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Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln

Titel: Conan-Saga 20 - Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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unerträglich grellen Licht der Strahlenspeere zu winden. Sie schrumpfte, löste sich auf – und verendete.
    Unter der Spannung der freigewordenen übernatürlichen Kräfte, die sie zusammengehalten hatte, wurde die Stadt wie ein Trommelfell geschüttelt, und weitere Häuser stürzten ein. Der ganze Platz der Großen Pyramide versank. An seiner Stelle leuchtete kurz eine Feuerkugel auf, um ein Vielfaches heller als die Sonne, und verschwand mit einem furchtbaren Donnerschlag, der für eine kurze Weile jedes menschliche Wesen in der Stadt betäubte.
    Eine ungeheure Säule schwarzen Rauches erhob sich über der verwüsteten Stadt. Die wie aus Sternen zusammengesetzten Blitze des Lichtgottes spielten über ihrer Spitze und schienen kurz eine übernatürliche Krone zu bilden. Dann verschwanden sie, die Säule begann sich aufzulösen und sich mit der grauen Staubwolke zu vermischen, die über der Stadt hing. Da und dort stieg dunklerer Rauch von einem brennenden Haus auf.
     
    Allmählich kehrte wieder Leben in Ptahuacan ein. Die Bürger kamen nach und nach vom Land zurück – aber eine Überraschung erwartete sie.
    Von der Priesterschaft waren fast alle durch den Einsturz der Tempel getötet worden oder aus der Stadt geflohen. Während der Nacht und dem Tag nach der Katastrophe war nur ein Mann an der Spitze einer starken Gruppe übriggeblieben: Metemphoc, der Meisterdieb.
    Solange die Stadt nahezu menschenleer war, übernahm seine kleine Armee an Zucht und Ordnung gewöhnter Diebe die noch erhaltenen größeren Gebäude und Waffenkammern. Die wenigen Priester, auf die sie stießen, töteten sie. Sie öffneten die Verliese und befreiten die Gefangenen, nicht nur die eingesperrten Männer ihrer Zunft, sondern auch Hunderte von einfachen Antiliern, die unter dem einen oder anderen Vorwand festgenommen worden waren, um Xotli geopfert zu werden. Viele von ihnen verbündeten sich mit Metemphoc, während andere, aus Furcht vor den Priestern und ihrem Gott, nichts davon wissen wollten oder es lieber vorzogen, abzuwarten, welche Seite sich als die stärkere erwies.
    Die aus der Stadt geflohenen Priester sammelten eine kleine Streitmacht ihnen noch ergebener Soldaten um sich und versuchten, sich einen Weg zurück in die Stadt zu erkämpfen. Aber Conans Trupp, der jetzt voll bewaffnet war, griff sie von hinten an und jagte sie wieder in die Flucht.
    So machte Ptahuacan sich unter der Führung des schlauen alten Metemphocs an die gewaltige Arbeit des Wiederaufbaus. Der fette Meisterdieb mochte sich vielleicht nicht als idealer Herrscher erweisen, aber schlechter konnte er seine Sache gar nicht machen als die Hierokratie, die das Land so viele Jahrhunderte lang in Furcht und Schrecken gehalten hatte. Und so kehrten schließlich in diesem einsamen Inselland, dem letzten Überbleibsel der großen Zivilisation des versunkenen Atlantis, ein bißchen Friede und Ruhe ein.
    Und vielleicht sahen die vergessenen Götter in ihrem Reich jenseits der Sterne, was sich ereignete, und gaben, mit dem Rest Macht, der ihnen verblieben war, ihren Segen – jene Götter, die vor undenklicher Zeit von den alten Atlantern verehrt worden waren, ehe sie dem finsteren Xotli hatten weichen müssen, dessentwegen sie den Inselkontinent mit seinen Abtrünnigen in den Fluten der grünen See hatten versinken lassen.
     
    Crom, war das nicht ein großartiges Gefühl, wieder ein Deck unter den Füßen zu haben – auch wenn es ein verflucht fremdartiges Deck wie dieses war! Nach dem Fall von Ptahuacan vor eineinhalb Monaten hatte Conan sich erst einmal richtig satt gegessen und seine durstige Kehle zufriedengestellt. Erschöpft von den Anstrengungen in der Höhlenwelt unter Ptahuacan und dann in der Stadt selbst, hatte er zwei ganze Tage und Nächte geschlafen. Und in den folgenden Tagen, während er nichts weiter tat, als Seemannsgarn mit seinen Männern zu spinnen und für drei zu essen und zu trinken, kehrte seine alte Kraft zurück.
    Nun, da der junge Morgen den Osten in ein leuchtendes Gelbrot tauchte, stapfte er über die vergoldeten Planken des Drachenschiffs und atmete genußvoll die kühle, salzige Brise ein, die den grauen Nebel vom grünen Antlitz des westlichen Festlands hob. Unendliche Zufriedenheit erfüllte ihn. Ha! So alt war er wahrhaftig nicht, daß er sich in einem weichen Bett unter warmen Decken verkriechen und zulassen mußte, daß vor sich hinmurmelnde Ärzte über ihn bestimmten und ihn allmählich schmerzlos in das Jenseits gleiten

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