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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nannte, hätten sie zugesehen, wie ich sterbe. Auch das andere stimmte. Und entsinnst du dich, was er zum Schluß sagte?«
    »Was?« fragte Hordo.
    »Rette einen Thron, rette einen König, töte einen König, daß der Tod dich nicht kriegt. Was immer auch kommt, was immer auch ist, vergiß nicht, daß die Zeit fliegt.« Er nickte. »Er warnte mich auch vor der Dankbarkeit von Königen. Ich nehme seine Worte ernst, wenn auch erst jetzt.«
    Der Einäugige schnaubte verächtlich und schaute sich in der Halle mit den Alabasterwänden und Marmorsäulen um. »Hier ist die Dankbarkeit doch bewiesen, davor brauchst du dich bestimmt nicht zu hüten.«
    »Könige sind absolute Herrscher«, erklärte ihm Conan. »Und wenn sie Dankbarkeit empfinden, fühlen sie sich gleich ein bißchen weniger absolut. Darauf möchte ich wetten. Und dieses Gefühl läßt sich am besten loswerden, indem man sich dessen entledigt, dem man dankbar sein muß. Verstehst du?«
    »Du hörst dich wie ein Philosoph an«, brummte Hordo.
    Conan warf lachend den Kopf zurück. »Davor mögen die Götter mich bewahren.«
    »Hauptmann«, sagte Machaon, der aus dem Innern kam. »Die Kompanie ist aufbruchbereit. Jeder sitzt mit einem Sack Beute im Sattel. Aber ich habe noch nie zuvor gehört, daß jemand die Plünderung seines eigenen Palasts befiehlt.«
    Conan erwiderte Hordos Blick. »Nimm dir, was du magst, alter Freund, aber halte dich nicht zu lange auf.« Er streckte ihm die Rechte entgegen, und der andere nahm sie, so, wie es im Osten Sitte war und wie sie es sich dort angewöhnt hatten.
    »Lebe wohl, Conan von Cimmerien«, sagte Hordo rauh. »Wenn du vor mir in der Hölle ankommst, dann trink dort einen Schluck aus dem Horn für mich.«
    »Lebe wohl, Hordo von Zamora. Tu du das gleiche für mich, falls du der erste bist.«
    Der Cimmerier bedachte Ariane mit keinem Blick mehr, als er die Halle verließ. Sie hatte ihre Wahl getroffen.
    Seine Kompanie freier Söldner wartete hinter dem Palast auf ihn – jene, die überlebt hatten –, beritten und bewaffnet. Conan schwang sich in den Sattel.
    Ein seltsames Ende, dachte er, auf diese Weise von allem angebotenen Reichtum fortzureiten. Und von zwei Frauen, von denen er jede gern an seiner Seite gesehen hätte, die ihn jedoch beide nicht haben wollten. Das allein schon war eine neue Erfahrung für ihn. Aber in Ophir, erinnerte er sich, gab es viele Frauen, und den Gerüchten nach wurden freie Söldnerscharen mit offenen Armen empfangen und gut bezahlt.
    »Wir reiten nach Ophir«, befahl er. An der Spitze seiner Mannen galoppierte er durch das Tor, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
     

     

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