestehen jedoch: der eiserne Turm von Tarantia und der eiserne Turm von König Gorice von Carcë; Eddisons Gallandus und Howards Gallanus; und die Erwähnung der Hyperboreaner durch beide. Auch einige von Lord Dunsanys Geschichten hatte Howard gelesen.
Nun folgt ein Glossar der Personen- und Ortsnamen, wie sie in den Conan Geschichten von Howard, Lin Carter, Björn Nyberg und mir benutzt wurden. Außer den
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